Reinfektionen und Impfdurchbrüche

Ich bin heute auf einen interessanten Artikel gestoßen bei „heute.at“ – darin geht es um die Impfdurchbrüche, in einem Nebensatz auch um die Reinfektionen. (Link: https://www.heute.at/s/corona-rekordzahlen-64-prozent-sind-impfdurchbrueche-100196288)
Ich habe extra Screenshots des Artikels gemacht, falls dieser noch verändert werden sollte. Normalerweise verwende ich ja nur offizielle Zahlen, diese zwei Angaben hier fand ich jedoch so interessant, dass ich sie gerne in Relation bringen möchte.

Die Reinfektionen

Laut heute.at gab es Mitte März, also dieser Tage, bei den Reinfektionen – das sind die Genesenen, die ein weiteres Mal positiv sind – erstmals mehr als 50.000 Fälle. Klingt zuerst einmal nach vielen, oder?

Wenn wir diese nun in Relation zu den „amtlichen Genesenen“ stellen, dann sind das nicht einmal 2% aller Fälle – und zwar seit Beginn der Pandemie.

Die „Impfdurchbrüche“

Bei den Impfdurchbrüchen spricht heute.at von 64% aller Fälle der letzten 6 Wochen, die vollständig Immunisiert waren (denn nur solche zählen auch als Impfdurchbrüche, Menschen, die teilgeimpft sind, aber nicht). Was heißt das nun in Bezug auf die Gesamtzahl?

Wir hatten in den letzten sechs Wochen fast 1,4 Millionen an neuen Positiven laut AGES. 64% davon sind genau 886.591. Und das sind 14,24% aller Menschen mit aktivem Impfzertifikat – INNERHALB VON SECHS WOCHEN!

Ein Blick auf die Spitäler

Ich habe leider keine Zahlen von allen C19-SpitalspatientInnen in Österreich. Wir wissen diese aber in Vorarlberg, wo ich mindestens 3 Mal in der Woche genaue Angaben bei der Landeskrankenanstalten erhalten kann. In Vorarlberg ist der Anteil an Menschen mit aktivem Impfzertifikat geringer als in Gesamt-Österreich. Die Zahl der Menschen mit Impfzertifikat unter den Positiven stammt aus Österreich, denn da habe ich leider keine genauen Angaben aus dem Land.

In den letzten sechs Wochen waren 61% aller C19-PatientInnen und 47% aller C19-IntensivpatientInnen „vollständig immunisiert“. Wir können also sagen, dass die Impfung offensichtlich einen gewissen Schutz vor schwerster Erkrankung bietet.

Wenn wir aber (ganz rechts mit schraffierten Säulen) die letzten DREI Wochen anschauen, dann ist offensichtlich durch die neue „Variante“ auch dieser Schutz dahin. Der Anteil der Menschen mit aktivem Impfzertifikat unter den Covid-PatientInnen auf der Intensivstation ist zwar immer noch geringer als der im Normalbett – allerdings liegt er praktisch schon fast gleichauf mit dem aller „vollständig Immunisierten“ unter den Einwohnern.

Sollte es nun so sein, dass der Anteil der Vollgeimpften unter den Positiven in Vorarlberg geringer ist als in ganz Österreich (orange Säule), bedeutet das, dass mehr Menschen auf der Intensivstation liegen als es Positive gibt – das wäre ein schlechtes Zeichen für die Impfung. Ist es umgekehrt so, dass es anteilsmäßig MEHR Menschen mit gültigem Impfzertifikat unter den Positiven gibt als in ganz Österreich, dann bedeutet das: Es gibt anteilsmäßig unter den Positiven deutlich mehr „vollständig Immunisierte“ als nicht „vollständig Immunisierte“.

FAZIT

Das einzige, was jetzt noch mehr „Licht ins Dunkel“ bringen könnte, wären genaue Zahlen. Wir wissen nicht, wie alt die Menschen sind, die getestet werden und was sie für einen „Impfstatus“ haben.
Wir wissen das auch nicht bei den positiv Getesteten – außer (dank heute.at) über den Gesamtanteil. Und auch in den Spitälern wissen wir nichts über die Alterstrukturen. Das würde helfen zu erkennen, wo das Problem liegt. Denn DASS es offensichtlich eines gibt, das wird durch diese Zahlen klar.