Zu den Geburten…

Heute gab es zuhauf Artikel und Aussendungen zu den Geburten und Sterbezahlen. Erstere will auch ich hier kurz kommentieren:

Das Alter der Mütter

Vor kurzem habe ich schon was zum Alter der Mütter geschrieben – diese Grafik dient nur zur „Erinnerung“ und zur Erklärung der weiteren Grafiken: Seit 2005 waren immer mindestens 92,8% aller Geburten in Österreich solche, bei denen die Frauen zwischen 20 und 39 Jahre alt waren. Daher macht es Sinn, genau diese Altersgruppe an Frauen genauer zu betrachten, bevor wir die Geburten ansehen.

Am wenigsten Frauen in diesem Alter gab es im Jahr 1967 – damals waren es knapp mehr als 931.000. Den höchsten Stand erreichte diese Altersgruppe 1994 mit fast 1.260.000 Frauen – danach sank die Zahl wieder unter 1,1 Millionen ab. Zuletzt stieg sie wieder an auf (Anfang 2023) fast 1,15 Millionen.

Die Geburten

Bei den Geburten sieht die Sache ganz anders aus:

Am meisten waren es im Jahr 1963 mit fast 135.000 – danach gingen die Zahlen fast durchgehend zurück und erreichten 2001 ihren absoluten Tiefststand mit weniger als 75.500 Geburten. Nur im Jahr 2003 gab es noch einmal weniger Geburten als im vergangenen Jahr.

Die Kombination

Anders skaliert, um die Veränderungen besser darzustellen, sehen die beiden Kurven zusammen so aus:

Etwa 30 Jahre nach dem Höchststand an Geburten erfolgte – wenig überraschend – die höchste Zahl an Frauen im Alter von 20 bis 39 Jahren.Und seit 1994 folgen die Geburten zumindest im Groben meist den Zahlen der Altersgruppe der Mütter. Seit etwa 2017 stimmt das nur mehr bedingt und vor allem 2023 fällt hier doch aus dem Rahmen, weil die Zahl der Frauen von 20 bis 39 wieder ansteigt, die Zahl der Geburten jedoch stark zurück geht. Das ist allerdings noch kein „Trend“ für mich sondern eine zu beobachtende Abweichung.

Anders dargestellt sieht das Ganze dann so aus:

Bezogen auf die Altersgruppe der Frauen, in der die meisten Kinder geboren werden, gab es vor allem den „Pillenknick“ deutlich zu sehen Ende der Siebzigerjahre.

Wenn wir diesen außen vor lassen und nur die Zeit ab 1978 – also die letzten 45 Jahre – betrachten, sehen wir, dass es von 1998 bis 2004 weniger Geburten gab als 2023 – in allen anderen Jahren jedoch mehr. So betrachtet wirkt jetzt entweder 2021 als „Trendbrecher“ oder 2023 ist ein Ausreißer nach unten. Das werden erst die kommenden Jahre zeigen!

Fazit

Seit 1960 gab es nur zwei Jahre mit weniger Geburten als 2023. Allerdings muss berücksichtigt werden, wie groß die Gruppe der Frauen von 20 bis 39 Jahren ist – in dieser finden sich mehr als 93% aller Mütter. Wenn wir das mit einbeziehen, dann waren sechs Jahre rund um den Jahrtausendwechsel „schwächer“ als 2023. Fakt bleibt, dass die Zahlen der Geburten rückläufig sind.
Einen „Vergleich“ mit den Sterbezahlen lasse ich hier bewusst weg, weil auch dort sehr wohl die Altersstruktur der Bevölkerung mit einbezogen werden muss. Damit habe ich mich hier schon beschäftigt. Nur so viel noch: Spätestens in 10 bis 15 Jahren kommen die Babyboomer langsam in die Altersgruppe der Menschen ab 75 Jahren und damit in den Bereich, in dem die meisten Todesfälle passieren. Es braucht keinen Modellierer oder auch Propheten, um vorauszusagen, dass die Sterbezahlen dann MASSIV ansteigen werden – da können die Geburten nur dann mithalten, wenn wir wieder auf Geburtenraten wie zu Zeiten der Babyboomer zusteuern würden – und das bezweifle ich schwer!