Sommer oder Frühherbst?

Also wenn mir jemand diese Frage oben im Zusammenhang mit meiner Lieblingsjahreszeit stellt, dann antworte ich mit Frühherbst. Ich mag den nämlich, mit seinen Farben, Gerüchen, dem reifen Obst und den oft noch klaren Tagen, an denen die Wanderwege deutlich weniger besucht werden als im Sommer.

In dem Fall geht es jedoch um die Zahlen – auch immer wieder genannte wegen der „dramatischen Entwicklung“ und der Notwendigkeit, die Eigenverantwortung der Menschen durch Maskenpflicht und anderes wieder drastisch einzuschränken. An den Schulen werden bereits wieder – natürlich REIN PROPHYLAKTISCH (GROSSER Augenzwinkerer) – PCR-Test-Sets angeliefert.

Eben nur für den Fall, dass… ja was eigentlich? Dass eine Welle über uns hereinbricht, welche so rasch kommt, dass nicht einmal die sonst dafür notwenigen drei bis fünf Tage bleiben, um DANN – falls es wirklich notwendig ist – alle zu beliefern? Und wofür das Ganze gut ist, das habe ich unlängst in einem anderen beitrag beim Vergleich mit der Schweiz dargelegt. Die hatten NIE flächendeckend verpflichtende Tests, und trotzdem gab es dort WENIGER Todesfälle – sowohl bei den Menschen im schulpflichtigen Alter als auch denen, die davon schon weit entfernt sind – und letztere sind ja laut manchen Experten extrem gefährdet alleine durch die Tatsache, dass die Kinder an den Schulen derzeit nicht zwangsgetestet werden.

Schauen wir doch einmal auf die derzeitigen Zahlen und vergleichen sie mit der Sommerwelle (die haben wir übrigens OHNE Maskenpflicht und Massentestungen überstanden):

Die Menschen bis 25 Jahre

Etwa 0,85% aller 15-24-jährigen Frauen wurden Mitte Juli positiv getestet innerhalb von 5 Tagen in Vorarlberg – aber bitte nur an dem EINEN TAG, an dem diese Sommerwelle ihren Höchststand in Sachen positive Tests erreichte.
Derzeit liegen die Zahlen noch WEIT draunter laut AGES – vor allem bei den Kindern untern 5 Jahren ist die Kurve extrem niedrig.

Die Menschen von 25 bis 64 Jahren

Bei den Menschen im „Erwerbsalter“ sieht es so aus: Auch hier liegen wir noch unter den Spitzenwerten der 25-34-Jährigen von Mitte Juli, allerdings sind die meisten Altersgruppen hier seit Mitte September höher als im Juli. Wer genau hinsieht sieht derzeit noch etwas: der Anstieg scheint ins Stocken geraten zu sein.

Die Menschen ab 65 Jahren

Bei den Menschen im Rentenalter sieht es etwas anders aus. Hier sind die Werte derzeit in etwa gleich hoch wie die höchsten Werte (damals der Männer ab 85 Jahren) vom Sommer. Allerdings liegen sie mi etwas unter 0,8% in 5 Tagen niedriger als die der meisten in der vorigen Grafik der erwachsenen Erwerbstätigen.

Die aktiv Positiven

Wenn wir die Kurven der „verkehrsbeschränkten“ Personen anschauen, dann sehen wir, dass die Werte in etwa gleich hoch sind wie die vom Sommer. Der Unterschied ist der, dass dieses Mal deutlich weniger junge Menschen betroffen sind. Und wieder die Beobachtung: Wer genau hinsieht, erkennt, dass die Kurve derzeit eher wieder nach „Ende der Fahnenstange“ aussieht.

FAZIT

Für mich stellt sich hier nun die Frage, was es bringen soll, wenn wir vielleicht wieder anfangen sollten, Maßnahmen bei Altersgruppen zu etablieren, die so gut wie NICHT betroffen sind, wenn es um Krankenhausaufenthalte geht oder gar um Todesfälle? Der Vergleich mit der Schweiz hat ganz klar gezeigt, dass – trotz viel mehr Maßnahmen, einer höheren Impfquote, mehr Verboten und weniger Freiheiten – Österreich im Vergleich überall schlechter abgeschnitten hat – also kann wohl auch der „Fremdschutz“ nicht an dem liegen, alle mit Maskenpflicht oder Massentestungen zu beglücken.

Eine weitere Frage, die sich mir stellt ist, inwieweit die ÖsterreicherInnen überhaupt noch mitmachen bei neuen Maßnahmen – wenn doch ein Blick über so gut wie jede Grenze zeigt, dass es anderswo nicht mehr so gehandhabt wird…