Wenn es ein Land gibt, das gut mit Österreich vergleichbar ist, dann ist es für mich die Schweiz. Gleiche geographische Lage, fast gleich viele Einwohner, sogar in Sachen Neutralität oder Sprache haben wir teilweise Überschneidungen.
Daher schauen wir uns doch einmal einen „Pandemie-Vergleich“ dazu an – die Quelle der Zahlen aus der Schweiz ist das BAG, quasi die „Schweizer AGES“:
Die Covid-Todesfälle
Wenn es um die Covid-Todesfälle geht, dann ist Vorsicht angebracht. Entscheidend ist hier, wer alles gezählt wird. Nachdem sich allerdings sowohl Österreich als auch die Schweiz auf die Definition der WHO berufen, KÖNNTE es sein, dass die Zahlen verglichen werden dürfen (ihr merkt schon, ich rutsche ab in die Konjunktivis der „Experten“ 😉 ).
Hier die Zahlen aus Österreich:
Wir sehen: Am 1.12.2020 gab es den Tag mit den meisten offiziellen Corona-Verstorbenen in Österreich: 1,62 Todesfälle pro 100.000 Menschen wurden dort gezählt. Der Siebentagesschnitt war dann vier Tage danach am höchsten mit 1,52.
Ebenfalls gut zu erkennen ist die erste Welle mit maximal 0,4, die „dritte Welle“ im Frühjahr 2021 mit fast 0,6 (das sind jeweils die einzelnen Tageswerte) und vor allem auch die Welle im herbst 2021 mit 0,9 Verstorbenen pro Tag und 100.000 Menschen. Die Omikronwelle gleicht der vom Jahr 2021, obwohl der Peak minimal höher ist – dafür ist der Abstieg deutlich schneller und steiler bis jetzt.
Was in Österreich niemand weiß, ist, ob es auch bei den Todesfällen Fälle gibt (wie im Spital, wo ja 80% derzeit nicht WEGEN Covid aufgenommen werden), die nicht an sondern mit Covid verstorben sind. Die Nachmeldung von mehr als 3.000 Fällen (die sind in der Grafik enthalten) zuletzt im April 2022 lässt das vermuten, denn die Todesfälle wurden ja nur „umettiketiert“.
Und wie sieht das ind er Schweiz aus?
Die Welle 1 war wohl deutlich stärker als bei uns – mehr als doppelt so hoch geht sie hinauf! dafür ist die zweite Welle deutlich niedriger und endet vor allem schon im März, wo es bei und „Welle drei“ gab. danach bleiben die Wellen zwar erkennbar, aber deutlich flacher als bei uns.
Und was bedeutet das für die GESAMTZAHL der Verstorbenen, auf die die Definition zutrifft:
„In diese Statistik können Personen, die direkt an den Folgen der Viruserkrankung selbst oder „mit dem Virus“ (an einer potentiell anderen Todesursache) verstorben sind, fallen.“
https://info.gesundheitsministerium.gv.at/infektionslage
Während in 26 Monaten ind er Schweiz 152,9 Personen pro 100.000 Menschen als offizielle Covid-Todesopfer verstarben, waren es bei uns 222,2. Das sind – aus Österreichs Sicht – fast ein Drittel weniger oder – aus Schweizer Sicht – 45% mehr!
FAZIT: 4:0 für die Schweiz
Es scheint bei Corona nicht anders zu sein als im Fußball oder Eishockey: Die Eidgenossen sind da irgendwie besser unterwegs!
Sie geben DEUTLICH weniger für Tests aus, finden trotzdem die „Erkrankten“, haben weniger Menschen im Spital und viel weniger Todesfälle.
Außerdem gehen sie offen mit den zahlen um, und wir finden auch diese Grafik beim BAG:
Noch viel deutlicher als bei den Hospitalisierten oder Positiven sehen wir hier, WER hauptsächlich betroffen ist von der Pandemie. Die Menschen über 80. Dann kommt lange nichts und dann die Menschen im Alter von 70-79 Jahren. Und nur in den ersten beiden Wellen ist die Kurve der Menschen im Alter von 60-69 überhaupt noch zu erkennen…
Eigentlich schade, dass die Schweizer die Pandemie schon beendet haben und nicht auch solche Zahlen zu Long Covid liefern – das wäre spannend!