Wenn es ein Land gibt, das gut mit Österreich vergleichbar ist, dann ist es für mich die Schweiz. Gleiche geographische Lage, fast gleich viele Einwohner, sogar in Sachen Neutralität oder Sprache haben wir teilweise Überschneidungen.
Daher schauen wir uns doch einmal einen „Pandemie-Vergleich“ dazu an – die Quelle der Zahlen aus der Schweiz ist das BAG, quasi die „Schweizer AGES“:
Die Hospitalisierungen
Wir wissen schon: Österreich hat WEIT MEHR getestet als die Schweiz, jedoch nicht wesentlich (und schon gar nicht im gleichen Ausmaß, wie bei uns getestet wurde) mehr Positive hatte. Wie sieht es denn bei den Spitalszahlen aus?
Hier die Werte aus Österreich – leider erst ab dem 24. Jänner 2021 verfügbar, davor gab es nur die Zahlen der IntensivpatientInnen mit positivem Test. Wir sehen: Es gab einen „Höhepunkt“ im April 2021 mit fast 30 PatientInnen pro 100.000 Menschen, dann einen weiteren im Dezember 2021 mit fast 40 und fast noch einmal den gleich hohen „Peak“ Ende März 2022.
Und die Schweizer?
Die Schweizer haben Zahlen seit Anfang an (no na, alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen) und hatten mehrere „Wellen“: Eine im März 2020, eine im November 2020, eine kleine im April 2021, dann auch eine im September 2021 und eine längere von Dezember 2021 bis April 2022.
Der Unterschied zu Österreich? Es gab NIE MEHR ALS 3 „laborbestätigte Fälle“ pro 100.000 im 7-Tages-Schnitt und nie mehr als 4 pro 100.000 bei den Tageswerten! Das ist bis zu 10 Mal weniger als in Österreich!
Geben wir den Österreichern noch eine zweite Chance – wir tun so, als wären die „Hospitalisierten“ in der Schweiz alles IntensivpatientInnen.
Erstens haben wir hier Zahlen seit April 2020 – zweitens gibt es nun quasi auch „nur mehr“ die vier Wellen im Frühjahr 2020, im Herbst 2020, im Frühjahr 2021 und (schaut her!) im Herbst 2021 – die „Omikron-Welle“ ist hier kaum vorhanden.
ALLERDINGS: Sogar mit diesen Zahlen haben wir in Österreich etwa doppelt so hohe Werte wie die Schweizer! Wie kann das sein?
Eine Erklärung ist folgende: Die Schweizer zählen die „HospitalisationsEINTRITTE“ und nicht die gesamten PatientInnen der Tage. Ist das nicht Betrug im Ländermatch? Nein – denn in der Schweiz ist es offensichtlich wichtiger, wie viele MENSCHEN ins Spital aufgenommen werden müssen als Covid-PatientInnen und nicht wie viele BETTEN belegt sind.
FAZIT: 3:0 für die Schweiz
Also selbst WENN es so wäre, dass jeder Patient in der Schweiz im Schnitt 10 Tage lang im Spital liegen muss sind die Zahlen noch immer nicht höher als die in Österreich anders ermittelten Zahlen der Belegung der Stationen.
Und jetzt kommt ein „Zurckerl“, das die Schweizer präsentieren, wo wir Österreicher uns nur die Finger abschlecken können wegen der Transparenz und Daten:
MIT oder WEGEN?
Erst seit Omikron, seit es (absolut gesehen) vorwiegend Vollimmunisierte sind, die in den Spitälern als C19-PatientInnen liegen, gibt es vereinzelt Zahlen in Österreich, wie viele der PatientInnen denn mit Haupt- oder mit Nebendiagnose Covid im Spital liegen (seit Wochen laut Krankenanstalten GesmbH Vorarlberg im Ländle ca. 80% mit Nebendiagnose).
Die SCHWEIZER liefern dazu genaue Daten seit Beginn der Pandemie:
Wir sehen: Es waren nach der ersten Welle im Frühjahr 2020 immer schon ca. 30-60% der PatientInnen, von denen entweder nicht bekannt war, warum sie ins Spital kamen oder die sogar explizit aus anderem Grund aufgenommen wurden. Richtigerweise steht in der Beschreibung auch dabei, dass auch das die Spitäler „wegen der spziellen Hygiene- und Isolsationsbestimmungen“ belastet.
Was mich jetzt wirklich überrascht hat, ist die Tatsache, dass es zwar in Vorarlberg zuletzt 80% waren, die nicht „wegen Covid“ aufgenommen wurden, in der Schweiz allerdings auch jetzt noch mind. 40% WEGEN Covid aufgenommen werden!
Wenn wir die absoluten Zahlen ansehen, sehen wir jedoch, dass auch in der Schweiz die Zahlen extrem zurück gegangen sind:
Und noch etwas finden wir in der Schweiz, was wir in Österreich niemals erfahren haben: Wie sieht denn die Altersverteilung der PatientInnen aus (und sogar in relativen Werten, also pro 100.000 Menschen!)
Unschwer zu erkennen: es sind IMMER die Menschen über 80 bei weitem am meisten betroffen, auch die 70-79-Jährigen sind noch recht stark beteiligt und – vor allem in der Herbstwelle 2020 – auch die Menschen von 60-69 und 50-59 sind gut zu erkennen in den Kurven. die anderen Altersgruppen sind anteilsmäßig praktisch kaum erkennbar.