Angeregt durch einen Kommentar zu einem Posting heute wollte ich Daten suchen, wie viele Autos in welchem Bundesland zugelassen sind und auch wie viele FührerscheinbesitzerInnen es gibt. Leider ist das bei den öffentlich zugänglichen Daten für mich nirgends zu finden. Es gab allerdings eine interessante Details, die ich über die Lenkerberechtigungen gefunden habe:

Das sind die neuen Führerscheine, die seit 2006 in Österreichs Bundesländern vergeben wurden. Die Zahlen sind bereits in Prozent der Bevölkerung angegeben – das heißt, wir sehen hier, wie viele Prozent der Bevölkerung in den letzten 16 Jahren vor 2022 (noch keine Daten) im jeweiligen Bundesland einen Führerschein bekamen.

Wenig überraschend findet sich Wien an letzter Stelle. Am zweitwenigsten neue Lenkerberechtigungen gab es in dem Bundesland, das laut einer ORF-Pressemeldung von heute von einer Expertin als das Bundesland mit den meisten Privatautos bezeichnet wurde (und das neben Wien am zweitmeisten EW hat): Nur 2006 und ab 2019 liegen die Zahlen in Vorarlberg niedriger.

Am meisten neue Führerscheine gab es immer entweder in Tirol oder in Oberösterreich. Ein Grund für diese Unterschiede zwischen den Bundesländern wird wohl sein, dass Wien und Vorarlberg was öffentliche Verkehrsmittel betrifft „die Nase vorne haben“ und die Distanzen in Wien sehr gering sind – das gilt übrigens für den Teil der Vorarlberger Bevölkerung, der nahe am oder im Rheintal wohnt, ebenfalls – und das sind recht viele.

Fast zwei Millionen neue Lenkerberechtigungen wurden von 2006 bis 2021 in Österreich erteilt. Wenn wir uns anschauen, in welchen Altersgruppen die meisten neuen Führerscheine vergeben wurden, gibt es ebenfalls wenig Überraschungen: fast zwei Drittel wurden Menschen im Alter von 15-19 Jahren erteilt. Nur 14% der Menschen mit einem neuen Führerschein waren seit 2006 mindestens 30 Jahre alt. Insgesamt gab es in ganz Österreich 7 Menschen, die bereits 80-84 Jahre alt waren beim Erhalt des neuen Führerscheins und 91 waren 75-79 Jahre.

Leider gibt es für die Bundesländer erst im jahr 2021 Zahlen zum Alter der „NeulenkerInnen“. Was wir jedoch wissen, ist, wie sich die Zahlen der einzelnen Altersgruppen in Sachen Führerscheinneulinge in ganz Österreich entwickelt haben:

Im Schnitt (Punkt ganz rechts) haben pro Jahr 16,10% aller 15-19-Jährigen den früher „rosa Schein“ genannten Führerschein gemacht. Im Jahr 2013 muss es eine Neuerung gegeben haben (siehe auch erste Grafik), weil die Zahlen stark zurück gegangen sind. Ebenfalls erklärbar (Pandemiejahr 1) ist der Rückgang im Jahr 2020, der 2021 durch besonders hohe Zahlen kompensiert wurde.

Die zwei Altersgruppen, in denen es ebenfalls noch viele neue Führerscheine gab, sind die der 20-24- und der 25-29-Jährigen. Auch hier ist der „Peak“ von 2012 zu sehen und das Absinken im Jahr 2020, wenn auch alles in abgeschwächter Form verglichen mit den 15-19-Jährigen.

Hier sehen wir noch, wie viele neue Führerscheine es pro Bundesland gab im Jahr 2021. In OÖ, Tirol und Vorarlberg waren es mehr als 1,6% der Bevölkerung, die vorletztes Jahr einen neuen Führerschein gemacht oder bekommen haben. In Salzburg, Kärnten und der Steiermark waren es zwischen 1,50% und 1,56%, in NÖ „nur“ 1,44% und im Burgenland 1,34%. Wien ist natürlich auch hier Schlusslicht mit 1,19%.

Fahrzeugbestand

Was ich noch finden konnte, waren Zahlen zu den in Österreich zugelassenen Fahrzeugen:

Wir sehen, dass die Zahl der PKW in Österreich Jahr für Jahr zunimmt. Nur 2002 ging sie einmal zurück – damals waren so viele PKW zugelassen, dass das 49,33% der Bevölkerung entsprach. 2021 entsprach die Zahl der zugelassenen PKW schon 57,35% aller EinwohnerInnen.

Bei den LKW zeigt sich das gleiche Bild mit niedrigeren Zahlen, allerdings einem höheren Anstieg.