Sterblichkeit der letzten 41 Jahre

Heute geht es NICHT um Übersterblichkeiten. Die sind ja immer nur ein Vergleich mit einem ausgewählten Zeitraum. Es geht um die Zahl der Todesfälle pro 5-Jahres-Altersgruppe in Österreich.
Durchgehende Zahlen dazu gibt es seit 1981. Aus den Jahren davor gibt es nur von 1971 genaue Zahlen, danach gibt es bis 1981 keine genauen Angaben zu den Altersgruppen.
Von 2022 gibt es natürlich auch noch keine genauen Zahlen – da fehlen mit Stand 22. Dezember 2022 noch die letzten 5 Wochen des Jahres. Ich habe allerdings mit den Todesfällen bis dorthin und dem Durchschnittswert der letzten 10 Jahre eine „Tendenz“ ausgerechnet, wo die Zahlen in etwa liegen könnten.

Überblick – alle absolut

Diese Grafik zeigt einerseits die absoluten Zahlen der Todesfälle (blaue Säulen) und andererseits die Bevölkerungszahl (rote Linie) seit 1970. Für 2022 habe ich einerseits die Daten bis zur KW 47 eingezeichnet, andererseits die „Hochrechnung“ mit dem 10-Jahres-Schnitt 2012 bis 2021.

Um die Veränderungen besser zu erkennen, habe ich hier die Skalen anders gemacht:

So erkennen wir gut, dass es im Grunde genommen seit 1970 fast durchgehend immer weniger Todesfälle gab bis 2001. Die Jahre 2022 und 2003 fallen dann etwas aus der Rolle, danach bleiben die Werte bis 2008 sehr niedrig. Danach beginnen sie wieder zu steigen.

Alle relativ

Wenn wir jetzt die Zahl der Todesfälle in Relation zu der Einwohnerzahl bringen, sieht das so aus:

In Prozent der EW sind 1970 noch mehr als 1,3% aller EW verstorben, ab 1998 lag der Wert unter 1%.

Hier sehen wir das noch besser – von 2001 bis 2019 gab es nur zwei Jahre, in denen mehr als 0,95% aller EW verstarben (2003 und 2015). 2020 und 2021 waren es dann wieder über 1% – so wie es aussieht wird das auch 2022 so sein.

Insgesamt ist auch erkennbar, dass selbst diese erhöhten Werte (verglichen mit den Zahlen seit 1994) deutlich unter den Werten von vor 1993 liegen und etwa um ein Drittel unter den Zahlen der Siebzigerjahre.

Die Altersgruppen in % der Gruppe

Anhand der Altersgruppe 0-4 Jahre erkläre ich kurz noch die einzelnen Grafiken, die ich hier alle zeigen werden. Eine Stellungnahme dazu gibt’s dann beim Fazit!

Wir sehen hier die eine einsame Säule aus dem Jahr 1971 und dann wieder Werte ab 1981. Die rote Linie zeigt eine Tendenz an, die bei allen Grafiken gleich berechnet wurde und kleinere Schwankungen außer acht lässt. Bei den Kleinkindern ist ganz klar: Seit 1971 (0,55% der Altersgruppe verstarben) ist die Zahl der Todesfälle durchgehend zurück gegangen – AUCH in den Pandemiejahren (orange gefärbt). 2022 (gemusterte Säule ganz rechts) ist nicht auffällig, könnte sogar das beste Jahr seit 1981 werden.
Nun folgen die anderen 19 Altergruppen als Grafiken – siehe dazu auch das Fazit ganz unten!

FAZIT

Wir wissen bereits, dass es zwar 2020, 2021 und wahrscheinlich auch 2022 mehr Todesfälle gab bzw. geben wird als in den Jahren von 1995 bis 2019. Auch relativ gesehen, also in Prozent der EW. Allerdings waren es weniger als in allen Jahren vor 1994.

Wenn wir uns jetzt die einzelnen Altersgruppen ansehen, fallen viele dadurch auf, dass sie eben NICHT auffallen.

Der extremste Kurvenverlauf ist wohl bei den Menschen ab 95 Jahren zu sehen. Aber selbst hier liegen die Zahlen weit unter denen von 1971 und auch hinter den Jahren 1981, 1983, 2003, 2012 und 2013.
Allerdings könnte 2022 das Jahr mit den höchsten Todesfall-Zahlen seit 1981 werden bei den Menschen ab 95 Jahren.

Auch bei den 90- bis 94-Jährigen, den 85- bis 89-Jährigen gibt es zuletzt ansteigende Zahlen – allerdings liegen diese weit unter den Werten der Jahre vor 2007 (90-94) bzw. sogar 2010 (85-89). Dasselbe gibt für die Altersgruppen von 70-74 Jahren oder 75-79 Jahren. Nur die Menschen im Alter von 80-84 Jahren sind hier ausgenommen, da sehen wir praktisch keine Auffälligkeiten und sinkende Werte.
Bei den Menschen von 40 bis 65 Jahren gibt es in den meisten Altersgruppen keine Auffälligkeiten mehr, was die Pandemiejahre betrifft, außer bei den bei den 50- bis 54-Jährigen.
Steigende Tendenzen gibt es hingegen grundsätzlich bei den Menschen zwischen 10 und 40 Jahren. Bei den 10- bis 14- und den 25-29-Jährigen vor allem im laufenden Jahr.

Unter 10 Jahren gibt es zum Glück keine Auffälligkeiten. Und bei ALLEN Werten, die auffallen, gilt dasselbe wie bei den älteren Gruppen bis zu den 94-Jährigen: Nirgends sind die Zahlen wirklich nur annähernd so hoch wie noch vor der Jahrtausendwende und überall weit entfernt von den Zahlen aus dem Jahr 1971.