In letzter Zeit und auch heute haben sich interessante Veränderungen ergeben bei den Zahlen bzw. deren Darstellung.
In stillem Gedenken
Zuerst möchte ich eine Gedenkminute einlegen. Seit heute gibt es das, was ihr auf diesem Bild seht, NICHT mehr:
Das waren bis gestern jene Zahlen, die seitens des BM für Gesundheit Auskunft gaben über verschiedene Parameter der Pandemie. Unter anderem standen da gestern zum Beispiel auch 19.486 Todesfälle an oder mit Covid.
Seit heute gibt es nur mehr diese Zahlen, die von der AGES stammen:
Wer genau hinschaut erkennt, dass dort 20.656 C-19-Todesfälle stehen. Damit hat sich die „offizielle“ Zahl von zwei sehr unterschiedlichen auf eine einzige – nämlich die um 1.170 Fälle höhere – reduziert. Auch mein oft zitierter Satz von der Seite des BM für Gesundheit, nämlich dass da alle Fälle die an Covid verstorben sind zusammen mit denen, die „aus anderen Gründen“ verstorben sind, ist – zumindest für mich – nicht mehr zu finden.
Später Rückgang?
Und obwohl die offizielle Zahl der Todesfälle damit heute quasi „angestiegen“ ist (weil die zweite kolportierte Zahl mit weniger Fällen „weg“ ist), gibt es in Vorarlberg einen Rückgang.
Denn wenn ich mir die offiziellen Zahlen der AGES zu Vorarlberg anschaue, dann sind es heute plötzlich zwei Todesfälle weniger als gestern. Ein Mann im Alter von 65-74 Jahren und eine Frau über 84 Jahren sind aus den offiziellen C-19-Todesfällen heraus genommen worden.
Das ist nach dem Rückgang vom 4. April 2022, als es drei Todesfälle waren, die „zurückgenommen“ wurden, die größte Korrektur in Vorarlberg in Sachen C19-Verstorbene.
Interessanterweise gab es diese Korrekturen bisher nie auch parallel bei den Zahlen vom Landes-Dashboard. Daher kann ich auch nicht sagen, woher diese beiden Fälle stammen. Ich weiß allerdings, dass es seit 31. Mai 2022 keinen Todesfall mehr in Vorarlberg gab, der männlich und in der Altersgruppe 65-74 Jahre war. Bei den Frauen ab 85 Jahren lag der letzte Todesfall fast schon einen Monat zurück (19. August). Es handelt sich also in beiden Fällen nicht um „kurzfristige Korrekturen“.
Noch seltsamer wird es, wenn ich die Datensätze der AGES von gestern und heute vergleiche. Damit kann ich genau bestimmen, WANN die beiden Personen verstorben sind:
- Die mindestens 85 Jahre alte Frau muss am 24. Jänner 2021 verstorben sein. Die Frau muss, nach Abgleich mit den Zahlen des Landes, demnach wohl aus Bregenz, Dornbirn oder Hohenems gewesen sein – die Person aus Hohenems war bei mir im Jänner 2021 bereits mit einem „genesen?“ markiert.
- Der 65-74 Jahre alte Mann verstarb laut AGES-Daten am 14. Februar 2021. Wenn ich das mit den Zahlen des Landes vergleiche, erfahre ich gleich wieder mehr: Demnach wäre er zwischen 70 und 74 Jahre gewesen und aus Bludenz, Feldkirch oder Zwischenwasser.
Das heißt die beiden Korrekturen betreffen zwei Fälle aus den ersten beiden Monaten des Jahres 2021. Sie sind damit mindestens vor 576 Tagen verstorben. Mir stellt sich da schon die Frage, wie es zu SOLCHEN Korrekturen kommen kann…
Wie lange noch?
Eine Frage stellt sich nun natürlich schon: Wie lange wird die Differenz zwischen den Zahlen der AGES und denen des Landes Vorarlberg auf den jeweiligen Dashboards noch Bestand haben? Bis gestern gab es hier drei Zahlen:
- Das BM für Gesundheit (siehe erstes Bild) sagte: 574 Todesfälle
- Das Land Vorarlberg sagte gestern und heute: 574 Todesfälle
- Das Dashboard der AGES hingegen behauptet, dass es 661 Todesfälle sind. Das sind 87 Verstorbene oder 15,15% mehr!
Die Spitalszahlen
Relativ unbemerkt hat sich noch etwas verändert. Mir ist es erst heute aufgefallen – es war allerdings schon letzte Woche anders – damals war ich noch auf Sardinien, da hatte ich weniger Zeit und einen kleineren Monitor… 😉
Bei den Meldungen der Landekrankenanstalten Vorarlbergs zur Situation in den Spitälern fehlt nämlich seit Anfang September der Satz mit den 80% C19-PatientInnen mit Nebendiagnose Covid… auf Nachfrage hieß es dazu, dass diese Aussage „nicht mehr ganz zutreffend“ sei.
Fakt ist: Wir haben heute wieder EINE positiv auf C19 getestete Person auf der Intensivstation in Vorarlberg – gestern gab es keine.
Die Zahlen in den Normalbetten haben sich allerdings stark verändert. Waren es vor 14 Tagen nur sieben Menschen, so sond es jetzt 29, also mehr als vier Mal so viele.
Bei den MitarbeiterInnen sieht es hingegen gut aus:
Die Zahl der positiv Getesteten unter den KrankenhausmitarbeiterInnen ist imme rnoch im Sinken begriffen und bewegt sich unter 1% aller Bediensteten.
Und was den „aufrechten Impf-Status“ betrifft, so sind es nur mehr 7% aller positiv getesteten PatientInnen, die über einen solchen verfügen. Ich persönlich fände hier einmal eine Differenzierung in „nie geimpft“, „einmal geimpft“, „zweimal geimpft“, „dreimal geimpft“ und „viermal geimpft“ interessant, am besten auch noch mit der Info, wie viele positive Tests die Personen zusätzlich hatten seit Februar 2020. Aber das ist ein frommer Wunsch, der wohl nicht in Erfüllung gehen wird…