Auch wenn nur ein einziger Tag im Februar in Feldkirch der wärmste war seit Beginn der Messgeschichte (siehe Grafik oben, nie war es am 16. Februar wärmer seit 1895 als dieses Jahr): Es wird schnell klar, warum der Februar Spitzenreiter der Messgeschichte war in Sachen Temperaturen: Bis auf ganz am Ende des Monats war es praktisch durchgehend wärmer als im 130- oder 30-Jahres-Schnitt. Noch besser sehen wir das hier:
Obwohl es im Jänner einen Tag gab, der gleich 13,4 Grad wärmer als das 30-Jahres-Mittel von 1994-2023 war, gab es keinen „Rekordtag“, sondern sogar eine längere Periode, die unter dem Mittel lag. Im Februar schaffte das in Feldkirch um 14 Uhr gerade einmal EIN TAG, der 23. Februar – da war es knapp ein Grad kälter als im Schnitt der letzten 30 Jahre.
Die Grafik oben zeigt das „Ranking“ der Monate der letzten Jahre in den Aufzeichnungen seit 1895 (130 Jahre). Da wird auch gleich klar, was das ganze besonders prekär macht:
Seit letztes Jahr September gab es nur EINEN Monat – den Jänner – der nicht zu den wärmsten 4 Monaten seit 1895 gehörte. Der Jänner belegte Platz 13 von 130 – er war damit auch um vorderen Zehntel aller Jahre. Und bis auf den Dezember (Platz 4 bei den 14 Uhr-Temperaturen in Feldkirch), waren September, Oktober und November alle an Platz 2 von 130 Jahren. Und dazu gesellt sich jetzt der wärmste Februar seit Messbeginn.
Im Vergleich zum Mittel der letzten 30 Jahre (die nicht die kältesten waren!) war der Februar um 14 Uhr um 2,3 Grad zu warm. Auch der Dezember und der Jänner waren beide etwa 1 Grad zu warm, die Monate davor zwischen 2 und 3 Grad.
In Sachen Niederschläge lag der Dezember auf Platz 11 in der Messgeschichte seit 1895 in Feldkirch. Da auch der Oktober, der November und der Jänner jeweils zwischen Platz 30 und 40 lagen, ist es nicht verwunderlich, dass der Bodensee derzeit so voll ist wie selten um diese Zeit. Die Kombination mit den zu warmen Temperaturen trägt ihr übriges dazu bei. „Interessant“ könnte das werden, wenn die imme rnoch beträchtlichen Schneemengen, die über 1.500 bis 2.000 Meter Seehöhe liegen zur Zeit, durch warme Temperaturen begleitet von großen Regenmengen im Frühling schmelzen sollten …
FAZIT
Der Februar wurde zu dem, was ich schon Mitte des Monats vermutet habe: dem wärmsten seiner Art in Vorarlberg (zumindest in Feldkirch) seit Messbeginn im Jahr 1895. Da das gesamte letzte halbe Jahr eines der wärmsten war in Sachen Temperaturen um 14 Uhr in Feldkirch und wohl fast überall in Vorarlberg, werden wir 2023/24 mit sehr großer Wahrscheinlichkeit den wärmsten Winter seit 130 Jahren verzeichnen.
Auch der März hat wieder mild begonnen und scheint nach einigen kühlen Tagen zu Wochenbeginn schon wieder in Richtung „warm“ zu laufen – dabei war in den letzten 5 Jahren kein März unter den Top 7 aller Jahre seit 1895. Gespannt bin ich auch auf den April – der war mit Ausnahme des „Lockdown-Aprils 2020“ in den letzten Jahren nie unter den Top 25 – und auch der Mai war nur einmal (2022) wirklich warm.
Und falls es wen interessiert: um 7 Uhr früh war der Februar auch der wärmste Monat seit Messbeginn in Feldkirch – so wie der September 2023. Allerdings waren die Monate September bis Dezember „nur um 0,6 bis 1,7 Grad zu warm, dafür aber der Februar gleich um 3,1 Grad!