Wer nun wegen der Überschrift daran denkt, dass die Zahlen sinken: Nein, gemeint ist damit etwas anderes: Nachdem die Infos wegen der PCR-Tests immer weniger wurden seitens des BM für Unterricht, gibt es nun nicht einmal mehr Zahlen aus anderen Bundesländern, die den Arlberg überqueren. Gerade einmal die Infos zu den Zahlen aus dem Ländle habe ich noch bekommen.
Der Rest dürfte wohl in einer ausgeraubten Postkutsche jenseits des Arlbergs liegen geblieben sein…
Was gibt es – trotz fehlender Fakten – Generelles zu berichten?
- Der Anteil ALLER positiven durchgeführten Antigentests bei SchülerInnen liegt trotz der „Omikron-Wand“ bei gerade einmal 0,439%. Das entspricht österreichweit einer Inzidenz von 1.049 bei den SchülerInnen. Dazu kommen (zumindest in Vorarlberg, sonst gibt’s ja keine Zahlen mehr) ca. halb so viele Fälle von den PCR-Tests – damit landen wir ungefähr bei 1.500.
Umso verwunderlicher (ich wiederhole mich hier seit Beginn der Schultests), dass die Inzidenzen in den entsprechenden Altersgruppen laut Dashboard der AGES bei 3.500 bis 4.500 liegen. Das bedeutet, dass MINDESTENS noch einmal so viele Menschen in diesen Gruppen zusätzlich WOANDERS positiv getestet werden müssen – und das OBWOHL alle in der Schule bis zu 4 Mal die Woche getestet werden! - Bei den Lehr- und Verwaltungspersonen waren 0,208% positiv in Österreich. In Vorarlberg waren 26,1% davon falsch positiv – umgelegt auf Österreich entspricht das 0,154% tatsächlich positiver Testergebnisse. Das ist praktisch derselbe Wert wie in der Vorwoche.
Die Kosten liegen bei fast 7 Millionen Euro für die 2,4 Millionen AG-Tests Tests. Hochgerechnet auf einen Monat sind das dann ca. 27 Millionen Euro.
Was und ob die PCR-Tests was kosten, wissen wir nicht, weil wir erstens nicht wissen, wie viele gemacht wurden und zweitens nicht über mögliche Entschädigungsforderungen des BM an die Firmen, die diese bisher mehr vermasselt als ausgewertet haben, Bescheid wissen.
Zur Erklärung noch etwas: Ich musste mir auch Zahlen besorgen, wie viele SchülerInnen es in Österreich, den einzelnen Bundesländern und dort auch jeweils den einzelnen Schultypen gibt. Fündig geworden bin ich bei der Statistik Austria. Meine Inzidenzberechnungen beruhen daher auf den Zahlen von dort, die sind vom zweiten Halbjahr des Schuljahres 2020/21. Das heißt, dass es da eine gewisse Unsicherheit gibt, zudem ja im Schuljahr 2021/22 viel mehr Schüler im häuslichen Unterricht sind als letztes Jahr. Auf Gesamt gesehen fast genau 1 Million SchülerInnen sind diese Unsicherheiten jedoch zu vernachlässigen.
FAKTEN:
Wer Fakten dazu braucht, ob das massenweise Testen von Schulkindern Sinn macht und einen Nutzen hat, möge sich da erkundigen (danke an Dr. Martin Sprenger für den Link): https://appgpandemic.org/news/mass-testing-of-children
Pro positivem AG-Test wurden ca. 570 € ausgegeben. Diese Zahlen liegen weit tiefer als jemals zuvor (Omikron!), sind aber auch dahingehend zu hinterfragen, dass immer noch Millionen dafür ausgegeben wird und es sich bei den gefundenen ja um asymptomatische Fälle handelt, denn wer Symptome hat, hat in der Schule sowieso nichts verloren.
Grafik 1 – Übersicht Bundesländer – alle Antigentests von SchülerInnen
Was die positiven Antigentests betrifft bei den SchülerInnen, so lag in der KW 5 die Steiermark knapp vor Wien und Kärnten voran. Die Werte liegen dabei knapp über 0,56%. 1 von 175 Tests war in der Steiermark positiv, im Burgenland war es nur 1 von 386. Somit wurden für jeden „positiven“ AG-Test im Burgenland fast 1.000 Euro ausgegeben. Und wie viele davon waren falsch positiv? Wir wissen es leider nicht!
Grafik 2 – Österreich – SchülerInnen – Antigentests
Zusammengefasst für gesamt Österreich ergibt das einen Schnitt von 0,439% an positiven Tests. Kostenpunkt pro positivem SchülerInnen-Antigentest in Österreich: Mindestens 570 Euro (2,5 Euro pro Test ohne PCR-Nachtestungskosten u.a.).
Grafik 3 – VORARLBERG – SchülerInnen – PCR-Tests
Da es nur Daten aus Vorarlberg gibt, sind hier diese dargestellt. 0,621% waren positiv, das ist einer von 161 Tests – Kostenpunkt pro positivem Test ca. 805 Euro.
Grafik 4 – die getesteten Erwachsenen (Antigentests)
Hier habe ich mir die „Kuchenstücke“ erspart und eine Gesamtübersicht der Positiven erstellt.
Zum Vergleich sehen wir daneben noch die AG-Test-Ergebnisse der SchülerInnen. Es fällt auf, dass die Werte der SchülerInnen generell höher sind, vor allem in Wien, Kärnten und der Steiermark, wo es mit 0,572% den höchsten Wert gab!
Im Schnitt waren in Österreich 0,208% (-0,001%) aller Antigentests an Lehr- und Verwaltungspersonal positiv. Das ist einer von 480 Tests.
Diese Woche weist Kärnten (0,406%) bei weitem am meisten positive Ergebnisse aus, auch Tirol und OÖ liegen klar über dem Bundesschnitt. Am wenigsten positive Tests gab es in Salzburg.
Grafik 5 – Wie viel wurde getestet?
Diese zwei Grafiken zeigen (die Ausgangszahlen stammen von der Statistik Austria vom letzten Schuljahr) wie viele SchülerInnen und Lehrpersonen mit AG-Test getestet wurden im Zeitraum Freitag bis Donnerstag.
Offensichtlich wurde in Wien jede Person nur etwa einmal mit einem Antigentest getestet. Im Burgenland waren es hingegen fast 4 Tests bei den SchülerInnen und fast 5 bei den Lehrpersonen – innerhalb einer Woche! Im Schnitt wurden die Lehrpersonen fast 2,6 Mal, die SchülerInnen etwa 2,4 Mal getestet.
Grafik(en) 6 – Auswertung Antigentests in Vorarlberg
In Vorarlberg war letzte Woche jeder sechste SchülerInnentest und jeder vierte Erwachsenentest, der zuerst positiv angezeigt hat, bei der Überprüfung mittels PCR negativ.
Das reduziert die „Ausbeute“ der gesamten Tests auf 0,369% positive Ergebnisse. Das heißt, einer von 271 Tests lieferte ein positives Ergebnis.
Grafik 7 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests
Da wir seit 22 Monaten immer wieder von Inzidenzen hören, habe ich die Schultests (mangels Ergebnissen nur die AG-Tests) auf Inzidenzen umgerechnet. Hier wird also nicht auf die Anzahl der Tests Bezug genommen, sondern auf die Anzahl der SchülerInnen in den Bundesländern und Schularten. Daher ist auch nicht entscheidend, in welchem Bundesland wie oft getestet wurde, es geht nur um die Anzahl der positiven SchülerInnen pro 100.000 innerhalb der einen Woche. Hier ist es auch egal, wie viele Schulen in Wien keinen AG-Test machen, da ich mich auf die Zahl der VolksschülerInnen beziehe, welche natürlich bedeutend geringer ist als die Gesamtzahl aller Wiener SchülerInnen.
Bei den AG-Tests aller SchülerInnen ist dieses Mal wieder Wien (1.701) vorne. Kärnten, Tirol, die Steiermark, OÖ und Salzburg liegen ebenfalls über 1.150, alle anderen unter dem Bundesschnitt von 1050 (Vorarlberg fast genau dort).
Grafik 8 – Die Tests auf Inzidenzen gerechnet – AG-Tests Erwachsene
Bei den AG-Tests aller Erwachsenen in den Schulen ist diese Woche wieder Kärnten (1.385) weit voran vor Tirol (810). Der Bundesschnitt liegt bei 552.