Wir haben derzeit bei den Antigentests 0,42% (vor Überprüfung mittels PCR-Test) an Positiven in den Schulen Österreichs. Bei den PCR-Tests an den Schulen habe ich nur Zahlen zu Vorarlberg, da sind es derzeit 0,96%. Nehmen wir einmal an, es wäre so, dass alle positiven AG-Tests wirklich richtig anzeigen. Dann ziehen wir noch das Lehr- und Verwaltungspersonal ab. Dann bleiben uns 1,381% an „Positiven“ übrig für eine Woche. Das entspricht grundsätzlich einer Inzidenz von 1.381. Vergleichen wir das mit den Zahlen vom AGES-Dashboard, dann haben wir dort eine Inzidenz zwischen 3.056 und 3.507 – also nicht ganz dreimal so hoch. Ich frage – wie jede Woche – wieder: wie kommt es zu dieser riesigen Differenz bei einer Bevölkerungsgruppe, die teilweise viermal die Woche getestet wird?
In Sachen Daten freue ich mich ja schon darüber, dass es nicht noch einmal weniger wurde als letzte Woche sondern dass alles gleich geblieben ist. Sprich ich habe KEINE Daten zu den österreichweiten PCR-Tests (nur zu denen aus Vorarlberg) und bei den österreichweiten Daten zu den AG-Tests gibt es NICHT mehr wie früher Daten aus jedem Bundesland nach Schularten getrennt sondern nur mehr nach SchülerInnen und Erwachsenen getrennt.
Was gibt es – trotz fehlender Fakten – Generelles zu berichten?
- Der Anteil ALLER positiven durchgeführten Antigentests bei SchülerInnen liegt trotz der „Omikron-Wand“ bei gerade einmal 0,447%. Das ist fast gleich wie letzte Woche.
- Bei den Lehr- und Verwaltungspersonen waren 0,218% positiv in Österreich, auch das ist fast derselbe Wert wie in der Vorwoche. Wie viele davon in Vorarlberg falsch waren erfahre wich nächste Woche.
Die Kosten liegen bei ca. 5,5 Millionen Euro für die 2,2 Millionen AG-Tests Tests. Hochgerechnet auf einen Monat sind das dann ca. 22 Millionen Euro.
Was und ob die PCR-Tests was kosten, wissen wir nicht, weil wir erstens nicht wissen, wie viele gemacht wurden und zweitens nicht über mögliche Entschädigungsforderungen des BM an die Firmen, die diese bisher mehr vermasselt als ausgewertet haben, Bescheid wissen.
Zur Erklärung noch etwas: Ich musste mir auch Zahlen besorgen, wie viele SchülerInnen es in Österreich, den einzelnen Bundesländern und dort auch jeweils den einzelnen Schultypen gibt. Fündig geworden bin ich bei der Statistik Austria. Meine Inzidenzberechnungen beruhen daher auf den Zahlen von dort, die sind vom zweiten Halbjahr des Schuljahres 2020/21. Das heißt, dass es da eine gewisse Unsicherheit gibt, zudem ja im Schuljahr 2021/22 viel mehr Schüler im häuslichen Unterricht sind als letztes Jahr. Auf Gesamt gesehen fast genau 1 Million SchülerInnen sind diese Unsicherheiten jedoch zu vernachlässigen.
FAKTEN:
Wer Fakten dazu braucht, ob das massenweise Testen von Schulkindern Sinn macht und einen Nutzen hat, möge sich da erkundigen (danke an Dr. Martin Sprenger für den Link): https://appgpandemic.org/news/mass-testing-of-children
Pro positivem AG-Test wurden ca. 560 € ausgegeben. Diese Zahlen liegen weit tiefer als jemals zuvor (Omikron!), sind aber auch dahingehend zu hinterfragen, dass immer noch Millionen dafür ausgegeben wird und es sich bei den gefundenen ja um asymptomatische Fälle handelt, denn wer Symptome hat, hat in der Schule sowieso nichts verloren.
Grafik 1 – Übersicht Bundesländer – alle Antigentests von SchülerInnen
Was die positiven Antigentests betrifft bei den SchülerInnen, so lag in der KW 6 Kärnten mit 0,616% knapp vor der Steiermark (0,588%). 1 von 162 Tests war in Kärnten positiv, im Burgenland war es nur 1 von 434. Somit wurden für jeden „positiven“ AG-Test im Burgenland fast 1.100 Euro ausgegeben. Und wie viele davon waren falsch positiv? Wir wissen es leider nicht!
Grafik 2 – Österreich – SchülerInnen – Antigentests
Zusammengefasst für gesamt Österreich ergibt das einen Schnitt von 0,447% an positiven Tests. Kostenpunkt pro positivem SchülerInnen-Antigentest in Österreich: Mindestens 560 Euro (2,5 Euro pro Test ohne PCR-Nachtestungskosten u.a.).
Grafik 3 – VORARLBERG – SchülerInnen – PCR-Tests
Da es nur Daten aus Vorarlberg gibt, sind hier diese dargestellt. 0,960% waren positiv, das ist ein starker Anstieg um etwa 30%, einer von 104 Tests ist aber immer noch nicht „viel“ – Kostenpunkt pro positivem Test ca. 520 Euro.
Grafik 4 – die getesteten Erwachsenen (Antigentests)
Hier habe ich mir die „Kuchenstücke“ erspart und eine Gesamtübersicht der Positiven erstellt.
Zum Vergleich sehen wir daneben noch die AG-Test-Ergebnisse der SchülerInnen. Es fällt auf, dass die Werte der SchülerInnen generell höher sind, vor allem in Tirol (0,616%), Kärnten und der Steiermark.
Im Schnitt waren in Österreich 0,218% (+0,01%) aller Antigentests an Lehr- und Verwaltungspersonal positiv. Das ist einer von 459 Tests.
Diese Woche weist wieder Kärnten (0,369%) am meisten positive Ergebnisse auf, auch Tirol, die Steiermark und OÖ liegen klar über dem Bundesschnitt. Am wenigsten positive Tests gab es wieder in Salzburg.
Grafik 5 – Wie viel wurde getestet?
Diese zwei Grafiken zeigen (die Ausgangszahlen stammen von der Statistik Austria vom letzten Schuljahr) wie viele SchülerInnen und Lehrpersonen mit AG-Test getestet wurden im Zeitraum Freitag bis Donnerstag.
Offensichtlich wurde in Wien nur etwa jede zweite Person einmal mit einem Antigentest getestet. Im Burgenland waren es hingegen mehr als fast 4 Tests bei den SchülerInnen und fast 4,5 bei den Lehrpersonen – innerhalb einer Woche! Im Schnitt wurden die Lehrpersonen fast 2,3 Mal, die SchülerInnen etwa 2 Mal getestet.
Grafik 6 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests
Da wir seit 22 Monaten immer wieder von Inzidenzen hören, habe ich die Schultests (mangels Ergebnissen nur die AG-Tests) auf Inzidenzen umgerechnet. Hier wird also nicht auf die Anzahl der Tests Bezug genommen, sondern auf die Anzahl der SchülerInnen in den Bundesländern und Schularten. Daher ist auch nicht entscheidend, in welchem Bundesland wie oft getestet wurde, es geht nur um die Anzahl der positiven SchülerInnen pro 100.000 innerhalb der einen Woche. Hier ist es auch egal, wie viele Schulen in Wien keinen AG-Test machen, da ich mich auf die Zahl der VolksschülerInnen beziehe, welche natürlich bedeutend geringer ist als die Gesamtzahl aller Wiener SchülerInnen.
Bei den AG-Tests aller SchülerInnen ist dieses Mal Kärnten (1.598) vorne. Die Steiermark, Tirol, OÖ und Vorarlberg liegen ebenfalls über 1.000, unter dem Bundesschnitt von 866 sind nur NÖ, Wien und das Burgenland.
Grafik 7 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests Erwachsene
Bei den AG-Tests aller Erwachsenen in den Schulen ist diese Woche ebenfalls Kärnten (1.166) voran vor der Steiermark (1.008) und Tirol (810). Der Bundesschnitt liegt bei 498.