1) „Die Herbstwelle wird sich stabilisieren“ war zuletzt immer wieder zu vernehmen.
Wenn „stabilisieren“ nichts anderes bedeutet, als dass die Zahlen fallen, dann stimmt das… für mich war „stabilisieren“ immer etwas, das auf gleichem Niveau stehen bleibt.
2) „Wir verwenden jetzt die gleiche Datenbasis wie die AGES“ hieß es beim Land Vorarlberg bei der Umstellung des Dashboards.
Das hat zuerst zu einer extremen Veränderung vieler Zahlen geführt. Nicht nur die fast 90 ALTEN Todesfälle aus den Jahren 2020 und 2021, die nun wie bei der AGES C19 zugeordnet wurden. Ebenfalls korrigiert wurden die Zahlen der Altersgruppen, wo es davor beim Dashboard des Landes bei allen (auch bei Todesfällen) zum Wechsel der Gruppe kam, wenn jemand 21, 41, 61 oder 71 Jahre alt wurde oder geworden wäre. Dadurch haben auch die Inzidenzen nicht gestimmt eine ganz Woche lang.
JETZT allerdings sollten sie genau zusammen stimmen… eben WEIL die Datenbasis dieselbe ist und alle Zahlen immer von Mitternacht stammen.
Warum sind dann die Inzidenzen nicht genau gleich? Das ist schnell erklärt: ICH verwende die neuesten Zahlen in Sachen EinwohnerInnen – also die vom 30. September 2022. Die AGES verwendete zuerst immer die Zahlen von 2020, und hat irgendwann dieses Jahr auf Zahlen aus dem Jahr 2022 umgestellt – allerdings auch rückwirkend in den Tabellen für die Jahre 2020 und 2021…
3) „Koste es was es wolle“ war anfangs immer zu hören. Ich weiß nicht, ob das auch so gemeint war, dass es heißen sollte, dass mit viel Geld
- Tests ohne Ende angeschafft wurden: Wir haben, wenn wir die Schultests mitrechnen, mehr als doppelt so viele Tests verbraucht wie Deutschland – das zehnmal so viele Einwohner hat! Indien hat zwar drei Mal mehr Tests als wir gebraucht, hat aber auch fast 156 Mal mehr Einwohner. Und auch die USA mit 37 Mal mehr Einwohnern hat nur etwa 3 Mal so viele Test benötigt wie wir…
- Impfdosen angeschafft wurden, mit denen Österreichs GESAMTE Bevölkerung jetzt schon fast 5 Mal geimpft werden hätte können. Und es folgen laufend weitere Impfdosen. Interessantes Detail am Rande: Letzte Woche waren diese Zahlen noch auf der Seite des BM für Gesundheit zu finden – heute sind sie dort nicht mehr zu sehen. Am 16. Oktober waren jedenfalls bereits 43.588.661 Impfdosen als „nach Österreich geliefert“ aufgeführt…
Und eine weitere Nachricht dazu war heute zu vernehmen: Angeblich werden die Impfstoffe jetzt teurer und kosten dann „ein klein wenig mehr“ als die Inflation seit 2021 ausmacht… Die US-Regierung zum Beispiel soll jetzt statt 30 Dollar pro Dosis bald bis 110 bis 130 Dollar bezahlen…
4) Auch das mit den „30.000 bis 60.000 Fällen pro Tag“ in Österreich könnte sich als schwierig erweisen. Nicht nur – wie oft beklagt wird, weil wir jetzt doch nicht mehr so viel Geld fürs Testen brauchen. Vielleicht auch, weil es einfach weniger Covid-Erkrankte gibt?
5) Was mir auch schon zu Ohren gekommen ist: Das Abwassermonitoring ist der wahre Maßstab… da müsse nur berücksichtigt werden, dass seit Omikron die Ausscheidung des Virus nicht mehr so viel über das Abwasser zu bemerken war, wurde mir erklärt. Darum sind auch die Abwasserwerte jetzt im Vergleich zur Inzidenz höher…
Kann das auch anders gesehen werden? Vielleicht waren die INZIDENZEN während Omikron durch Österreichs-Test-Weltmeisterei so überhöht im Vergleich zu den Abwasserwerten, dass diese damals einfach zu hoch waren? Aber was weiß denn ich schon, ich mache mir nur Gedanken zu den Zahlen…
Symbolischer Charakter
Eine Bemerkung noch zu einem anderen Thema: In Vorarlberg wurden wie in allen Bundesländern Zelte angeliefert für Flüchtlinge. OBWOHL im Land viele der führenden Politiker betont haben, dass wir solche bei uns nicht brauchen. Finde ich auch – es gibt andere Möglichkeiten… Das mediale Echo ist und war groß, überalle wird darüber – kritisch – berichtet.
Meine Frage dazu: WARUM hat NIE irgendjemand die Errichtung von 200 „Notfallsbetten“ in Dornbirn hinterfragt während der Pandemie? Diese wurden ZWEIMAL zur Gänze für viele Monate aufgebaut – mit viel (wohlwollender) medialer Berichterstattung. NIE gab es dazu oder auch danach Berichte, die die Tatsache anführten, dass es IMMER mehr als 200 freie Betten in den Krankenanstalten gab zu jedem Zeitpunkt der Pandemie. Nicht EINES der Betten war jemals belegt.
Vielleicht war damals der „symbolische Charakter“ des Ganzen erwünscht?
Was diese Bettenaufstellung (die übrigens in wenigen Tagen erledigt werden hätte können bei Bedarf) gekostet hat, wurde auch nie thematisiert. Ich habe auch nie irgendwo einen Bericht darüber gelesen, wie viel Geld die Spitäler bekommen haben dafür, dass sie ganze Abteilungen leer stehen haben lassen – natürlich nicht umsonst, denn sie müssen ja wirtschaftlich arbeiten dort, oder?