Noch ist es zu früh, um sich die Zahlen anzuschauen wegen der Maßnahmenreduzierung, die ab dieser Woche läuft. Die Zahlen, die ich heute präsentiere sind nämlich noch von letzter Woche.
Was jedoch plötzlich wieder zu haben ist, sind die Zahlen der Antigentests nach Schularten aufgedröselt für jedes Bundesland. Dafür bleibt es beim „Schweigen im Walde“ wenn es um die PCR-Tests geht – hier habe ich noch immer nur die Infos aus Vorarlberg – diese rechne ich bei den Kosten auf Österreich hoch.
Was gibt es – trotz fehlender Fakten – Generelles zu berichten?
- Der Anteil ALLER positiven durchgeführten Antigentests bei SchülerInnen ist deutlich gestiegen. Waren es vorletzte Woche 0,401% so sind es für letzte Woche 0,485%.
Natürlich könnte ich auch schreiben: Es sind immer noch 99,515% aller Tests negativ! - Da ich aus Vorarlberg immer Zahlen zu den positiv bestätigten AG-Tests habe: Wieder fast ein Drittel aller positiven SchülerInnen war schlussendlich NICHT positiv. Bei den Erwachsenen war einer von 10 Positiven falsch positiv.
- Bei den Lehr- und Verwaltungspersonen waren 0,269% positiv in Österreich, auch hier gab es in etwa denselben Anstieg gegenüber der KW 08. Auch hier kann ich es positiv ausdrücken: 99,731% der Tests waren negativ.
Bei den Kosten habe ich auch heute die PCR-Testungen aus Vorarlberg hochgerechnet auf die Bundeszahlen – ich gehe davon aus, dass größtenteils überall gleich oft getestet wird mittels PCR wie im Ländle. Mit dieser Berechnung belaufen sich die Kosten auf ca. 9,5 Millionen Euro für errechnete 1,2 Millionen PCR- und gemeldete 1,4 Millionen AG-Tests. Hochgerechnet auf einen Monat sind das dann ca. 37,5 Millionen Euro!
Zur Erklärung noch etwas: Ich musste mir auch Zahlen besorgen, wie viele SchülerInnen es in Österreich, den einzelnen Bundesländern und dort auch jeweils den einzelnen Schultypen gibt. Fündig geworden bin ich bei der Statistik Austria. Meine Inzidenzberechnungen beruhen daher auf den Zahlen von dort, die sind vom zweiten Halbjahr des Schuljahres 2020/21. Das heißt, dass es da eine gewisse Unsicherheit gibt, zudem ja im Schuljahr 2021/22 viel mehr Schüler im häuslichen Unterricht sind als letztes Jahr. Auf gesamt gesehen fast genau 1 Million SchülerInnen sind diese Unsicherheiten jedoch zu vernachlässigen.
FAKTEN:
Grafik 1 – Übersicht Bundesländer – alle Antigentests von SchülerInnen
Was die positiven Antigentests betrifft bei den SchülerInnen, so lag wieder Tirol mit 0,701% KLAR voran, allerdings ist der Wert niedriger als noch letzte Woche. Knapp dahinter folgt OÖ mit 0,648%. 1 von 143 Tests war in Tirol positiv, im Burgenland war es nur einer von 326. Somit wurden für jeden „positiven“ AG-Test im Burgenland 815 Euro ausgegeben. Und wie viele davon waren falsch positiv? Wir wissen es leider nicht!
Grafik 2 – Österreich – SchülerInnen – Antigentests
Zusammengefasst für gesamt Österreich ergibt das einen Schnitt von 0,485% an positiven Tests. Kostenpunkt pro positivem (unbestätigtem!) SchülerInnen-Antigentest in Österreich: Mindestens 515 Euro (2,5 Euro pro Test ohne PCR-Nachtestungskosten u.a.).
Grafik 3 – VORARLBERG – SchülerInnen – PCR-Tests
Da es nur Daten aus Vorarlberg gibt, sind hier diese dargestellt. 0,892% waren positiv, das ist ein Anstieg um 7%. Einer von 112 Tests war demnach positiv, Kostenpunkt pro positivem Test ca. 560 Euro.
Grafik 4 – die getesteten Erwachsenen (Antigentests)
Hier habe ich mir die „Kuchenstücke“ erspart und eine Gesamtübersicht der Positiven erstellt.
Zum Vergleich sehen wir daneben noch die AG-Test-Ergebnisse der SchülerInnen. Es fällt wie immer auf, dass die Werte der SchülerInnen generell höher sind, vor allem in Tirol (0,701%).
Im Schnitt waren in Österreich 0,269% aller Antigentests an Lehr- und Verwaltungspersonal positiv. Das ist einer von 371 Tests – Kostenpunkt pro positivem Test 930 Euro.
Diese Woche weist wieder Wien (0,377%), dieses Mal vor OÖ (0,375) und Kärnten (0,328%) am meisten positive Ergebnisse auf, auch die Steiermark und Tirol liegen über dem Bundesschnitt. Am wenigsten positive Tests gab es in Vorarlberg, wo nur einer von 565 AG-Tests positiv anschlug.
Grafik 5 – Wie viel wurde getestet?
Diese zwei Grafiken zeigen (die Ausgangszahlen stammen von der Statistik Austria vom letzten Schuljahr) wie viele SchülerInnen und Lehrpersonen mit AG-Test getestet wurden im Zeitraum Freitag bis Donnerstag.
Hier erkennen wir, dass immer noch ein Freitag mit Ferien in einigen der Bundesländern mitspielt, weil die Werte niedriger sind als sonst. (Die Daten werden meines Wissens weiterhin von Freitag bis Donnerstag gesammelt und enthalten daher Daten aus zwei verschiedenen Schulwochen.) Offensichtlich wurde in OÖ und Wien nicht einmal jede(r) SchülerIn einmal getestet mit einem Antigentest. Im Burgenland waren es hingegen fast 4 Tests bei den SchülerInnen und mehr als 3 bei den Lehrpersonen. Im Schnitt wurden die Lehrpersonen etwas mehr als einmal, die SchülerInnen etwa 1,5 Mal getestet.
Grafik 6 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests
Da wir seit 22 Monaten immer wieder von Inzidenzen hören, habe ich die Schultests (mangels Ergebnissen nur die AG-Tests) auf Inzidenzen umgerechnet. Hier wird also nicht auf die Anzahl der Tests Bezug genommen, sondern auf die Anzahl der SchülerInnen in den Bundesländern und Schularten. Daher ist auch nicht entscheidend, in welchem Bundesland wie oft getestet wurde, es geht nur um die Anzahl der positiven SchülerInnen pro 100.000 innerhalb der einen Woche. Hier ist es auch egal, wie viele Schulen in Wien keinen AG-Test machen, da ich mich auf die Zahl der VolksschülerInnen beziehe, welche natürlich bedeutend geringer ist als die Gesamtzahl aller Wiener SchülerInnen.
Bei den AG-Tests aller SchülerInnen ist dieses Mal das Burgenland (977) klar vorne. Kärnten und Tirol liegen ebenfalls über 750, der Bundesschnitt liegt bei 576. Nur Vorarlberg und Wien liegen unter diesem.
Grafik 7 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests Erwachsene
Bei den AG-Tests aller Erwachsenen in den Schulen ist diese Woche wieder Kärnten (823) voran – das ist ein Anstieg auf fast das Doppelte in Kärnten! Der Bundesschnitt liegt bei 406.
Grafik 8-10 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – Schulstufen
Bei den AG-Tests in der Primarstufe ist diese Woche das Burgenland (955) voran. Der Bundesschnitt liegt bei 650, darunter liegen OÖ, Salzburg, die Steiermark, Vorarlberg und Wien.
Bei den AG-Tests in der Sekundarstufe I liegt ebenfalls das Burgenland (1.117) voran, hier sogar mit großem Abstand. Der Bundesschnitt mit 520 weniger als halb so hoch, darunter liegen OÖ, Vorarlberg und Wien.
Bei den AG-Tests in der Sekundarstufe II liegt Kärnten (801) vor dem Burgenland (755) voran. Nur Vorarlberg und Wien liegen unter dem Bundesschnitt von 454. Wobei die Zahlen bei Wien seltsam niedrig sind, dort wurden auch nur etwas mehr als halb so viele Tests gemacht wie in der Primarstufe oder der Sekundarstufe I.
Grafik 11 – Die falsch Positiven bei den AG-Tests in Vorarlberg
Fast jeder dritte Antigentest, der bei SchülerInnen positiv anschlug in Vorarlberg, stellte sich bei der Überprüfung mittels PCR (behördlicher Test) als falscher Alarm heraus. Bei den Erwachsenen war es exakt 1 von 10, der nicht bestätigt wurde.
Durch diese Korrektur sinkt der Anteil der „entdeckten“ Fälle in Vorarlberg von 0,368% auf 0,261%. Das heißt etwa jeder 383. Test wurde bestätigt – Kostenpunkt pro positivem Test (ohne die Kosten für die PCR-Überprüfungen): 960 Euro.