Das Buch „3 Jahre Corona Schlagzeilen“ erschien vor etwas mehr als einem Jahr. Es ist hier immer noch im Shop erhältlich. Unter anderem gibt es dort einen Beitrag von mir, der sich mit den ganz kurz von Redaktionsschluss in verschiedensten Medienberichten entnommenen durch die Covid-Impfstoffe geretteten Millionen beschäftigt – hier ein Screenshot dieser Seite:
Schon damals habe ich mich gewundert, wie diese Zahlen zustande kamen. Diese Woche gab’s jetzt quasi die „Zugabe“ – nein, nicht zu meinem Buch, sondern zur „Studie“, die nun gleich von etwa 1,6 Millionen „Geretteten“ in Europa spricht. Das hat mich zu folgenden Beobachtungen und Überlegungen veranlasst:
Effektivitätsüberlegungen
Diese Tabelle findet sich in der Studie. as bedeutet, dass diese Studie davon ausgeht, dass die GESCHÄTZTE (estimated!) Wirksamkeit der Impfung zwischen 67% (erste Dosis bei Alpha) und 95% (dritte Dosis bei Delta) angenommen wird für alle Überlegungen.
Die Geretteten
Diese Tabelle aus der Studie zeigt, wie die Zahl der „Geretteten“ entstanden ist:
Als Basis wurden einerseits die offiziell gemeldeten Covid-19-Todesfälle aller Länder herangezogen. Inzwischen dürfte hoffentlich allen bekannt sein, dass darunter eine beträchtliche Anzahl von Todesfällen ist, die keinesfalls AN sondern allerhöchstens mit dem Virus verstorben sind oder auch nur einfach Menschen, die im Zeitraum von 28 Tagen nach einem positiven PCR-Test auf Covid verstorben sind.
Dann wird in der „Studie“ eine Zahl von zu erwartenden Todesfällen angegeben. Demnach sollten also zu den 245.955 Todesfällen bis zum Beginn der Verabreichung der ersten Dosen (angegeben wird der Jänner 2021) bis zum März 2023 insgesamt etwa zehn Mal so viele Menschen sterben wie in den ersten Monaten ohne Impfungen. Vom Zeitraum her (nehmen wir einmal den März 2020 als Beginn, da erst ab dort mit Aufzeichnungen begonnen wird in Sachen Covid-Todesfälle) wäre die Gesamtdauer (36 Monate) im Vergleich zu den ersten zehn Monaten also 3,6 Mal so lang – wieso die Folgevarianten des Virus insgesamt etwa 3 Mal gefährlicher waren als die Ursprungsvariante, ist mir unklar.
Die Menschen ab 80 Jahren
Interessant ist diese Tabelle aus der „Studie“: Mehr als 811.000 gerettete Menschenleben stammen demnach aus der Gruppe der Personen ab 80 Jahren. Dazu müssen wir jetzt berücksichtigen, dass das Durchschnittsalter der Covid-Todesfälle in Ö, D und SUI und wahrscheinlich auch in den meisten anderen europäischen Ländern DEUTLICH über 80 Jahren lag. Damit das möglich ist, müssen sehr viele sehr elte Menschen als offizielle Covid-Todesfälle gezählt worden sein.
Laut der Tabelle sind die Daten aus 29 Staaten in die Daten eingeflossen. Ich habe mir erlaubt, die Zahlen von Eurostat zu den Todesfällen in Europa genauer anzuschauen:
Dafür habe ich die 27 EU-Staaten und die Schweiz, Island und Großbritannien herangezogen, also mit Island 30 Nationen. Die Zahl über den Säulen gibt an, wie viele Prozent der entsprechenden Bevölkerung jeweils in dem Jahr verstorben sind. Daten zu 2023 gibt es bei Eurostat noch keine, in der „Studie“ sind jedoch auch nur drei Monate (bis März 2023) enthalten.
Wenn nun im Jahr 2021 und 2022 noch einmal 811.726 Menschen wie angegeben zusätzlich verstorben wären, die durch die Impfungen „gerettet wurden“, dann wäre die Sterblichkeit auf über 12% der Altersgruppe und über 4 Mio Todesfälle unter den Menschen ab 80 Jahren gestiegen:
Diese Grafik zeigt die „erwarteten“ Todesfälle laut der „Studie“ – es ist durch die von mir eingezeichnete Linie gut zu sehen, dass – wie ich es auch im Buch beschrieben habe – die Modellierer einfach hergegangen sind und die Steigerung vom Anfang der Covid-Jahre weiter hochgerechnet haben, als ob es jedes Jahr mehr Todesfälle hätte geben müssen.
Fazit
Wenn die Impfung wirklich so viele Menschenleben gerettet hätte, wie bei der „Studie“ GESCHÄTZT wurde, dann frage ich mich, warum nicht die Sterbezahlen im Jahr 2021 und 2022 (weder absolut noch prozentuell) wieder zurück gegangen sind?
Weiters bin ich mir sicher, dass nicht klar ist, wie viele der „offiziellen Covid-Todesfälle“ (an und mit Covid!) Geimpfte waren – mir ist auch nicht bekannt, inwieweit auch andere Länder so wie Österreich Menschen, die in den ersten Tagen und Wochen nach der Verabreichung einer Impfdosis (auch jeder Auffrischungsimpfung!) verstorben sind, als „ungeimpfte Personen“ geführt hat.
Vielleicht wurde das Ergebnis auch beeinflusst dadurch, dass alle Studienergebnisse ausgeschlossen wurden, wenn es um Studien ging, in denen es um Menschen mit Vorerkrankungen, Menschen, die in Heimen lebten oder die Sterblichkeit in den ersten vier Wochen nach Verabreichung der Impfung (wieder JEDER Dosis, nicht nur der ersten!) ging …
Ebenfalls interessant finde ich an dieser „Studie“, dass dadurch JEGLICHE andere Ursache, die einem der „erwarteten Todesfälle“ das Leben gerettet hat, ausgeschlossen wird, denn ALLE Menschen, die „weniger gestorben“ sind, als es die Modellierer erwartet haben, sind ja wegen der verabreichten Impfdosen gerettet worden. Vielleicht gibt es ja bald eine Folgestudie, die denjenigen, die nachweislich ohne Impfung „überlebt“ haben, eine andere „Maßnahme“ zuordnet, die ihr Leben gerettet hat?
Es bleiben viele Fragen offen – und keine, die sich schon im April 2023 gestellt hat, wurde inzwischen beantwortet…