Innerhalb einer Stunde sind laut APA-Meldung in Vorarlberg am Freitag bis zu 33 Liter pro Quadratmeter gefallen. Die Stundenwerte habe ich nicht vorliegen, allerdings habe ich die Daten zu den stärksten Niederschlagsmengen eines Tages (der ist bei Geosphere allerdings immer von 7 bis 7 Uhr definiert!):
Die österreichweite Rekordmenge stammt vom Loiblpass: Am 4. September 2009 regnete es dort in 24 Stunden 233 Liter pro Quadratmeter. Zur Einordnung: In Wien regnete es im Mittel der letzten 130 Jahre im Schnitt knapp mehr als 650 Liter pro Jahr – das heißt, die Tages-Regenmenge am Loiblpass entsprach etwas mehr als einem Drittel der Jahresmenge an Niederschlag in Wien! Verglichen mit Feldkirch entsprach es etwa einem Fünftel der Jahresmenge.
Nun zu den Stationen, die ich in den letzten Wochen für andere Auswertungen verwendet habe:
Feldkirch: 167 Liter im Jahr 2022
Bad Bleiburg: 156 Liter im Jahr 1926
Bad Gleichenberg: 113 Liter im Jahr 1979
Bruck/Mur: 87 Liter im Jahr 1993
Freistadt: 171 Liter im Jahr 2002
Innsbruck: 89 Liter im Jahr 1916
Kremsmünster: 110 Liter im Jahr 1955
Lienz: 139 Liter im Jahr 1966
Rauris: 96 Liter im Jahr 1966
Reichenau an der Rax: 122 Liter im Jahr 2007
Salzburg: 135 Liter im Jahr 1954
Sonnblick: 108 Liter im Jahr 1935
Wien: 93 Liter im Jahr 1951
Wörterberg: 99 Liter im Jahr 1998
Zwettl: 95 Liter im Jahr 2002
FAZIT
Ja, ein Sturm-Ereignis wie es diese Woche in Vorarlberg und auch anderenorts in Österreich auftrat, ist dramatisch und auch nicht „lustig“ für alle, die davon betroffen sind.
Die Frage ist: Gab es solche Ereignisse wirklich früher nicht oder viel weniger? Anhand der mir vorliegenden Daten und auch der Erzählungen meiner Großeltern und anderer älterer Menschen bezweifle ich das. Was sicher der Fall war: Damals wurde nicht alles fotografiert, gefilmt und geteilt, was sich ereignet hat.
Die Grafiken
Es folgen noch alle Grafiken mit den jeweils drei höchsten Tagesmengen eingezeichnet (blaue Rechtecke) – es ist gut zu sehen, dass es in den letzten 130 Jahren immer wieder und überall sehr extreme Werte gegeben hat und diese (gestrichelte Linie zeigt den Trend bei den Maxima) nicht wirklich und schon gar nicht überall zunehmen.