Gastkommentar: Die geretteten Leben

Gastbeitrag von Martin Sprenger

Am 17. Jänner 2024 schreibt der ORF hier, dass in Österreich 25.000 Leben durch die Corona-Impfung gerettet wurden. Dazu hat Martin Sprenger eine Nachricht an die Wissenschaftsredaktion des ORF geschrieben, die ich veröffentlichen darf:

Martin Sprenger ist Arzt und Gesundheitswissenschaftler in Graz

P.S.:

Ich erlaube mir noch folgende zwei Gedankengänge zu den 25.000 „geretteten Leben“ aus meiner Sicht zu schreiben:

  • Die ersten Vakzine gegen Covid19 wurden in Österreich Ende Dezember 2020 verabreicht. Es dauerte bis zum 2. April 2021, bis eine halbe Million aller ÖsterreicherInnen geimpft war mit zwei Dosen. Damals hieß das noch „Vollimmunisierung“ und fast 50% davon waren unter 75 Jahren und etwa 28% unter 55 Jahren. Der „Schutz“ durch die Impfung muss also generell erst später eingesetzt haben, der da „geschätzt“ wurde, oder?
  • Bis zum 2. April 2021 (also quasi nach einem Jahr und einem Monat Pandemie) gab es in Österreich 11.422 offiziell an oder mit Covid Verstorbene. Das sind mehr als die HÄLFTE aller offiziellen Covid-Todesfälle.
    Wenn Covid weiterhin so viele Todesopfer (an und mit Covid!) gefordert hätte, wie in der „ungeimpften Phase“ der Pandemie, dann wären bis Ende Mai 2023 genau 34.266 gewesen. Und das, obwohl ja jede „neue Variante“ trotz anfänglicher Unkenrufe NICHT tödlicher und gefährlicher war als die vorangegangenen.
    Weitere 25.000 hingegen würden ZUÄTZLICH zu den gut 22.300 Todesfällen bis Ende April 2023 insgesamt 47.300 Todesfälle bedeuten! Wie können also solche Zahlen entstehen – und vor allem: Wie können die einfach von einer APA-Pressemitteilung so übernommen und geschrieben werden?