Just to remember: Diese Grafik wurde mir gerade auf Facebook angezeigt – ich habe sie im jahr 2020 erstellt, und zwar kurz vor Weihnachten. Damals gaben die offiziellen Zahlen diese Werte an: Seit dem Jahr 2000 waren niemals mehr Menschen in den ersten 49 Kalenderwochen gestorben als im Jahr 2020. Es waren zB 320 mehr als im Schnitt der letzten 5 Jahre – das war ein Plus von 12,5% im Vergleich zum Mittel! Allerdings – das fiel damals schon auf: selbst alle offiziell an C19 Verstorbenen der Übersterblichkeit (also den mehr als zu erwartenden Todesfällen) zugeordnet werden hätten können, standen „nur“ 155 der 320 im Zusammenhang mit Covid. Das sind nur 48,4% der „Übersterblichkeit.
Wenn wir jetzt die Zahlen von April 2023 anschauen – also die, die zum offiziellen „Ende“ der Pandemiezeit in Österreich angegeben wurden, heranziehen, dann waren es plötzlich 208 offiziell an oder mit Covid verstorbene Menschen. Das ist eine Steigerung der mit Covid verbundenen Todesfälle um 34%. Wer nun allerdings glaubt, dass diese Korrektur der Zahlen sehr bald nach Weihnachten 2020 erfolgte, der irrt sich. Die Änderung wurde Ende APRIL 2022 vorgenommen – also über 16 Monate später! Und niemand störte sich daran, die Erklärung, dass dies im Rahmen einer „jährlich üblichen Bereinigung und Angleichung der Zahlen“ passiert sei, wurde allerorts akzeptiert. Interessanterweise gab es im April 2023 oder auch im April 2021 KEINE solchen „Korrekturen“ – die ja angeblich jährlich stattfanden.
Aktualisiertes Sterbegeschehen
Lassen wir einmal ganz außer acht, wie viele Menschen nun an oder mit Covid verstorben sein sollen. Ich denke alle von uns erinnern sich noch an die Schlagzeilen und die Angst, die umging, weil so viele Menschen verstorben waren. Interessanterweise waren es nach 2020 JEDES JAHR mehr, als es vor 2020 (seit 2000) jemals waren! Natürlich ist zu berücksichtigen, dass die Bevölkerung bei uns immer älter wird, aber wer kann sich erinnern, dass jemals danach wieder solche Angst, ja fast Panik verbreitende Stimmung gemacht wurde wie damals? Und nach 2022, welches das „schlimmste Jahr“ war, was die Zahlen betrifft, dürfte wohl 2024 das zweitschlimmste werden! Dürfte darum, weil die Zahlen für die KW 49 noch fehlen und ich dafür den Schnitt aller Jahre seit 2000 herangezogen habe. Da ich jedoch davon ausgehe, dass wir dieses Jahr nicht vollkommen entgegen dem Trend der letzten Jahre in einer einzelnen noch fehlenden Kalenderwoche einen plötzlichen Rückgang der Zahlen erleben werden, ist es sogar eher so, dass das Ganze im Jahr 2024 noch etwas schlimmer sein wird, als es an der Grafik abzulesen ist.
2024 wird auch schlechter aussehen, was den Prozentanteil an Verstorbenen betrifft, als es die Jahre 2020 oder 2021 waren.
Zum Abschluss gibt es noch einen Vergleich zwischen 2020 und 2024:
Das sind die Todesfälle bis zur KW 48 in beiden Jahren. In den oberen beiden Zeilen steht, wie viele Prozent der Bevölkerungsgruppe verstorben sind in beiden Jahren. Unten steht der Unterschied bei den absoluten Zahlen der Todesfälle je Altersgruppe. Wir sehen: Außer bei den 5-9-Jährigen gingen die absoluten Zahlen im Vergleich zu 2020 überall zurück. RELATIV gesehen waren jedoch auch die Altersgruppen der 20-24-Jährigen minimal mehr betroffen von Todesfällen.
Bei den Menschen ab 50 wandelt sich das Bild: Bis auf die 55-59-Jährigen, die 75-79-Jährigen und die 90-94-Jährigen gab es ÜBERALL mehr Todesfälle im jahr 2024 als 2020. RELATIV gesehen (also in % der Gruppe) waren allerdings nur die 50-54-Jährigen, die 65-69-Jährigen und die 85-89-Jährigen von mehr Todesfällen betroffen als 2020.
Fazit mit Fragen
- Warum hat es nie wirklich jemanden interessiert und interessiert es immer noch niemanden, dass im April 2022 viele Todesfälleösterreichweit nachträglich offiziell zu Covid-Todesfällen umetikettiert wurden?
- Warum kümmert es niemanden, dass die 2020 zuerst als so dramatisch dargestellte „Übersterblichkeit“ auch 2021 und vor allem auch 2022 und 2024 wieder erreicht wurde?
- Was wird wohl die Todesursachenstatistik zeigen (die immer erst spät im folgenden Jahr erstellt und präsentiert wird), wenn wir die 2024 erneut wieder sehr hohe Sterblichkeit mit Zahlen zur Ursache der Todesfälle unterlegt bekommen?
- Werden wir dann erfahren, warum jetzt das Gesundheitssytem nicht zu überlasten droht?
Gesamt gesehen gab es 2024 bis zur KW 48 fast 200 Todesfälle mehr in Vorarlberg als 2020. Dafür verantwortlich war die Zunahme der Todesfälle bei den 60 bis 69 Jahre alten Menschen und vor allem bei den 80 bis 89 Jahre alten Personen. Starben 2020 etwa 74 von 10.000 Vorarlbergern, so waren es 2024 schon 76 von 10.000. Nur 2022 waren es noch mehr – damals wurde das Ganze jedoch genau so wie 2024 wenig thematisiert.