Ich habe mir heute einmal die Daten angeschaut in Sachen Altersverteilung. Die Quelle der Daten ist die Statistik Austria.
Das sind die Zahlen der Gesamtbevölkerung zu Jahresbeginn seit 1982. Darüber sehen wir die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Was fällt auf?
- In den Jahren 1983 und 1984 nahm Österreichs Bevölkerung ab.
- Danach stiegen die Zahlen bis 1992 auf einen Zuwachs von mehr als 1,1%.
- Ab 1993 ging der Zuwachs zurück – es gab jedoch bis 2022 IMMER mehr Menschen als im Vorjahr in Österreich! AUCH in den drei Jahren der Pandemie, mit der „Übersterblichkeit“…
- Den höchsten Anstieg hab des von 2015 auf 2016 – damals betruf dieser 1,35%.
- Drei „Zunahme-Wellen“ gab es seit 1982: Eine von 1988 bis 1995, eine rund um das Jahr 2005 und eine rund um das Jahr 2016. Ich vermute, dass alle drei mit Zuwanderungswellen in Verbindung gebracht werden können.
Die Bevölkerung in Einzeljahren
Sieht hübsch aus, oder? Was wir hier sehen, ist die Alterstruktur nach Einzeljahren seit 1982. Je dunkler die Linien, desto aktueller das Jahr, je heller, desto weiter liegt es zurück.
Bleiben wir noch bei dieser Grafik und schauen uns einige Details an.
Die roten Linien sind bei sehr geburtenschwachen Jahrgängen gemacht – diese zeigen uns sehr gut, dass die Zahl der Menschen aus diesen Jahrgängen abnimmt. Dass die Kurve mit zunehmendem Alter stärker absinkt, ist logisch.
Die grünen Linien sind bei besonders geburtenstarken Jahrgängen gemacht. Bei der rechten Linie sehen wir, dass die Abnahme mit zunehmendem Alter dort ebenfalls gut erkennbar ist.
Auffallender sind für mich die grünen Linien links – die zeigen nämlich ein anderes Phänomen: Ein Jahrgang kann nämlich nur dann steigende Zahlen aufweisen, wenn Menschen aus diesem Jahrgang aus anderen Staaten zuwandern. Nachträglich entdeckte Geburten aus diesen Jahren sind in Österreich nämlich nicht zu erwarten… 😉
Dabei fällt (Mitte oben) der starke Zuwachs von Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren in den Jahren von 1982 bis 1994 auf. Von 2015 bis 2022 sehen wir dasselbe noch einmal. Was in den letzten Jahren „MigrantInnen“ hieß, waren in den 80er-Jahren noch „GastarbeiterInnen“.
Ein Blick auf die Dekaden
Wenn wir das Ganze auf verschiedene Jahrzehnte begrenzen, werden die Daten besser sichtbar. Da die Daten nur bis 1982 zurückreichen bei der Statistik Austria, fehlt das Jahr 1981:
Bei (in diesem Fall) nur 9 Jahren werden diverse Auffälligkeiten deutlicher: So gibt es immer wieder Jahrgänge mit auffallend niedrigeren Zahlen. Am Ende der beiden Weltkriege etwa war das der Fall. Auch vor dem zweiten Weltkrieg gehen die Zahlen zurück – das kann einerseits eine Folge der Kriegsopfer im nchfolgenden Krieg sein, da die Menschen, die im Krieg verstorben sind, meist nicht Kinder waren, sondern eher junge Männer oder auch Frauen. Andererseits verursachen Kriege sicher auch geburtenschwachen Jahrgänge, diese wiederum führen dann etwa 20-30 Jahr später wieder einen Rückgang der Geburten.
Es gibt auch Jahrgänge mit hohen Zahlen. Die Jahre 1915 oder 1941 fallen hier auf – beide liegen am Anfang der Weltkriege.
Ebenfalls gut zu erkennen sind die „Wellen“ mit ansteigenden und fallenden Zahlen. So steigen die Zahlen bei den jahrgängen von 1952 bis 1964 zum absoluten Höchststand der letzten 100 Jahre an und fielen dann bis 1980 auf ein Niveau im Bereich der 50er-Jahre ab.
Das sind die Zahlen der Jahre 1991 bis 2000. Wir sehen gut, dass die durch die Jahrgänge verursachten „Wellen“ nach hinten verschoben sind. Es fällt auch auf, dass die Wellen mit zunehmendem Alter kleiner werden. Das bedeutet, dass die vorher sehr deutlich erkennbare Welle der Jahrgänge 1915 (Höchststand) bis 1918 (Tiefststand) weniger ausgeprägt ist, da die Menschen nun nicht mehr 70 bis 80 sondern 80 bis 90 Jahre alt sind und in diesem Alter einfach generell weniger Menschen leben.
Wieder 10 Jahre später sieht das Ganze so aus. Es fällt auf, dass es seit den 80er-Jahren nur mehr abnehmende Zahlen bei den Jahrgängen gibt. Immer noch gut zu sehen sind die Wellen der Jahrgänge rund um 1940. Die „Wellen“ der Jahregänge vor 1920 sind verschwunden.
Da das neueste Jahrzehnt erst zwei Jahre umfasst nach 2020, habe ich hier die Jahre 2011 bis 2022 zusammengefasst. Wir erkennen, dass die Wellen um die 40er-Jahrgänge schon deutlich mehr abgeflacht sind. Dafür haben wir jetzt (durch Zuwanderung) einen höhere Welle bei den Jahrgängen von 1983 bis 1992 – die Zahlen liegen jedoch deutlich unter denen der Jahrgänge 1964 bis 1967.
Ganz am Schluss sehen wir um den Jahrgang 2016 wieder etwas stärkere Jahrgänge.
Was stark auffällt und bei den Grafiken stärker wird, je jünger sie sind, ist die Zunahme der Menschen, die älter als 95 Jahre sind (ganz rechts unten am Ende der einzelnen Kurven). Diese Gruppe ist bei der Statistik Austria gemeinsam erfasst und nicht in Einzeljahren. Von 1981 bis 1990 waren das nur geringfügig mehr als die einzelnen Jahrgänge von 90 bis 94 Jahren. 2022 ist das auffallend anders. Daher schauen wir uns die älteren Altersgruppen zusammgefasst noch einmal genauer an:
Die Menschen ab 80 Jahren
Im Jahr 1982 gab es in ganz Österreich 213.297 Menschen ab 80 Jahren. 2022 sind es 524.214 gewesen. Das sind mehr als doppelt so viele. Während die Gesamtbevölkerung in Österreich in den 41 Jahren seit 1982 um 18,4% zugenommen hat, ist also die Zahl der mindestens 80-Jährigen um 145,8% gestiegen.
Was gut zu erkennen ist, ist der Rückgang der Zahlen, als die schwachen Jahrgänge nach 1915 in diese Altersgruppe kamen. Ab 2020 kommen die Jahrgänge um 1940 in diese Altersgruppe, da gibt es (siehe oben) deutlich mehr Menschen.
Die Menschen ab 90 Jahren
1982 gab es in Österreich 16.472 Menschen, die zumindest 90 Jahre alt waren. Im Jahr 2022 sind es 83.638! Das sind 407,8% mehr – oder fast genau 5 Mal so viele.
Auch hier ist der Rückgang durch die zahlenmäßig schwachen Jahrgänge nach 1915 gut erkennbar.
Die Menschen ab 95 Jahren
Gerade einmal 2.319 Menschen waren 1982 in Österreich älter als 95 Jahre. Im Jahr 2022 sind das 17.955! Das sind um 674,3% mehr – oder mehr als SIEBEN MAL so viele!
Und obwohl die letzten Jahre die Jahrgänge rund um 1925 dazu kamen, die nicht durch besonders starke Zahlen auffallen, stieg die Zahl auch in der Coronapandemie weiter an.
Auch wenn wir die Zahlen auf den Prozentanteil der Gesamtbevölkerung berechnen, gibt es keine großen Veränderungen. Trotz der Tausenden offiziellen Covid-Todesfälle gab es auch 2020, 2021 und 2022 einen Zuwachs – interessanterweise war der 2022 geringer als in den Jahren davor.
FAZIT
Wir werden mehr und wir werden älter. Letzteres ist deutlich ausgeprägter als ersteres. Seit 1982 hat sich die Zahl der Menschen ab 95 Jahren versiebenfacht, selbst bei den Menschen ab 80 Jahren hat sie sich mehr als verdoppelt. Im gleichen Zeitraum ist die Gesamtbevölkerung um etwas mehr als 18% angewachsen. Das ist vor allem durch Zuwandersungswellen bedingt – diese sorgen dafür, dass deutlich jüngere Menschen ins Land kommen, das ist ganz eindeutig zu sehen bei der Altersverteilung.
Was im Zusammenhang mit der Pandemie auffällt, ist, dass trotz der Tatsache, dass von den mehr als 20.000 offiziellen Todesfällen an oder mit Covid mehr als die Hälfte über 80 Jahre war, in allen Altersgruppen über 80 trotzdem die Bevölkerungszahlen nicht gesunken, sondern weiter angestiegen sind. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass der Großteil nicht WEGEN sondern MIT Covid verstorben ist.