Heute habe ich mir Daten der ZAMG heruntergeladen mit Wetterdaten aus Vorarlberg. Da gibt es Stationen, bei denen die Werte bis 1895 zurückreichen. Ich habe mir gerade einige Stationen genauer angeschaut – sie enthalten – leider teilweise auch mit Unterbrechungen wie zB während des zweiten Weltkriegs – Daten von 1. Juli 1895 bis 2021 oder sogar 2022.
Hier nur einmal die extremsten Werte aus dieser Zeitreihe für zwei sehr unterschiedliche Statonen – Feldkirch mit vielen historischen Daten und Schröcken.
Wichtige Vorbemerkung: Solche Extreme haben natürlich NICHTS zu tun mit der Klimaerwärmung, ich finde sie allerdings spannend!
FELDKIRCH
Bei dieser Mess-Station enden die Werte, die im Jahr 1895 beginnen, mit dem 31. Dezember 1994.
Temperaturen
Die wärmsten Tageswerte
Der Tag mit dem heißesten Messwert um 14 Uhr war der 2. September 1903 – damals wurden um diese zeit 39,4 Grad gemessen!
Der Tag mit dem höchsten Tages-Mittelwert war der 11. Juli 1984: Es waren 29,3 Grad im Tagesmittel! Auch um 19 Uhr war es niemals wärmer als an diesem Tag: 33,6 Grad hatte es da abends noch immer! Auch das höchste eingetragene Tagesmaximum stammt von diesem Tag – es liegt allerdings niedriger als der oben erwähnte Wert von 1903, als das Tagesmaximum noch nicht dokumentiert wurde: 38,1 Grad war der Wert für den Julitag im Jahr 1984.
Morgens um 7 Uhr war es niemals wärmer als am 5. Juli 1988 – da hatte es schon so früh am Morgen 27,8 Grad!
Der Tag, an dem es am wenigsten kalt wurde, war der 14. Juni 1980 – damals lag die Temperatur niemals unter 23,2 Grad laut den vorliegenden Daten.
Die kältesten Tageswerte
Der Tag mit dem kältesten Messwert um 14 Uhr war der 10. Februar 1956 – damals wurden um diese Zeit -16,2 Grad gemessen! Das ist auch der Tag mit dem niedrigsten Tages-Mittelwert: Dieses lag an diesem Tag bei nur -19,9 Grad! Auch um 19 Uhr war es niemals kälter als an diesem Tag: -23,6 Grad hatte es da abends! Kaum verwunderlich, dass auch das niedrigste Tagesmaximum von dem Tag stammt: Es wurde nicht wärmer als -16 Grad damals!
Nur die niedrigste Temperatur als Tagesminumm wurde an einem anderen Tag gemessen: am 19. Dezember 1940, fünf Tage vor Weihnachten während des zweiten Weltkrieges hatte es irgendwann nur -26,2 Grad!
Schnee
Nie lag in Feldkirch mehr Schnee als am 6. Februar 1952: Damals wurden 84 cm angegeben als Gesamtschneehöhe. Nur am 11. März 1931 gab es mit 80cm fast gleich viel – davon lagen auch am 12. März noch 79cm. Und im Jahr 1942 gab es am 5., 6., 15., 16. und 17. Februar ebenfalls mindestens 70 cm Schnee.
Von allen Tagen mit mehr als 60cm Gesamtschneehöhe in Feldkirch – es waren 58 an der Zahl von 1895 bis 1994 – lagen 5 Tage im 19. Jahrhundert (zwischen 6. und 19. Februar) und kein einziger war nach dem 10. Februar 1952.
Der Tag mit dem meisten Neuschnee in der dokumentierten Zeit war der 5. Februar 1898 – da wurden 55cm dokumentiert – das gilt allerdings auch für den 12. Jänner 1914. Einen halben Meter neuschnee gab es auch am 8. Dezember 1913 und am 17. Dezember 1981. Hier finden wir also auch einen Wert aus der jüngeren Vergangenheit!
Nur an 16 Tagen ist bei dieser Mess-Station ein Neuschneezuwachs von 30cm oder mehr dokumentiert. Zweimal sind dabei Werte aus den 80er-Jahren dabei – neben dem oben schon erwähnten Wert kurz vor Weihnachten 1981 gab es am 24. Februar 1986 30cm Neuschnee in Feldkirch.
Niederschlag
Die größte dokumentierte Niederschlagssumme eines Tages stammt vom 14. Juni 1910 – damals wurden an einem Tag 121,5 mm gemessen – das entspricht 121,5 Litern pro Quadratmeter!
Der zweithöchste Wert liegt da schon weit tiefer: am 5. September 1984 waren es 99,1 Liter. 16 Mal gab es mehr als 70 Liter an einem Tag – einmal davon im 19. Jahrhundert (3. September 1897) – der jüngste Wert der bis 1994 reichenden Daten ist vom 16. Juni 1991, als es 70,8 Liter waren.
Die größte Summe, die tagsüber geregnet hat (also von 7 bis 19 Uhr) waren 121,5 Liter am 15. Juni 1910 – irgendwie waren sich die Messenden zu dieser zeit wohl uneins, wann der Regen gefallen ist (siehe Tageshöchstwert am 14. Juni 1910). In der Nacht (von 19 bis 7 Uhr) waren 67,3 Liter am 5. September 1984 der Höchstwert.
SCHRÖCKEN
Die Messreihe von Schröcken geht von 1900 bis 2021, wenn es um die Schneewerte geht, und von 1947 bis 2007 bei den Temperaturen.
Temperaturen
Die wärmsten Tageswerte
Der Tag mit dem heißesten Messwert um 14 Uhr war der 6. Juli 1957 – damals wurden um diese Zeit 31,9 Grad gemessen!
Der Tag mit dem höchsten Tages-Mittelwert war der 28. Juli 1983: Es waren 25,5 Grad im Tagesmittel – das sind nur 4 Grad weniger als beim wärmsten Tag in Feldkirch!
Um 19 Uhr war es niemals wärmer als am 26. Juli 1983, als das Thermometer abends 28,1 Grad zeigte.
Morgens um 7 Uhr war es niemals wärmer als am 21. Juli 1998 – da hatte es schon so früh am Morgen 24 Grad!
Der Tag, an dem es am wenigsten kalt wurde, war der 15. Juli 2007 – damals lag die Temperatur niemals unter 21 Grad laut den vorliegenden Daten.
Die kältesten Tageswerte
Der Tag mit dem kältesten Messwert um 14 Uhr war der 12. Jänner 1987 – damals wurden um diese Zeit -25,2 Grad gemessen! Das ist auch der Tag mit dem niedrigsten Tages-Mittelwert: Dieses lag an diesem Tag bei nur -22,8 Grad!
Um 19 Uhr war es niemals kälter als am 10. Februar 1956: -27,8 Grad hatte es da abends!
Da es damals kein ausgewiesenes Tagesmaximum gab, stammt das tiefste Tagesminimum allerdings wieder vom 12. Jänner 1987 mit -19 Grad – auch das Tagesminimum stammt vom selben Tag mit -26,5 Grad.
Schnee
Nie lag in Schröcken mehr Schnee als am 31. März 1944: Damals wurden 383 cm angegeben als Gesamtschneehöhe. Nur an 17 weiteren Tagen gab es mehr als 3 Meter Schnee in Schröcken. Zwei davon waren im März 1907, einer im März 1967, 10 im März 1982, einer im März 1988 und zwei im Februar 1999.
Der Tag mit dem meisten Neuschnee in der dokumentierten Zeit war der 10. Februar 1984 – da wurden 96cm dokumentiert. An zweiter Stelle folgt der 13. März 1988 mit 82 cm. Unter den Werten mit mindestens 70cm Neuschnee an einem Tag (es sind nur 7 Tage!) liegt auch einer aus dem Jahr 2012: am 16. Februar schneite es damals 72 cm. Nur einmal, am 29. Dezember gab es in einem Winter schon vor dem Jahreswechsel bereits so viel Schnee: am 29. Dezember 1999 fielen genau 70 cm.
Niederschlag
Die größte dokumentierte Niederschlagssumme eines Tages stammt vom 22. August 2005 – damals wurden an einem Tag 183,5 mm gemessen – das entspricht 183,5 Litern pro Quadratmeter – damals gab es das extreme Hochwasser in Vorarlberg!
Der zweithöchste Wert liegt da schon weit tiefer: am 21. Mai 1999 waren es 132 Liter. Sieben Mal gab es mehr als 100 Liter an einem Tag – zusätzlich zu den zwei Tagen oben je einmal im Jänner 1951, im August 1970, im Juli 1977, im Juli 1981 und im August 2002.
Die größte Summe, die tagsüber geregnet hat (also von 7 bis 19 Uhr) waren 72 Liter am 21. Mai 1999. In der Nacht (von 19 bis 7 Uhr) waren 147,5 Liter am 23. August 2005 der Höchstwert.