Jetzt gibt es ein „vorläufiges Endergebnis“ aus Salzburg. (Quelle: hier)
Wie immer habe ich die Zahlen selbst angesehen und stelle hier einige Grafiken zur Ansicht, die einen „anderen Blick“ auf die Daten werfen:
Offizielles Ergebnis (vorläufig)
Natürlich unterscheiden sich diese Zahlen nicht vom vorläufigen offiziellen Endergebnis. Sie sind auf die gleiche Art berechnet und beziehen sich auf die abgegebenen GÜLTIGEN Stimmen.
Incl. ungültige Stimmen
Das sind ALLE abgegebenen Stimmen – incl. der ungültigen, welche immerhin fast 2% aller Stimmen ausmachen. Dadurch sinken die Stimmenanteile aller wahlwerbenden Gruppen leicht ab.
In Prozent aller Wahlberechtigten
Meine „StammleserInnen“ kennen das schon – eine Grafik mit allen MÖGLICHEN Stimmen, also auch denen, die nicht abgegeben wurden. Die NichtwählerInnen stellen auch in Salzburg wieder die größte Gruppe dar. Würden auch die Nichtwähler-Stimmen anteilsmäßig im Landtag durch leere Sitze „markiert“, dann wäre fast ein Drittel des Landtags leer. Alle NichtwählerInnen zusammen sind fast genau gleich viele Menschen wie all jene, die SPÖ, KPÖ, Grüne und NEOS gewählt haben!
In Prozent der Parteien im Landtag
Wenn wir alle Parteien, die NICHT im Landtag sitzen, ausblenden sieht das Ganze wieder anders aus:
Dann „vertritt“ die ÖVP mehr als 32% der Stimmen – und bekommt dafür genau ein Drittel aller Sitze. Auch die SPÖ und die FPÖ haben mehr Anteile an den Sitzen im Landtag, als sie Stimmenanteile haben. Die beiden „kleineren“ Parteien hingegen verlieren Prozentpunkte bei den Sitzen im vergleich zu den Stimmen, vor allem die KPÖ, die so mehr als 10% an „Sitzanteilen“ verliert, während etwa die ÖVP 3% dazu gewinnt.
Die Veränderungen der Stimm-Anzahl
Am meisten „verloren“ haben 2023 im Vergleich zu 2018 in Salzburg eigentlich die NichtwählerInnen – gleich 24.244 Menschen weniger gingen dieses Jahr nicht zur Wahl – und das bei nur 3.119 weniger Wahlberechtigten.
Trotzdem hat die KPÖ die größte Zahl auf der Plus-Seite stehen: Mehr als 30.000 neue Stimmen gab es für sie, mehr als 22.000 für die FPÖ bei insgesamt knapp über 21.000 mehr abgegebenen Stimmen und einem Plus von mehr als 18.600 abgegebenen gültigen Stimmen.
Die ÖVP hat fast 13.000 Wählerstimmen verloren, die NEOS fast 7.000.
Wenn wir diese Stimmenveränderungen in Prozent umrechnen im Vergleich zu 2018, dann sieht das absolut gesehen so aus:
Die Nichtwählergruppe schrumpfte um fast 13%, die ÖVP verlor 7,41% an Stimmenanteilen. Die KPÖ gewann 11,25% dazu.
Berechnen wir das auf die Stimmen bei der letzten Wahl, dann sehen wir nichts mehr, weil der Anstieg bei der KPÖ fast 3.000% ausmacht (also fast 31 Mal mehr als 2018!). Auch WIRS und die MFG gewannen 100% dazu, da sie ja 2018 gar nicht antraten.
Lassen wir die KPÖ also für diese Grafik außen vor, dann sehen wir, dass sich die FPÖ bei den für sie abgegebenen Stimmen um fast 47% steigern konnte. Beim den ungültigen Stimmen gab es 2023 eine beachtliche Steigerung um fast 90%, bei den abgegebenen Stimmen stieg (trotz weniger Wahlberechtigten) die Zahl um 8,3% und bei den gültigen Stimmen um 7,4%. Alle anderen Gruppierungen haben Stimmen verloren, die ÖVP verlor 13,6% und die NEOS mit -37,9% noch mehr.