Mit 1. Juni wird in Österreich weiter reduziert bei den Maßnahmen. Genannt wird das meiste allerdings „aussetzen“. Auch die Bevölkerungsgruppe, die am meisten zu Zwangstests verpflichtet wurde, darf die letzten 4-5 Schulwochen aufatmen: Die SchülerInnen werden bis Schuljahresende nicht mehr getestet. Allerdings erst „nach Pfingsten“ – warum es vorher, also nächste Woche noch nicht möglich ist (am Mittwoch ist der erste Juni, wo selbst in Öffis und Apotheken keine Maskenpflicht mehr gilt), entzieht sich meiner Kenntnis und meinem Verständnis.
Effektifität
Die SchülerInnen sind alle in zwei Altersgruppen zu finden: Fast alle der 5-14-Jährigen besuchen die Schule (außer den Kindern, die sich im letzten Kindergartenjahr befinden). Von den 15-24-Jährigen sind ca. 41% SchülerInnen, die anderen nicht mehr (in den Grafiken sind diese mit angeführt als gepunktete Säulen, werden jedoch nicht in die Berechnung mit einbezogen).
Hier zeige ich euch, wie viele der laut AGES in diesen Altersgruppen positiv Getesteten wirklich bei den Schultests gefunden wurden. Da dies auf Bundesebene auch darum schwierig wird, weil ja die Zahlen der Wiener SchülerInnen erstens beim Bundesministerium nicht erfasst werden und zweitens seitens Wien in die offiziellen Zahlen mit einbezogen werden, mache ich das mit den Vorarlberger Zahlen. Bei diesen habe ich in allen Wochen, in denen es Zahlen gab, genaue Daten – sogar die falsch Positiven Antigentests, welche sich bei der Überprüfung mittels PCR finden ließen, kann ich abziehen bis zur KW14 des laufenden Jahres. Danach gab es österreichweit nur mehr verpflichtende PCR-Tests in den Schulen.
Es gibt wei Grafiken – aus einem ganz einfachen Grund: nach der KW 40 (Mitte Oktober 2021 begannen die Zahlen stark zu steigen. Bereits bei der Delta-Welle waren sie so hoch wie nie zuvor, bei Omikron dann noch viel höher. Daher würden wir bei nur einer Grafik „nichts“ mehr sehen von den Wochen seit Februar 2021 – weil die Werte einfach sehr niedrig waren im Vergleich zu nachher. Ich habe den Schnitt mit den Herbstferien 2021 gemaccht (KW43 & KW44).
WICHTIG: Die rote Linie zeigt den Anteil der jeweiligen Fälle an, die in den Schulen „entdeckt“ worden sind. Ein Steigen oder Sinken dieser Kurve zeigt NICHT an, wie viele Fälle es in der jeweiligen Woche waren und ob die Anzahl der Fälle steigt oder sinkt!
Vor Delta & Omikron
Im vergangenen Schuljahr gab es in den Schulen nur Antigentests. Waren diese positiv, wurden sie mit PCR-Tests überprüft – das was hier bis zum Sommer zu sehen ist, sind die Werte nach Überprüfung, also nur jene, die wirklich bestätigt wurden. Wie viele davon symptomatisch waren, weiß ich nicht, da es dazu keine Daten gibt.
Bis zum Sommer 2021 gab es – nach 21,1% in der ersten Woche der Testungen – nie mehr eine Woche, in der mehr als 19% aller positiv Getesteten wirklich bei den Schultests gefunden wurden. Das heißt: Mindestens 4 von 5 Positiven wurden NICHT bei den Schultests entdeckt.
Im Herbst 2021 begann das Schuljahr mit einer Kombination aus Anitgentests und PCR-Tests. Der Anteil der in der Schule gefundenen Positiven stieg damit an, war aber nur EIN MAL über 33,3%. Das heißt: Bis auf eine Woche wurden immer noch mindestens 2 von 3 Positiven NICHT bei den Schultests gefunden. Und – wichtig für Grafik zwei – diese eine Woche war eine, in der die Zahlen rückläufig waren.
Delta & Omikron
Nach den Herbstferien kam die Delta-Welle. Bis zum Auftreten von Omikron war das die mit den meisten Positiven. Wenn wir nun wieder auf den Anteil der bei den Schultests entdeckten Fälle schauen, so waren es nie mehr als 30,2%, die so entdeckt wurden. Also wieder waren mindestens 2 von 3 Positiven außerhalbd er Schultestungen gefunden worden.
Ändert sich das mit Omikron? Ja, allerdings nur für ZWEI Wochen – und das sind wieder zwei Wochen (siehe oben), in denen die Zahlen stark am Sinken waren. Ansonsten lag die Zahl immer knapp unter 33,3% – es waren also auch während Omikron mit Ausnahme zweier Wochen nie mehr als 1 von 3 Positiven, der bei den Schultests positiv war.
FAZIT
Egal ob es viele Fälle gab oder fast gar keine, egal, ob mit Antigentests oder PCR-Test getestet wurde, egal ob es einen Test pro Woche gab oder mehrere: IMMER wurde der Großteil der Positiven in den Altersgruppen 5-14 Jahre und 15-24 Jahre NICHT bei den Schultestungen gefunden, sondern außerhalb derselben.
Bis auf drei Wochen, welche alle in Phasen waren, wo die Zahlen am Sinken waren, waren es mindestens zwei Drittel aller Positiven, die außerhalbd er Schulen positiv getestet worden sind. In der Politik braucht man solche Werte, um besonders wichtige Beschlüsse zu fassen. Bei den Testungen stellt sich die Frage, ob sich der Aufwand und die Kosten, die dadurch entstanden sind, wirklich gelohnt hat?