bzw. Oktober 2022 (Land Vorarlberg)
Alle, die bei mir mitlesen, wissen, dass es am 20. April 2022 zu einer großen Umetikettierung von Todesfällen durch die AGES in Österreich kam. Dabei wurde alleine in Vorarlberg mehr als 100 Todesfälle aus früheren Jahren, die bis dahin NICHT als C19-Todesfälle galten, umbenannt in offizielle C19-Todesfälle.
Dazu habe ich heute eine Grafik gemacht:
Zur Erklärung: die pinke „Stufe“ waren die umgemeldeten Todesfälle – damals gab es als offizielle Erklärung einen „jährlichen Datenabgleich“. NIEMAND hat das wirklich hinterfragt, auch nicht, warum ein „järhlicher Abgleich“ ganz viele Fälle von vor ZWEI Jahren (also von 2020) umetikettiert.
Ich habe hier die Kurven mit 7. Oktober jeden Jahres begonnen – das hat den einfachen Grund, das damals die täglichen Zahlenupdates der AGES begannen. Die Daten aus der Zeit VOR dem 7. Oktober 2020 gibt es nur ab diesem Tag – das heißt, wir haben keine „täglichen Meldungen“ sondern davor bereits die korrigierten Zahlen.
Wenn wir nun die BLAUEN Linien ansehen, sehen wir bei der gestrichelten Linie die Fälle, die dem Zeitraum 7. Oktober 2020 bis 6. Oktober 2021 zugeordnet wurden. Die durchgehende Linie zeigt die Fälle, die täglich als Summe der Todesfälle gemeldet wurden an jedem Tag. Der Unterschied nach der „Korrektur“ betrug demnach bis zum 31. Dezember 2020 bereits 71 Fälle! Das waren bis zum damaligen Zeitpunkt fast 33% an zusätzlichen Todesfällen – für jeweils drei bereits als C19-Todesfälle gemeldete Personen kam EINE weitere Person dazu!
76 der von den 95 „korrigierten“ Fällen sind bereits in den Daten bis zum 6. Oktober 2021 enthalten. Nur 19 Fälle ereigneten sich demnach im Zeitraum zwischen dem 7. Okober 2021 und dem 21. April 2022. Darum ist die gestrichelte graue Linie bis zum 21. April höher als die durchgehende mit den tagesaktuell gemeldeten Fällen für den Zeitraum.
FAZIT
Zum Zeitpunkt der „Umetikettierung“ – die sich übrigens bei den Todesursachen-Zahlen der Statistik Austria für die Jahre 2020 und 2021 NICHT so finden lässt – wurden die offiziellen C19-Todesfälle einfach 17,9% mehr. Wenn ich es auf die heutigen Zahlen berechne, sind es immerhin 16,4% aller Todesfälle, die nachträglich zu solchen erklärt wurden.
Die seltsame Erklärung, dass das Ganze im Rahmen eines routinemäßigen „jährlichen Datenabgleich“ passiert sei, wurde so weit ich das mit bekommen habe widerspruchslos akzeptiert. Was GENAU an der Definition geändert wurde, wurde nirgends öffentlich erklärt – übrigens gab es auch kein Rauschen im Blätterwald, als das Ganze im Oktober 2022 bei der Angleichung der Daten am Landes-Dashboard an die AGES-Zahlen hier übernommen wurde.
Das dabei österreichweit Fälle aus dem MÄRZ 2020 dabei waren (das wr zum Zeitpunkt der AGES-Korrekturen schon mehr als zwei Jahre her), bleibt weiterhin unerwähnt. Darum erlaube ich mir hier, wieder einmal darauf zu verweisen… und freue mich, dass ich durch das emsige Speichern der tagesaktuellen Daten überhaupt dazu in der Lage bin, diese Umetikettierung genau nachvollziehen zu können.