Vorbemerkung
Ich habe schon zwei sehr umfangreiche Analysen zur Sterblichkeit 2022 verfasst. Heute versuche ich es einfacher darzustellen und trotzdem genauer hinzuschauen… mal schauen, ob es mir gelingt!
Die Datenquellen sind wie immer bei den Grafiken angegeben.
Etwas hat sich seit dem letzten Bericht geändert: Ich habe jetzt die Daten für die KW 34 mit dabei. Das ist insofern interessant, weil das bereits die erste Woche NACH der Hitzewelle im August ist! Gleichzeitig kann ich schon sagen, dass alleine durch die neuen Zahlen die Tendenz zur Übersterblichkeit noch erhöht wurde! Die meisten Bundesländer, bei denen ich noch einen Rückgang sah bzw. nur einen leichten Anstieg zu 2020 haben inzwischen Werte, die auf einen „neuen Rekord“ in Sachen Todesfälle schließen lassen…
Und in einem Punkt wäre ich wohl fast „gestolpert“ dieses Mal: Ich habe nämlich vor lauter berechnen und Grafiken erstellen vollkommen übersehen, dass ich die Zahlen nicht auf „pro 100.000 EinwohnerInnen“ berechnet habe. Dadurch sind vollkommen falsche Zahlen entstanden – zum Glück habe ich es selbst noch bemerkt! Was ich allerdings jetzt tun muss, ist den ganzen Text noch einmal überarbeiten… zum Glück, BEVOR ihn jemand liest…!
Licht ins Dunkel?
Heute geht es nur um den Vergleich des Jahres 2022 mit dem Schnitt der letzten 10 Jahre davor. Das heißt, es sind auch die Zahlen der beiden Jahre 2020 und 2021 dabei, in denen wir im Pandemiemodus waren – beide Jahre zusammen machen im Zehnjahresschnitt jedoch nur ein Fünftel aus.
Es geht heute darum, darzustellen, WO Über- oder Untersterblichkeit entstanden ist – natürlich nur bis zur KW 34, mehr Daten habe ich nicht.
Alle zusammen
Diese Grafik sieht zwar interessant aus, finde ich, ist aber nur schwer zu durchschauen. Sie zeigt uns im Grunde genommen die Abweichung vom 10-Jahres-Schnitt pro 100.000 EW (das ist die Null-Linie). Kurven, die nach UNTEN gehen, zeigen weniger Todesfälle, als zu erwarten gewesen wären und Kurven, die nach oben gehen, zeigen eine Übersterblichkeit an.
Und da dies ABSOLUTE Zahlen sind, sind die Abweichungen natürlich dort größer, wo viele Menschen sterben – also bei den älteren Menschen. Das sehen wir auch daran, dass alle Kurven, die weit weg von der Null-Linie liegen, in den Farben lila oder violett gehalten sind, das sind die Menschen ab 90 Jahren.
Machen wir daraus RELATIVE Zahlen – also die Abweichungen zum Zehnjahresschnitt in Prozent, dann sieht es ganz anders aus. Jetzt stechen plötzlich andere Gruppen heraus, in denen nur WENIGE Todesfälle passieren. Denn dort machen kleine Veränderungen prozentuell gesehen viel mehr aus. Daher gab es in Österreich in KW 2 bei den Mädchen von 5 bis 9 Jahren eine Abweichung um 900%! Blenden wir diesen Extremwert aus, damit wir mehr sehen bei den anderen Kurven:
Jetzt sehen wir, dass es Abweichungen von -100% (also kein Fall) bis zu +85% gibt. Je länger das Jahr dauert, umso weniger Ausreißer gibt es. Aus das ist leicht zu erklären: Wenn die Zahlen in Summe steigen, machen „Ausreißer“ bei einzelnen Wochen weniger aus. Haben wir zum Beispiel bereits 100 Todesfälle, dann macht 1 Fall mehr als der Schnitt nur eine Veränderung um 1% aus. Sind es erst 10 Fälle in Summe, dann entstehen durch 1 Fall mehr Abweichungen von 10%.
Daher sind die Abweichungen auch bei einzelnen Bundesländern größer als bei gesamt Österreich. Weil dort die Zahlen geringer sind, macht eine Abweichung relativ gesehen mehr aus. Das sehen wir am Beispiel Vorarlbergs:
Hier gibt es noch in KW 8 Abweichungen von fast 450% bei den Männern im Alter von 25 bis 29 Jahren. Und auch nach 34 Wochen haben wir Abweichungen von +150% bis -100%.
Wenn wir uns nun die absoluten Zahlen für die männlichen Altersgruppen 10-14 Jahre und 25-29 Jahre anschauen, sehen wir, dass das bedeutet, dass es bei den jungen Männern etwa 40-50 Todesfälle pro 100.000 Menschen mehr gab als im Schnitt, bei den Burschen von 10-14 sind es knapp über 10 Todesfälle mehr als im Schnitt pro 100.000 EW in diesem Alter.
In Vorarlberg bedeutet das in realen Zahlen (ohne Relativierung auf 100.000) etwa 6-7 Tote mehr bei den 25-29-Jährigen und 1 Todesfall mehr als im langjährigen Schnitt bei den 10-14-Jährigen.
Das alles dient zur Verdeutlichung des Unterschieds zwischen relativen und absoluten Zahlen!
Die 25-Jahres-Gruppen im Jahresverlauf (V und Ö)
Wir bleiben einmal bei den absoluten Zahlen und schauen uns die Veränderungen zum Zehnjahresschnitt für die einzelnen Wochen an. Wieder müssen wir bedenken, dass es bei den jüngeren Altersgruppen nur ganz wenige Todesfälle gibt, was bewirkt, dass die Kurve für 2022 deutlich mehr Schwankungen aufweisen wird als der Schnitt über 10 Jahre.
Außerdem betrachten wir immer die Kurven von Vorarlberg und Österreich. Vorarlberg aus zwei Gründen: Erstens ist das „mein Bundesland“ und interessiert mich daher und zweitens wissen wir ja schon, dass es in SUMME nirgends so starke Zuwächse gab wie im Ländle.
Die Altersgruppen unter 50 Jahren
Wir schauen uns zuerst die Todesfälle bis 49 Jahre an. Zuerst sehen wir die Kurven für Vorarlberg: Ich habe für jede Altersgruppe und jeweils für männlich und weiblich separate Kurven gemacht. Rechts oben steht noch die Veränderung der Zahlen, wenn wir alle Todesfälle des Jahres 2022 mit dem Zehnjahresschnitt 2012 bis 2021 vergleichen.
Wir sehen, dass in Vorarlberg die Zahlen bei fast allen Todesfällen unter 50 rückläufig waren. Nur bei den Männern von 25 bis 49 Jahren gab es einen leichten Anstieg bis zur KW 34, der allerdings mit 5,05% durchaus beachtlich ist.
Wenn wir die Bundeszahlen anschauen, dann sind dort nur zwei Gruppen rückläufig. Allerdings ist der Anstieg bei den Frauen unter 25 und den Männern von 25-49 Jahren unter einem Prozent.
Die Altersgruppen ab 50 Jahren
Da wir ja schon wissen, dass die Zahlen österreichweit und vor allem in Vorarlberg gestiegen sind, muss es bei den Altersgruppen ab 50 Jahren Zuwächse geben: Zuerst wieder ein Blick nach Vorarlberg:
Wir sehen, dass die Zuwächse in Vorarlberg nur bei den Männern zu sehen sind, und zwar um fast ein Prozent bei den Männern ab 75 Jahren und um fast 3% bei den 50-74-Jährigen.zwischen 8,67% bei den Frauen im Alter von 50-74 Jahren und 35,82% bei den Männern ab 75 Jahren. Die Spitzen im Sommer bei den Männern ab 75 passen zudem exakt auf die Höhepunkte der Hitzewellen, diese waren in der KW 29 und der KW 33. Bei den 50-74-Jährigen schwanken die Kurven extrem, zuletzt folgte immer auf eine Woche mit weniger Todesfällen als im Schnitt eine mit deutlich mehr. Da die Zahlen auf 100.000 Menschen gerechnet sind, können wir auch die Dimensionen vergleichen: Während der Schnitt bei den Menschen über 75 in Vorarlberg bei 200-400 Todesfällen pro Woche und 100.000 liegt, ist er bei den 50-74-Jährigen mehr als 10-mal niedriger.
Wenn wir die Bundeszahlen anschauen, dann sind die Zuwächse anders gelagert: Es sind die Menschen ab 75 Jahren, wo es beachtliche Zuwächse von 3,5 bis 5,5% gibt. Und im Gegensatz zu den Zahlen vom letzten Mal zeigt sich nun auch, dass die hohen Werte durchaus bei den Hitzewellen-Wochen und auch der Omikronwelle zu finden sind. Interessant ist auch, dass die ersten Wochen des Jahres (also während der Omikron Welle eins) durch eine Untersterblichkeit gekennzeichnet sind.
Eine andere Darstellungsweise
Sehen wir uns die Zahlen doch noch auf eine andere Art an: Wir schauen jetzt nicht mehr auf die Zahlen der einzelnen Wochen, sondern die SUMME der Zahlen bis zur jeweiligen Woche.
Die Altersgruppen unter 50 Jahren
Zuerst sehen wir die Zahlen für Österreich. Die rote Linie zeigt den Zehnjahresschnitt pro 100.000 EW an. Liegen die Zahlen bis zur jeweiligen KW unter dem Schnitt, sind sie unter der Linie zu finden – liegen sie höher, finden wir die Kurve über der Linie.
Wenn wir die Bundeszahlen anschauen, erkennen wir natürlich wieder die zwei rückläufige Gruppen. Wir erkennen aber nun besser, dass die Kurve der 0-24-Jährigen Frauen und Mädchen bis etwa zur KW 27 UNTER dem Schnitt war und erst danach darüber lag. Die Zahlen bei den gleichaltrigen männlichen Einwohnern Österreichs lagen bis zur KW 14 immer ganz nahe beim Schnitt und sinken seither fast durchgehend ab. Interessant sind auch die Schwankungen bei den 25-49-jährigen Männern, wo die Kurve ab der KW 14 bis zur KW 8 absank, dann wieder über den Schnitt stieg bis zur KW 18, um dann bis zur KW 21 stark zu sinken. Nach einem Anstieg bis zur KW 26 begann sie mit Beginn der Hitze-Zeit wieder abzusinken.
Wir sehen hier zum Vergleich die Zahlen aus Vorarlberg: Auch hier schwankt die Differenz zum Schnitt bei den Männern im Alter von 25-49 Jahren ziemlich stark. Bei den gleichaltrigen Frauen sinken die Werte seit der KW 17 ab.
Die Altersgruppen ab 50 Jahren
Wieder zuerst ein Blick auf gesamt Österreich.
Nun sehen wir deutlich, wo es viele zusätzliche Todesfälle zum Zehnjahresschnitt gab. Mehr als 600 Männer ab 75 Jahren pro 100.000 und etwa 300 Frauen im selben Alter machen den Haupanteil (relativ gesehen) an den überzähligen Todesfällen aus. Bei den Menschen zwischen 50 und 74 Jahren sind die Zahlen im Vergleich dazu so klein, dass sie kaum erkennbar sind.
Wieder der vergleich mit Vorarlberg: Hier machen die 105 zusätzlichen Todesfälle pro 100.000 aus der Gruppe der Männer ab 75 Jahren den Löwenanteil am Zuwachs aus. Bei den 50-74-Jährigen sehen wir kaum etwas, da die Zahlen dementsprechend geringer sind.
Die Relativierung
Allerdings müssen wir eben schon berücksichtigen, wie viele Menschen in diesen Gruppen normalerweise sterben – daher folgen nun die gleichen Grafiken mit den Abweichungen und den dazugehörigen Prozentangaben – weil es anfangs des Jahres nur wenige Fälle gibt, sind die Zahlen der ersten zwei, drei Wochen nicht relevant!
In Vorarlberg war bei den Frauen ab 75 Jahren eine Abweichung um 20% bereits in der KW 10 erreicht. Wenn nun Wochen folgen, in denen die Abweichung GERINGER als diese 20% ist, dann drückt das den Schnitt wieder nach unten. Bleibt die Kurve gleich, bedeutet das, dass die jeweiligen Wochen in etwa dem Schnitt davor entsprechen. Wir sehen zum Beispiel, dass die Kurve bei den Männern ab 75 Jahren von KW 11 bis KW 19 fast gleich bleibt, bevor es zu einem Absinken kommt.
Bei den Österreich-Zahlen ist ab der KW 15 kaum mehr eine Bewegung zu sehen bei den Männern ab 75. Das heißt aber NICHT, dass nicht mehr Menschen gestorben sind, sondern nur, dass die Übersterblichkeit in etwa im Schnitt von davor blieb! Bei den Frauen gab es seit der KW 15 eher einen leichten Anstieg der Zahlen, was bedeutet, dass es meistens ein paar Prozent an Todesfällen mehr gab als im langjährigen Schnitt. Das ist wichtig für das Verständnis dieser Kurven!
Die ÖSTERREICH-Zahlen in 5-Jahres-Gruppen
Nun folgen für Österreich noch diese oben erklärten Prozent-Abweichungen für alle Altersgruppen und Geschlechter in Gruppen von 5 Jahrgängen. Zur Erinnerung noch einmal:
- Die ersten Wochen haben „Ausreißer“ wegen der geringen Zahlen.
- Eine Linie, die auf gleichem Niveau bleibt, bedeutet, dass die Wochen dem Schnitt der Vorwochen entsprechen – steigende Kurven bedeuten einen Anstieg zur bisherigen Abweichung und sinkende ein Zurückgehen der bisherigen Abweichung vom Schnitt.
- Die Zahlen sind immer pro 100.000 EW gerechnet. Das heißt, dass sie miteinander vergleichbar werden, egal wie viele Menschen tatsächlich in der Gruppe leben. So leben derzeit etwa 352.000 Männer und 353.000 Frauen im Alter von 55-59 Jahren in Österreich. Weibliche Kinder unter 5 Jahren gibt es nur knapp über 210.000 und bei den Männern ab 95 Jahren sind es nur etwa 3.800 Menschen Daher zählen Todesfälle in dieser Gruppe, wenn wir die Zahlen relativieren, deutlich höher als die in den bevölkerungsstarken Gruppen. Nur so können wir alle Zahlen direkt miteinander vergleichen.
Der Extremwert – Menschen unter 10 Jahren
Wir sehen hier eine 900%-Abweichung zu Beginn des Jahres. Daher habe ich die Skala dieser Kurve auf maximal 100% Zunahme begrenzt:
Dann sehen wir, dass es anfangs des Jahres in drei der vier Gruppen erhöhten Zahlen gab, ab KW 9 nur mehr bei den 5-9-jährigen Burschen. Seit KW 17 liegen ALLE Werte unter dem Schnitt.
Die Menschen von 10 bis 19 Jahren
Auch hier gab es anfangs des Jahres eine starke Abweichung, die wir nicht beachten müssen (Erklärung siehe oben!).
Danach liegen die Zahlen bei drei der vier Gruppen schnell im Bereich ÜBER dem Schnitt. Nur bei den Mädchen von 10 bis 14 Jahren dauert es bis zur KW 31, bevor auch diese Zahlen den Schnitt überschreiten.
Die Menschen von 20 bis 29 Jahren
Seit KW 5 liegen immer mindestens drei der vier Gruppen über dem Schnitt. Nur die Männer im Alter von 20 bis 24 sind seit KW 14 mehr oder weniger genau im Schnitt, die anderen seither zwischen 15 und 60% zu hoch. Zuletzt lag der Unterschied „nur mehr“ bei 20 bis 30%.
Die Menschen von 30 bis 39 Jahren
Aktuell liegen die Zahlen zwischen -9% bei den 30-34-jährigen Männern und +20% bei den 35-39-jährigen Männern. Bei Letzteren sind das immerhin etwa 50 Todesfälle mehr als im Schnitt für ganz Österreich – also etwa 1,5 Tote mehr pro Woche!
Die Menschen von 40 bis 49 Jahren
Nur bei den Männern von 40-44 Jahren gibt es etwa 10% mehr Todesfälle als im Schnitt der letzten 10 Jahre pro 100.000 Menschen. Bei allen anderen gibt es einen Rückgang um ca. 10%.
Die Menschen von 50 bis 59 Jahren
Die Zahlen liegen – verglichen mit dem Schnitt pro 100.000 EW in den letzten 10 Jahren – seit KW 5 unter dem Schnitt. Am stärksten war der Rückgang bei den 50-54-jährigen Frauen.
Die Menschen von 60 bis 69 Jahren
Auch hier gibt es überall leichte Rückgänge außer bei den Männern im Alter von 65-69 Jahren, wo die Zahlen ziemlich genau dem Schnitt entsprechen.
Die Menschen von 70 bis 79 Jahren
Ganz anders bei den Menschen im Alter von 70-79 Jahren: Nach anfänglich unterdurchschnittlichen Werten stieg die Differenz zum Schnitt ab KW 13 überall ins Plus. Nur die 70-74-jährigen Frauen blieben bis zur KW 29 unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Auffallend ist die Kurve der Frauen im Alter von 75-79 Jahren, wo die Werte von fast 10% unter dem Schnitt auf fast 10 % über dem Schnitt gestiegen sind.
Die Menschen von 80 bis 89 Jahren
Interessanterweise liegen die Zahlen bei den Menschen im Alter von 80-89 Jahren mit Ausnahme der 85-89-jährigen Männer das ganze Jahr schon unter dem Schnitt.
Die Menschen ab 90 Jahren
Auch bei der ältesten Gruppe gibt es eine Kurve, die auffällt: Die Frauen im Alter von 90-94 Jahren liegen mehr oder weniger im Zehnjahresschnitt seit KW 17. Die anderen drei Gruppen jedoch liegen mit Zahlen, die ein Plus von 5 bis 10% ausmachen, weit höher.
Ein Blick auf die anderen Bundesländer
Nun folgen die Zahlen der ANDEREN Bundesländer – ich beschränke mich wieder auf wenige Grafiken, und zwar die mit den prozentuellen Abweichungen.
Burgenland
Im Burgenland liegen die Zahlen bei den Männern im Alter von 25-49 Jahren und bei allen Menschen ab 75 Jahren über dem langjährigen Schnitt.
Kärnten
Im südlichsten Bundesland sind nur zwei Altersgruppen über dem Durchschnitt: Die 0-24-jährigen männlichen Einwohner und deren Geschlechtsgenossen ab 75 Jahren.
Niederösterreich
NÖ hat nur drei Gruppen, die unter dem Zehnjahresschnitt pro 100.000 Menschen liegen: Die 0-24-jährigen männlichen Einwohner und die Frauen von 25 bis 74 Jahren.
Oberösterreich
In OÖ sind es hingegen wieder nur zwei, die über dem Schnitt liegen: die Männer im Alter von 25-49 Jahren und ihre Geschlechtsgenossen ab 75 Jahren. Genau im Schnitt liegen die Frauen ab 75, alle anderen liegen darunter.
Salzburg
Salzburg hatte anfangs des Jahres Auffälliges bei den 0-24-järhigen männlichen und ab der KW 8 auch bei den weiblichen Einwohnern zu bieten. Danach sanken die Zahlen bei den unter 50-Jährigen auf oder unter den Schnitt ab. Dagegen sind die Zahlen bei den Menschen ab 50 überall höher als der Schnitt der letzten 10 Jahre pro 100.000 EW.
Steiermark
Auch in der Steiermark sind die Zahlen bei allen ab 50 Jahren höher als der Schnitt. Bei den Menschen unter 50 fallen die 0-24-jährigen männlichen Einwohner mit Werten, die über 10 über dem Schnitt liegen auf. Die anderen drei Gruppen liegen darunter.
Tirol
Tirol hatte wie Salzburg anfangs des Jahres hohe Werte bei den männlichen Bewohnern im Alter von 0-24 Jahren und auch den 25-49-jährigen Frauen. Zurzeit liegen die Werte aller Gruppen unter 50 nahe dem Durchschnitt. Bei den Menschen ab 50 lagen die Werte anfangs mit Ausnahme der 50-74-jährigen Frauen unter dem Schnitt, zuletzt stiegen alle Werte eher an und jetzt sind die Menschen über 75 über und die 50-74-Jährigen unter dem Schnitt.
Sonderfall Wien?
Wer erwartet hat, dass Wien total aus dem Rahmen fällt, den muss ich enttäuschen. Nachdem ich nun die Zahlen der Bevölkerung genau mit einbeziehe, sehen wir folgendes: Bei den Menschen unter 50 sind die Zahlen bei den Frauen erhöht, bei den Männern nicht. Bei den Menschen ab 50 sind die Werte dagegen bei den 50-74-Jährigen unter dem Schnitt und bei den Menschen ab 75 darüber.
FAZIT
Wenn ich die Zahlen so berechne, habe ich sowohl die Tatsache berücksichtigt, dass die Bevölkerungszahlen (auch in den einzelnen Gruppen) schwanken, als auch die Tatsache, dass nicht in jeder Gruppe gleich viele Menschen sterben (durch die Prozentabweichungen).
Und so muss ich mich und mein letztes Posting korrigieren: Es ist durchaus erkennbar, dass während dem Höhepunkt der Omikronwelle im Frühjahr und auch bei den Hitzewellen im Sommer viele Menschen mehr verstarben als im Schnitt – bei der älteren Bevölkerung. Ich kann natürlich nicht sagen, WORAN die Menschen schlussendlich verstorben sind. Interessant wird allenfalls, wie die Zahlen mit Jahresende aussehen.
Wobei auch das relativiert werden muss: Die Grippewelle von 2016/17 zum Beispiel „versteckt“ sich bei den Jahreszahlen, da sie vor allem im Dezember 2016 und Jänner 2017 zu mehr Todesfällen geführt hat.
Ich bin allerdings schon froh, dass nicht bei allen Todesursachen so wie bei Covid der „Dauerzähler“ weiterläuft. Wie viele Grippe-Todesfälle oder auch Unfalltote hätten wir denn sonst schon? Und auf welche Ideen würden manche Menschen kommen, wenn sie solche Werte sehen, um das in Zukunft zu verhindern?
Fakt ist, dass die Zahlen wieder steigen im Herbst – zumindest die derjenigen, die sich verkühlen oder einen Infekt „einfangen“. Und – um Lisa Eckert zu zitieren:
„Es werden sich viele erkälten diesen Winter – aber es wird ganz anders werden als die zwei Coronawinter davor. Niemand wird mehr in Quarantäne gehen – im Gegenteil: Man wird stolz sein auf seinen Husten. Verstecken müssen sich jetzt die Gesunden. Denn wer nicht krank ist, hat heimlich geheizt.“
… to be continued …