Aktueller Stand heute (1. März 2022): Ab kommender Woche gibt es keine Maskenpflicht mehr an den meisten Orten – mit wenigen Ausnahmen. SchülerInnen müssen jedoch weiterhin, wenn sie zB alleine am Gang aufs WC unterwegs sind, Masken tragen außerhalb des Klassenraums.
Ab kommender Woche gilt die 3G Regel am Arbeitsplatz nicht mehr. Auch sonst fällt sie so gut wie überall. SchülerInnen müssen jedoch weiterhin Ninja-Pass-Pickerl sammeln und werden mehrmals in der Woche gestetet.
Was wird daher passieren?
Einerseits werden die Zahlen bei den offiziellen Testungen in den Keller rasseln. Wie viele Menschen werden sich dann noch testen lassen, wenn es quasi nirgends mehr einen Zwang für 3G oder 2G plus gibt? Dadurch gehen die Zahlen überall EXTREM zurück, außer…
Andererseits wird in den Schulen weiter getestet. Und da wir ja wissen, dass bei einem „ersten positiven Test“ (weil der ct-Wert kann ja auch fallen und dann niedriger liegen) auch Menschen mit ct-Werten bis 40 als positiv gelten, werden die Zahlen in den Schulen eher nur langsam sinken im Vergleich zu den in den Keller gehenden Zahlen bei allen anderen Altersgruppen.
Ich kann sie daher schon sehen, die Meldungen über die „Schulen als Infektionsherde“, die „armen ungeimpften Kinder“ und die Rufe nach einer Impfpflicht für alle, am besten schon ab dem Kindergarten.
In Sachen Daten zur vergangenen Woche bleibt alles beim alten, was den Datenstand anbelangt. Sprich ich habe KEINE Daten zu den österreichweiten PCR-Tests (nur zu denen aus Vorarlberg) und bei den österreichweiten Daten zu den AG-Tests gibt es NICHT mehr wie früher Daten aus jedem Bundesland nach Schularten getrennt, sondern nur mehr nach SchülerInnen und Erwachsenen getrennt.
Was gibt es – trotz fehlender Fakten – Generelles zu berichten?
- Der Anteil ALLER positiven durchgeführten Antigentests bei SchülerInnen liegt trotz der Varianten der Varianten bei gerade einmal 0,401%. Das ist ein Rückgang um 10% im Vergleich zu letzter Woche. Fast 30% davon waren in Vorarlberg (sonst habe ich dazu nirgends Daten) falsch positiv. Das heißt, dass fast jeder dritte positive Antigentest letzte Woche NICHT bestätigt wurde beim amtlichen PCR-Test.
- Bei den Lehr- und Verwaltungspersonen waren 0,206% positiv in Österreich, hier beträgt der Rückgang nur 5%. In Vorarlberg waren dabei 16,7% falsch Positive – einer der niedrigsten Werte seit langem.
Bei den Kosten habe ich heute die PCR-Testungen aus Vorarlberg hochgerechnet auf die Bundeszahlen – ich gehe davon aus, dass größtenteils überall gleich oft getestet wird mittels PCR wie im Ländle. Mit dieser Berechnung belaufen sich die Kosten auf ca. 9,9 Millionen Euro für errechnete 1,36 Millionen PCR- und gemeldete 1,2 Millionen AG-Tests. Hochgerechnet auf einen Monat sind das dann ca. 36 Millionen Euro!
Zur Erklärung noch etwas: Ich musste mir auch Zahlen besorgen, wie viele SchülerInnen es in Österreich, den einzelnen Bundesländern und dort auch jeweils den einzelnen Schultypen gibt. Fündig geworden bin ich bei der Statistik Austria. Meine Inzidenzberechnungen beruhen daher auf den Zahlen von dort, die sind vom zweiten Halbjahr des Schuljahres 2020/21. Das heißt, dass es da eine gewisse Unsicherheit gibt, zudem ja im Schuljahr 2021/22 viel mehr Schüler im häuslichen Unterricht sind als letztes Jahr. Auf gesamt gesehen fast genau 1 Million SchülerInnen sind diese Unsicherheiten jedoch zu vernachlässigen.
FAKTEN:
Wer Fakten dazu braucht, ob das massenweise Testen von Schulkindern Sinn macht und einen Nutzen hat, möge sich da erkundigen (danke an Dr. Martin Sprenger für den Link): https://appgpandemic.org/news/mass-testing-of-children
Grafik 1 – Übersicht Bundesländer – alle Antigentests von SchülerInnen
Was die positiven Antigentests betrifft bei den SchülerInnen, so lag in der KW 7 Tirol mit 0,765% KLAR voran vor Kärnten (0,568%). 1 von 131 Tests war in Tirol positiv, in Wien war es nur einer von 315. Somit wurden für jeden „positiven“ AG-Test in Wien fast 800 Euro ausgegeben. Und wie viele davon waren falsch positiv? Wir wissen es leider nicht!
Grafik 2 – Österreich – SchülerInnen – Antigentests
Zusammengefasst für gesamt Österreich ergibt das einen Schnitt von 0,401% an positiven Tests. Kostenpunkt pro positivem (unbestätigtem!) SchülerInnen-Antigentest in Österreich: Mindestens 660 Euro (2,5 Euro pro Test ohne PCR-Nachtestungskosten u.a.).
Grafik 3 – VORARLBERG – SchülerInnen – PCR-Tests
Da es nur Daten aus Vorarlberg gibt, sind hier diese dargestellt. 0,832 waren positiv, das ist ein Rückgang um 13%. Einer von 120 Tests war demnach positiv, Kostenpunkt pro positivem Test ca. 600 Euro.
Grafik 4 – die getesteten Erwachsenen (Antigentests)
Hier habe ich mir die „Kuchenstücke“ erspart und eine Gesamtübersicht der Positiven erstellt.
Zum Vergleich sehen wir daneben noch die AG-Test-Ergebnisse der SchülerInnen. Es fällt wie immer auf, dass die Werte der SchülerInnen generell höher sind, vor allem in Tirol (0,765%).
Im Schnitt waren in Österreich 0,206% (Rückgang um 5%) aller Antigentests an Lehr- und Verwaltungspersonal positiv. Das ist einer von 485 Tests – Kostenpunkt pro positivem Test über 1.200 Euro.
Diese Woche weist Wien (0,361%) vor Kärnten (0,288%) am meisten positive Ergebnisse auf, auch das Burgenland liegen über dem Bundesschnitt. Am wenigsten positive Tests gab es in Vorarlberg, wo nur einer von 893 positiv anschlug.
Grafik 5 – Wie viel wurde getestet?
Diese zwei Grafiken zeigen (die Ausgangszahlen stammen von der Statistik Austria vom letzten Schuljahr) wie viele SchülerInnen und Lehrpersonen mit AG-Test getestet wurden im Zeitraum Freitag bis Donnerstag.
Hier erkennen wir, dass derzeit teilweise Ferien sind/waren, weil die Werte niedriger sind als sonst. (Die Daten werden meines Wissens weiterhin von Freitag bis Donnerstag gesammelt und enthalten daher Daten aus zwei verschiedenen Schulwochen.) Offensichtlich wurde in Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Wien nicht einmal jede(r) SchülerIn ein Mal getestet mit einem Antigentest. In NÖ waren es hingegen fast 2 Tests bei den SchülerInnen und fast 1,5 bei den Lehrpersonen. Im Schnitt wurden die Lehrpersonen fast genau 1 Mal, die SchülerInnen etwa 1,3 Mal getestet.
Grafik 6 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests
Da wir seit 22 Monaten immer wieder von Inzidenzen hören, habe ich die Schultests (mangels Ergebnissen nur die AG-Tests) auf Inzidenzen umgerechnet. Hier wird also nicht auf die Anzahl der Tests Bezug genommen, sondern auf die Anzahl der SchülerInnen in den Bundesländern und Schularten. Daher ist auch nicht entscheidend, in welchem Bundesland wie oft getestet wurde, es geht nur um die Anzahl der positiven SchülerInnen pro 100.000 innerhalb der einen Woche. Hier ist es auch egal, wie viele Schulen in Wien keinen AG-Test machen, da ich mich auf die Zahl der VolksschülerInnen beziehe, welche natürlich bedeutend geringer ist als die Gesamtzahl aller Wiener SchülerInnen.
Bei den AG-Tests aller SchülerInnen ist dieses Mal Wien (901) klar vorne. Das Burgenland, Kärnten, NÖ und Tirol liegen ebenfalls über dem Bundesschnitt von 423. Zuletzt lag dieser Schnitt fast doppelt so hoch!
Grafik 7 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests Erwachsene
Bei den AG-Tests aller Erwachsenen in den Schulen ist diese Woche Kärnten (343) voran – das ist ein Rückgang um mehr als 70% in Kärnten! Der Bundesschnitt liegt bei 270.
Grafik 8 – Die falsch Positiven bei den AG-Tests in Vorarlberg
Fast jeder dritte Antigentest, der bei SchülerInnen positiv anschlug in Vorarlberg, stellte sich bei der Überprüfung mittels PCR (behördlicher Test) als falscher Alarm heraus. Bei den Erwachsenen war es exakt 1 von 6, der nicht bestätigt wurde.
Durch diese Korrektur sinkt der Anteil der „entdeckten“ Fälle in Vorarlberg von 0,394% auf 0,278%. Das heißt etwa jeder 360. Test wurde bestätigt – Kostenpunkt pro positivem Test (ohne die Kosten für die PCR-Überprüfungen): 900 Euro.