Plötzlich und unerwartet…

… ist alles ganz anders!

Ich habe schon zweimal im Herbst 2023 etwas dazu geschrieben, dass die offiziellen Zahlen zu den C19-Vakzinen auf impfdaten.at nicht zusammen stimmen mit den Zahlen, die ebenso dort herunterladbar sind und waren – siehe hier und hier.
Seit kurzer Zeit sind dort auch Daten abrufbar – es kann sogar nach verschiedenen Parametern gesucht werden.

Die Daten haben sich verändert

Seltsam ist, dass nun plötzlich die Daten andere sind. Konnte vorher noch genau nachgeschaut werden, welche Dosis in welchem Bundesland verabreicht wurde und an welchem Tag das der Fall war, so stehen jetzt nur mehr die Wochendaten pro Bezirk und Altersgruppe zur Verfügung.
Gab es bis Ende November noch Daten zu den einzelnen Impfstoffen, die verwendet wurden, so fehlen diese Angaben nun.

Das größte Problem jedoch ist: Die Zahlen haben sich total verändert!

Im Oktober und November war die offiziell auf der Homepage verkündete Anzahl der Impfungen gesamt weit über der Zahl, die in den dazugehörigen Daten zu finden war. Nun wurde das „korrigiert“. Das heißt, in allen Bundesländern wurden für den Zeitraum, den ich im November dokumentiert habe (Anfang September bis 19. November), zwischen 70% und 80% an Daten hinzugefügt.

Das heißt, ENTWEDER waren die Daten einfach zwei Monate vollkommen falsch und standen trotzdem zum Download zur Verfügung ODER es wurde wieder in einer Schublade ganz viel an nachträglich zu korrigierenden Daten gefunden – was wir im Laufe der Pandemie ja des öfteren erlebt haben. Waren laut Stand Ende November etwas mehr als 1% der ÖsterreicherInnen dazu bereit, sich im Herbst gegen Covid impfen zu lassen, so sind es laut den neuen Daten bis damals bereits knapp 5% gewesen. Wenig überraschend war die Impfquote im Burgenland (fast 7%) am höchsten. Am niedrigsten war sie in Vorarlberg (etwa 2,5%).

NEU: Altersverteilung

Gut ist, dass wir gleich sehen, wie viele Menschen sich pro Altergruppe impfen ließen.
Was jedoch vollkommen „schräg“ und typisch österreichisch ist, sind die Altersgruppen. Zuerst folgen die Kinder unter 5 Jahren – also 5 Jahrgänge. Danach sind es zehn Jahre bis zu den 14-Jährigen. Das lässt sich zwar durch die unterschiedlichen Altersempfehlungen durch die EMA historisch erklären, es macht allerdings jetzt keinen Sinn mehr, da es ja inzwischen Impfstoffe für alle Altersgruppen gibt. Danach folgen dann plötzlich Altersgruppen in 15-Jahres-Gruppen bis 60. Damit ist auch jede Zuordnung zu den vollkommen anderen Altersgruppen bei den offiziellen an und mit Covid Verstorbenen verunmöglicht. Und dann wechseln die Datenersteller für zwei Altersgruppen wieder zu 10-Jahres-Altersgruppen. Über 80 wird dann plötzlich alles zusammengefasst, obwohl es durchaus interessant wäre, auch hier zb die 80-89-Jährigen und die 90+ Gruppe einzeln zu erfahren.
Aber sehen wir einmal von diesem ganzen Wirrwarr ab: Wenn also die Daten jetzt stimmen und vorher vollkommen falsch waren, dann bedeutet das, dass sich etwa jede sechste Person über 80 im Herbst wieder gegen Covid 19 impfen lassen hat. Bei den 70-79-Jährigen war es noch jede siebte Person, bei den 60-69-Jährigen jede elfte. Bei den 45-59-Jährigen (mehr Jahrgänge, siehe oben!) war es nur mehr jede dreißigste Person und im Pflichtschulalter ließen Eltern etwa jedes 333. Kind impfen.

FAZIT

Der Text ist zu kurz, um ein Fazit daraus zu machen – außer vielleicht: Typisch österreichisches Chaos bei den Daten – sowohl bei der plötzlichen Änderung als auch bei den vollkommen unterschiedlichen Altersgruppen.