Ich wurde gerade von Facebook an eine Grafik „erinnert“, die ich genau vor einem Jahr gepostet habe. Damals war die Pandemie – was die Zahlen in Österreich betrifft – 236 Tage alt (die ersten Zahlen, die ich damals hatte stammten vom 12. März 2020).

Das hat mich neugierig gemacht und ich habe die Zahlen verglichen mit genau dem gleichen Zeitraum im laufenden Jahr. Die Bedingungen sind ja nicht mehr dieselben. Damals gab es noch KEINE Antigentests, KEINE Schultestungen, KEINE Impfungen…

1. Die aktiv Positiven (unten sind die Fallzahlen, oben die Veränderung zum Vorjahr)

Bei den Werten fallen mehrere Sachen auf:

• Von den Kleinkindern bis zu den PflichtschülerInnen hin haben wir 2021 von fast 1,5 Mal so vielen Abgesonderten bis zu doppelt so vielen EXTREM viel mehr Fälle. Ich kann es nicht genau belegen, da es keine Daten dazu gibt, gebe jedoch folgendes zu bedenken: Laut AGES-Daten liegt der Anteil der Asymptomatischen im Schnitt bei etwa 33%. Je JÜNGER die Altersgruppe, desto HÖHER ist der Anteil der Asymptomatischen – bei den 12-17-Jährigen (das ist die jüngste Gruppe, für die ich Daten habe) liegt er bereits bei 41-42%. Das heißt, der Großteil dieser Kinder hat selbst KEINERLEI Beschwerden, ist danach aber in der Gruppe der Genesenen. Von ALLEN ungeimpften Genesenen gab es laut BM Mückstein (siehe Anfragebeantwortung im Parlament vom 19.10.2021) nur bei 0,92478% innerhalb eines Jahres erneut einen positiven Test.
  Das halte ich für gute Nachrichten – diese Kinder haben also in fast der Hälfte der Fälle nicht einmal Symptome, so gut wie kein gesundes, nicht vorerkranktes und normalgewichtiges Kind landet zudem auf der Intensivstation.
• Ab dem Alter von 15 bis zu den Menschen unter 85 Jahren gibt es nur zwischen 3% und 40% mehr Fälle als 2020. Der Anteil steigt zwar – entgegen der Impfquote – bis zum Alter von 45 kontinuierlich an, sinkt dann jedoch wieder ab. Und auch hier sind – laut AGES – wieder mindestens 33% Asymptomatische dabei, die gar keine Beschwerden haben. (Was nicht heißt, dass es andere nicht besonders stark betreffen kann!)
• Die ÄLTESTEN, also alle Menschen ab 85 Jahren, sind WENIGER betroffen als vor einem Jahr. Das ist einerseits gut so, weil die Zahl geringer wurde. Andererseits finde ich das so noch lange nicht gut, denn wir sprechen hier von DER vulnerablen Gruppe, aus der mehr als 40% der Todesfälle kommen. Wenn wir uns die reinen Zahlen pro 100.000 EW anschauen, so liegen diese Menschen immer noch gleichauf mit den 85-74-Jährigen und den 75-84-Jährigen.

2. Die Genesenen

Auch hier gibt es Auffälligkeiten:

• Erstens fällt sofort auf, dass – im gleichen Zeitraum wie der vom Vorjahr – ÜBERALL (außer bei dem Frauen ab 85) zumindest DOPPELT so viele in diesen 236 Tagen genesen sind als vor einem Jahr. Bei den Menschen zwischen 15 und 24 sind es sogar mehr als 10 Mal so viele! Bitte nicht vergessen: Diese Menschen tragen – auch ungeimpft (siehe oben, Anfragebeantwortung von BM Mückstein vom 19.10.) zum „Herdenschutz“ bei – und zwar, wenn die Zahlen verglichen werden mit den „Impfdurchbrüchen“ – um ein Vielfaches besser als bei Vollgeimpften. (Der Link zur Anfragebeantwortung ist hier zu finden: https://bit.ly/3nMcFrn )
• Wieder sind die Menschen bis 15 DEUTLICH höher in den Werten als alle anderen Gruppen und das ist anders als im letzten Jahr. Das hat natürlich mit den Testungen im Schulbereich zu tun – es gibt wohl weltweit keine mehr durchgetestete Bevölkerungsgruppe wie unsere SchülerInnen (die Gruppe der 15-24-Jährigen fällt hhier wohl auch darum ab, weil da nur mehr ein Teil in die Schulen geht).
• Auch bei den Allerältesten gab es in jeder Altersgruppe und bei jedem Geschlecht mehr als 1.000 Menschen von 100.000, die nach einem positiven Test wieder genesen sind.

FAZIT

Wir haben mehr Fälle, aber vor allem viel mehr Genesene als vor einem Jahr im selben Zeitraum. Die 2020 am meisten betroffene Gruppe, was die Todesfälle betrifft, ist offensichtlich (wahrscheinlich auch durch die Impfung) besser geschützt bis jetzt.

Diese beiden Tatsachen tragen wohl viel dazu bei, dass die Situation hoffentlich nicht so dramatisch werden wird, wie sie es letztes Jahr im Herbst war.