Epidemischer Jahresvergleich #3

Die Kurven der Bundesländer

Ich habe zuletzt schon Österreichs Kurven mit dem Zeitverlauf der „Pandemiejahre“ gepostet. Jetzt folgen hier die der einzelnen Bundesländer.

Zur Wiederholung für die, welche die ersten Beiträge nicht kennen: Ich habe quasi „Pandemie-Jahre“ angelegt – von Beginn der Pandemie im März 2020 bis zum Februar 2021 war das „erste Pandemiejahr“. Dazu gibt es dann einen Vergleich mit dem Pandemiejahr zwei seit damals. Auf den heutigen Grafiken ist gut erkennbar, wie weit das zweite Jahr bereits vorangeschritten ist.

Was dabei herauskommt, ist spannend – dieses Mal geht es mehr um den Vergleich der Zeiträume in den Bundesländern.
Da ich die Zahlen sonst nicht direkt miteinander vergleichen kann, habe ich alles so dargestellt, dass die Werte immer pro 100.000 Einwohner sind. Damit können Bundesländer mit sehr unterschiedlich großer Bevölkerung miteinander verglichen werden.

Angeschaut habe ich mir 5 Kennzahlen, immer auf ganze Wochen gerechnet, weil damit einzelne Tageschwankungen ausgeglichen werden:

  • die neuen positiven Fälle pro Woche
  • die Test-Zahlen pro Woche
  • die C19-Bettenbelegung im Schnitt in den Normalbetten pro Woche – leider kann ich hier keine PatientInnenzahlen liefern, weil es zwar Zahlen zu den belegten Betten gibt, aber keine zu den einzelnen Personen. In Vorarlberg kenne ich die Personenanzahl, daher weiß ich dort, dass in Summe 478 (Wochenschnitt) belegte C19-Normalbetten in der gesamten Pandemiezeit und pro 100.000 EW in etwa 496 PatientInnen entsprechen.
  • die C19-IntenivpatientInnen im Schnitt in den Normalbetten pro Woche – auch hier wieder nur Betten-Zahlen – in Vorarlberg entsprechen die 133 (im Wochenschnitt) belegten Betten im Gesamtzeitraum 80 PatientInnen.
  • die an und mit C19 Verstorbenen pro Woche

Da es sich um wirklich viele Infos handelt, fasse ich mich – wenn möglich – kürzer (wer mich kennt, weiß, dass mir das schwer fällt). Um die Unterschiede bei den Bundesländern besser zu erkennen, fasse ich hier immer alle Bundesländer zu den einzelnen Kennzahlen zusammen!

Die neuen Fälle (= positiv Getesteten / Infizierte)

Achtung: Inzidenzen wie diese hier sind keine reinen „Infektions-Indikatoren“ – wir wissen, dass viel über die Zahl der Tests definiert wird. Steigt die Zahl der Test bzw. der Prozentanteil der getesteten Bevölkerung, muss automatisch auch diese Inzidenz ansteigen! Darum sind die Test-Grafiken im zweiten Kapitel ebenfalls wichtig!

Burgenland

Im Pandemiejahr 1 verlief die erste Welle sehr moderat, auch die Welle zwei war im Vergleich mit anderen Bundesländern nicht so extrem hoch. Auffallend ist – nach dem Absinken der Zahlen bis zum Jahreswechsel – der starke Anstieg im Februar am Ende des ersten Pandemiejahres.
Pandemiejahr 2 startete bereits mit hohen Werten – nach einem kurzen Anstieg sinkt die Kurve rasch ab und steigt ab Woche 23, also zwei Wochen früher als im ersten Jahr wieder an. Nach einer Plateau-Bildung und einem Absinken steigen die Zahlen die letzten 3 Wochen wieder an – ziemlich parallel zu denen von 2020, allerdings etwas mehr als doppeltem Niveau.

Kärnten

In keinem anderen Bundesland verlief die erste Welle so flach wie in Kärnten. Dafür stieg der Wert in Welle zwei EXTREM rasch und stieg innerhalb von drei Wochen auf das Achtfache an. Gut zu erkennen ist der „Datenausgleichs-Schnapper zum Jahreswechsel.
„Welle 3“ verlief eher gemäßigt. In Kärnten verlief die jetzige „Welle 4“ bis letzte Woche stetig steigend, erst letzte Woche begann offensichtlich ein Absinken. Der Wert liegt derzeit auf dem Sechsfachen derselben Woche des Vorjahres.

Niederösterreich

In NÖ verlief die stärkste „Welle“, nämlich die zweite, am wenigsten stark von allen Bundesländern, gerade einmal halb so hoch wie in Vorarlberg. Auch Welle eins war nicht wirklich hoch.
„Welle 3“ war dafür nach Wien die zweithöchste in Österreich, auch wenn sie klar hinter Welle zwei zurückblieb. Bei „Welle 4“ gab es in den letzten 4 Wochen ein deutliches Absinken der Kurve, zuletzt aber wieder einen Anstieg. Der Wert liegt derzeit auf etwa dem Zweieinhalbfachen derselben Woche des Vorjahres.

Oberösterreich

In OÖ hatte nach Vorarlberg die zweitstärkste „zweite Welle“ im Herbst 2020. Auffallend auch, dass es den ganzen Sommer über immer Fälle gab, teilweise mehr als im Jahr 2021 zur gleichen Zeit.
Die Welle 3 war nach Wien die zweithöchste im Land, was die aktiv Positiven betrifft. Wie auch in Kärnten gab es jedoch bei „Welle 4“ nie ein Absinken, allerdings eine Stagnation für die letzten fünf Wochen auf durchaus hohem Niveau. Die Zahlen liegen nun auf etwa dem vierfachen Wert derselben Woche des Vorjahres.

Salzburg

Salzburg hatte nach Tirol die höchste „erste Welle“ im Frühjahr 2020. Dafür verlief die zweite Welle etwas moderater, wenngleich auch immer noch sehr hoch. Die „Datenkorrektur“ zum Jahreswechsel war in Salzburg besonders hoch.
Dafür war „Welle 3“ eine der harmlosesten in Österreich, was die aktiv Positiven betrifft. Die Welle vier war ebenfalls bereits recht hoch, sank dann drei Wochen stark ab, bevor sie wieder zu steigen begann die letzten 3 Wochen. Derzeit liegen die Zahlen etwa auf dem vierfachen Wert derselben Woche des Vorjahres.

Steiermark

Die Steiermark sticht eher durch gemäßigte Zahlen hervor als durch starke Wellen im Vergleich zu den anderen Bundesländern.
Bei Welle 3 im Frühjahr hatte sie die niedrigste Kurve von allen, was die aktiv Positiven betrifft. Die Welle vier hingegen fällt – bis auf eine Woche Entspannung – dadurch auf, dass sie eigentlich durchgehend steigende Zahlen zeigt. Derzeit liegen die Zahlen etwa auf dem siebenfachen Wert derselben Woche des Vorjahres.

Tirol

Tirol war Österreichs „Hotspot“ während der Welle 1. Nirgends sonst waren die Zahlen der Abgesonderten höher. Auch die zweite Welle verlief hoch.
Dafür war „Welle 3“ sehr gemäßigt, und die Welle 4 will nicht so recht ins Steigen kommen und ist bisher mit dem Burgenland die mit der niedrigste „Spitze“ von allen. Derzeit liegen die Zahlen fast schon gleichauf wie vor einem Jahr in der gleichen Woche.

Vorarlberg

Das Ländle war Österreichs „Hotspot“ während der Welle 2. Fast 800 neue Fälle pro 100.000 EW in einer Woche waren „Rekord. Zur Einordnung: das sind 0,8% aller Menschen und es würde 125 gleiche Wochen brauchen, um alle Menschen zu erreichen! Dafür verlief die erste Welle eher moderat.
Bei „Welle 3“ fällt auf, dass sie DEUTLICH später war als im Rest von Österreich und Welle 4 zeigt zuletzt stark rückläufige Tendenz. Derzeit liegen die Zahlen genau gleich hoch wie 2020 in der gleichen Woche mit sinkender Tendenz!

Wien

Wien überrascht mich immer wieder. Welle 1 ist kaum zu erkennen, danach gibt es zwar nie Nullwerte, aber auch Welle zwei ist nie sehr hoch im Vergleich zu anderen Bundesländern.
Dann jedoch kommt Welle 3, die nirgends so hoch ist wie in Wien. Und Welle 4? Nun sie liegt zwar zwischenzeitlich am höchsten von allen, sinkt aber zuletzt deutlich ab und erreicht fast schon das Niveau vom Vorjahr wie die in Vorarlberg und Tirol – allerdings auf einem höheren Niveau als im Westen.

Die Tests (PCR und Antigen)

Im Land der Testweltmeister gibt es bei den Tests große Unterschiede zwischen den Bundesländern – schauen wir sie uns an!
Allen gemeinsam ist, dass die ersten 46 Wochen (das ist bis Mitte Jänner 2021) im ersten „Pandemiejahr“ praktisch nicht getestet wurde – sprich es wurden bis dahin (wie es wohl vom Erfinder vorgesehen war) nur jene Menschen getestet, die Symptome hatten und wo die Diagnose bestätigt oder widerlegt werden sollte. Dann erfolgt plötzlich innerhalb von zwei, drei Wochen eine Nachmeldung aller davor gemachten AG-Tests (diese wurden ab Dezember 2020 eingesetzt), was eine extreme Spitze verursacht.

Burgenland

Nach der „Jänner-Spitze“ stieg die Zahl im Burgenland bis Mitte Juni an auf fast 40.000 Tests pro 100.000 EW. Seither sinkt sie immer mehr ab und lag zuletzt etwa bei 11.500 Tests (also 11,5% der EW). Dieser Abfall ist sicher durch das „nicht mehr Testen“ der Vollgeimpften und Genesenen erklärbar.

Kärnten

Kärntens „Jänner-Spitze“ war deutlich niedriger als in den meisten BL. Auch danach sieht die Kurve seltsam aus, große Schwankungen lassen auf Melde-verzögerungen schließen, vor allem im Juni. Zuletzt liegt der Wert etwa bei 23.000 Tests pro 100.000 EW.

Niederösterreich

In NÖ war die „Jänner-Spitze“ etwa im Österreich-Mittel. Danach blieb die Zahl der Tests auffallend konstant zwischen 20.000 und 30.000 pro 100.000 EW. Seit Anfang Juni sinkt sie kontinuierlich ab und liegt jetzt bei etwa 17.000 Tests pro 100.000 EW.

Oberösterreich

Auch in OÖ war die „Jänner-Spitze“ etwa im Österreich-Mittel. Danach fällt vor allem eine extreme Spitze Mitte Juni (Nachmeldungen?) auf. Seit Ende Juni bleibt der Wert konstant hoch mit zuletzt leicht sinkender Tendenz. Derzeit liegt der Wert bei etwa 26.000 Tests pro 100.000 EW.

Salzburg

Auch in Salzburg war die „Jänner-Spitze“ etwa im Österreich-Mittel. Danach fällt vor allem eine „minus-Woche“ (nachträgliche Korrektur nach unten!) Nach einer Spitze Mitte Juni bleibt der Wert konstant hoch mit zuletzt sinkender Tendenz. Derzeit liegt der Wert bei etwa 30.000 Tests pro 100.000 EW.

Steiermark

In der Steiermark war die „Jänner-Spitze“ etwas unter dem Österreich-Mittel. Danach bleibt der Wert relativ gleich bis Mitte Mai (Öffnungen) und steigt dann bis Mitte Juni steil an. Seither sinkt die Kurve gleichmäßig ab. Derzeit liegt der Wert bei etwa 26.000 Tests pro 100.000 EW.

Tirol

Tirol hat einen deutlich erhöhten „Jänner-Peak“. Danach steigt der Wert immer weiter an bis Mitte Mai und sinkt dann bis Mitte Juni, wo es einen seltsamen Anstieg gibt. Seither sinkt der Wert STARK ab und liegt mit nur mehr 7361 pro 100.000 EW zuletzt am niedrigsten von allen.
Witzig ist ein kleiner Spitz sowohl 2020 als auch 2021 im August…

Vorarlberg

Vorarlberg ist – ausnahmsweise – einmal das Extrem schlechthin – gemacht wurde der Fehler jedoch in Wien! Nicht nur, dass die Jänner-Nachmeldung eine der höchsten war (wohl wegen der starken Teilnahme bei den Massentests im Dezember 2020), sondern vor allem wegen einem Wahnsinn-Peak Mitte Juni, wo (bei den Zahlen der AGES hier gut erkennbar) ein Daten-Interpretationsfehler des Bundesministeriums nie korrigiert worden ist. Wäre das wahr, dann wären in dieser Woche alle Vorarlberger einmal und ein Fünftel sogar ein zweites Mal getestet worden. Derzeit liegt der Wert bei etwa 22.000 Tests pro 100.000 EW, Tendenz sehr langsam sinkend.

Wien

Wien ist wieder anders – auch hier gibt es eine leicht überhöhte (im Vergleich zum Bundesschnitt) „Jänner-Spitze“. Dann jedoch wird eines klar ersichtlich: Als einziges Bundesland zählen die Wiener die Gurgeltests an den Schulen mit. Diese laufen nicht unter der Hoheit des BM für Bildung, sondern sind „Wien-Sache“.,
Trotzdem sieht die Kurve dadurch sowohl im Frühjahr als vor allem auch jetzt VOLLKOMMEN anders aus. Wien macht demnach derzeit etwa 41.000 Tests pro 100.000 EW – das ist mehr als doppelt so hoch wie der Schnitt in Österreich ohne Wien.

Die Hospitalisierten (= C19-PatientInnen im Normalbett)

Bei den Spitalsbetten kann ich die Zahlen nicht auf Personen berechnen, sondern nur auf belegte Betten pro Woche und 100.000 EW, weil es keine anderen Angaben dazu gibt.

Burgenland

Nur in Wien gab es weniger Belag in den Normalbetten in Welle 2 als im Burgenland. 30 Betten pro Woche und 100.000 EW waren es in Wien, 31 im Burgenland. Dafür war die Welle 3 im Burgenland eher höher.
Derzeit sind im Schnitt 5 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 66% mehr als im Vorjahr um diese Zeit, Tendenz leicht steigend.

Kärnten

Kärnten hingegen hatte den HÖCHSTEN Belag an Normalbetten pro Woche und 100.000 EW während Welle zwei: fast 70 waren es. Welle 3 verlief dafür eher moderat.
Derzeit sind im Schnitt 10 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 10 Mal so viele wie vor einem Jahr um diese Zeit. Tendenz zudem steigend.

Niederösterreich

In NÖ verlief Welle zwei wieder moderater. Nicht einmal 40 Betten pro Woche und 100.000 EW waren belegt in der Spitzenwoche. Welle 3 verlief ebenfalls eher moderat.
Derzeit sind im Schnitt 5 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind genauso viele wie vor einem Jahr um diese Zeit, Tendenz leicht fallend.

Oberösterreich

OÖ hingegen hatte wieder eine sehr starke zweite Welle. Fast 65 Betten pro Woche und 100.000 EW waren belegt in der Spitzenwoche. Welle 3 verlief dafür sehr abgeschwächt.
Derzeit sind im Schnitt 8 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 167% mehr als vor einem Jahr um diese Zeit, allerdings sinkt die Kurve zur Zeit ab.

Salzburg

Salzburg hatte neben Tirol die stärkste erste Welle im Land, dafür verlief die zweite Welle eher moderat, was die Hospitalisierungen betrifft. Welle 3 lag ziemlich im Schnitt des Bundes.
Derzeit sind im Schnitt 5 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 66% mehr als im Vorjahr um diese Zeit, Tendenz leicht sinkend.

Steiermark

Die Steiermark hatte eine eher starke erste und zweite Welle. 50 Betten pro Woche und 100.000 EW waren belegt in der Spitzenwoche im Herbst 2020. Welle 3 verlief dafür moderater.
Derzeit sind im Schnitt 7 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 133% mehr als vor einem Jahr um diese Zeit, die Tendenz ist steigend.

Tirol

Obwohl die Zahlen für die ersten Wochen im Pandemiejahr 1 fehlen, ist klar, dass in Tirol die Welle 1 stärker war als die Welle drei ein Jahr später. wohl mindestens 20 Betten pro Woche und 100.000 EW waren belegt im Frühjahr 2020. Welle 2 und 3 verliefen dafür schwächer.
Derzeit sind im Schnitt 5 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 67% mehr als vor einem Jahr um diese Zeit, allerdings sinkt die Kurve zur Zeit ab.

Vorarlberg

Obwohl die Zahlen für die ersten Wochen im Pandemiejahr 1 fehlen, ist auch bei Vorarlberg ersichtlich, dass der März 2020 schlimmer war als der 2021. Auch sieht man gut, dass die dritte Welle im Frühjahr 2021 deutlich schwächer war als im Rest von Österreich. Das gilt auch für die zweite Welle im Herbst 2020. Damit ist klar, dass Vorarlberg wohl am wenigsten Normalbetten belegt hatte über den Gesamtzeitraum gesehen in Österreich bisher.
Derzeit sind im Schnitt gerade einmal 3 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 67% mehr als vor einem Jahr um diese Zeit, allerdings ist das der niedrigste Wert in Österreich und die Kurve bleibt flach.

Wien

Wien ist wieder anders – nirgends sonst war die zweite Welle flacher und dafür die dritte höher als in der Bundeshauptstadt. Gleichzeitig gab es kein anderes Bundesland, in dem vor genau einem Jahr mehr C19-PatientInnen gezählt wurden als in Wien.
Derzeit sind im Schnitt 10 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das ist gleich viel wie vor einem Jahr um diese Zeit, Tendenz fallend.

Die C19-IntensivpatientInnen

Bei den Spitalsbetten kann ich die Zahlen nicht auf Personen berechnen, sondern nur auf belegte Betten pro Woche und 100.000 EW, weil es keine anderen Angaben dazu gibt.

Burgenland

Nur in Wien gab es mehr Bettenbelegung in Welle 3 als im Burgenland. knapp über 8 Betten pro Woche waren es im östlichsten Bundesland Österreichs. Dafür war die Welle 2 im Burgenland knapp unter dem Bundesschnitt.
Derzeit sind im Schnitt 0,5 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind 66% weniger als im Vorjahr um diese Zeit, Tendenz ist gleichbleibend.

Kärnten

Kärnten war immer eher unterdurchschnittlich in Sachen Intensivbettbelegung pro Woche und 100.000 EW. Der höchste Wert stammt aus Welle 2 mit 6 Betten.
Auch derzeit 2 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen sind nicht ungewöhnlich, allerdings fällt die stark steigende Tendenz auf und der Unterschied zum Vorjahr!

Niederösterreich

In NÖ verlief Welle zwei moderat, dafür war Welle 3 eine der stärksten im Land und auch die stärkste in NÖ selbst. Etwa 7,5 Betten pro Woche und 100.000 EW waren belegt in der Spitzenwoche.
Derzeit sind im Schnitt 2 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – die Tendenz ist leicht steigend.

Oberösterreich

OÖ hatte zusammen mit der Steiermark, Vorarlberg und Tirol den höchsten Wert bei der zweiten Welle, dort waren fast 10 Betten pro Woche und 100.000 EW belegt in der Spitzenwoche. Welle 3 verlief dafür abgeschwächt.
Derzeit sind im Schnitt 2 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind DEUTLICH mehr als vor einem Jahr um diese Zeit, allerdings sinkt die Kurve zur Zeit wieder ab, es waren schon 3.

Salzburg

Salzburg liegt – außer in Welle 1 im Frühjahr 2020 – immer unter dem Schnitt des Bundes und hatte ähnlich hohe Werte bei Welle 2 und 3.
Derzeit sind im Schnitt 2 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – letztes Jahr gab es in dieser Woche KEINE C19-IntensivpatientInnen, die Tendenz ist zurzeit leicht sinkend.

Steiermark

Die Steiermark hatte die stärkste zweite Welle von allen Bundesländern.- knapp über 10 Betten pro Woche und 100.000 EW waren belegt in der Spitzenwoche im Herbst 2020. Welle 3 verlief dafür moderater.
Derzeit sind im Schnitt fast 2 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – die Tendenz ist jedoch durchgehend leicht steigend seit dem Sommer.

Tirol

Tirol die Welle 1 bei weitem die stärkste in Österreich war und auch stärker als die Welle drei ein Jahr später. 8 Betten pro Woche und 100.000 EW waren belegt im Frühjahr 2020. Auch bei Welle zwei waren es fast 10, Welle 3 verlief dafür schwächer.
Derzeit sind im Schnitt 1,75 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind zwar mehr als vor einem Jahr um diese Zeit, allerdings sinkt die Kurve zur Zeit STARK ab.

Vorarlberg

Obwohl die Zahlen für die ersten Wochen im Pandemiejahr 1 fehlen, ist auch bei Vorarlberg ersichtlich, dass der März 2020 schlimmer war als der 2021. Auch sieht man gut, dass die dritte Welle im Frühjahr 2021 die schwächste war von ganz Österreich. Das gilt NICHT für die zweite Welle im Herbst 2020, dort lag Vorarlberg gleichauf mit St, OÖ und Tirol.
Derzeit sind im Schnitt ca. 1,5 Betten pro 100.000 EW und Woche belegt mit C19-PatientInnen – das sind exakt gleich wenig wie vor einem Jahr um diese Zeit, die Tendenz ist zur Zeit gleichbleibend.

Wien

Wien ist wieder anders – nirgends sonst gab es einen höheren Wert und den noch dazu in einer Welle, die fast überall NICHT die höchste war! Auch bei der derzeitigen Welle liegt wien etwa doppelt so hoch wie der Rest von Österreich und verzerrt damit die Werte des Österreich-Schnitts. Und da auch die Welle zwei durchaus stark war ist klar: Nirgends in ganz Österreich gibt e auch nur annähernd so viele mit C19-PatientInnen belegte Intensivbetten wie in der Bundeshauptstadt.
Derzeit sind im Schnitt 5 Betten pro 100.000 EW und Woche (mit steigender Tendenz) belegt mit C19-PatientInnen – das ist nicht nur Rekord und deutlich mehr als 2020 um diese Zeit, sondern auch insofern seltsam, weil das bedeutet, dass in Wien auf jedes belegte C19-Intensivbett nur ZWEI belegte Normalbetten fallen!
Was diese Kurve uns zeigt? Seit dem Jahreswechsel gibt es KEIN Bundesland, das höhere Werte hat als Wien! Ungesunde Luft? Falsche Daten? Was anderes? Keiner weiß es…

Die C19-Todesfälle

Bei den an und mit C19 Verstorbenen gibt es wieder personenbezogene Daten von Beginn an. Österreichweit gab es zum Höhepunkt der Wellen bei Welle 1 etwa 2 Todesfälle, bei Welle zwei knapp 9, bei Welle 3 ca. 2,5 und bei Welle 4 etwa 0,5 Todesfälle pro Woche und 100.000 EW. Dies nur zum Vergleich mit den Werten der Bundesländer.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 76,9 Jahren.

Burgenland

Welle 1 war im Burgenland unterdurchschnittlich mit 1 Fall pro Woche und 100.000 EW. Bei Welle zwei lag das östlichste Bundesland ziemlich genau im Schnitt und bei Welle drei gab es den österreichischen Höchstwert. mit fast 6 Fällen im Burgenland.
Letzte Woche starben im Burgenland laut AGES-Daten keine Menschen an/mit C19. Letztes Jahr war es ein klein wenig mehr. Die Tendenz ist derzeit sinkend.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 82 Jahren.

Kärnten

Welle 1 war in Kärnten in Sachen Todesfälle die niedrigste von ganz Österreich. nicht einmal 1 Fall pro Woche und 100.000 EW ist verschwindend gering im Vergleich zur Welle zwei, wo es nirgends einen HÖHEREN Wert gab – in der gesamten Pandemie – als im südlichsten Bundesland mit etwa 16,5 Fällen. Zur Einordnung: bei dem Wert würde es 116,5 Jahre dauern, bis alle Menschen verstorben wären.
Bei Welle drei lag Kärnten ziemlich genau im Schnitt.
Letzte Woche starben im Burgenland laut AGES-Daten 0,5 Menschen pro 100.000 EW an/mit C19. Letztes Jahr gab es bis im November gar keine Todesfälle, bevor die Zahlen in die Höhe schnellten. Die Tendenz ist gleichbleibend.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 70 Jahren – das ist der niedrigste Wert Österreichs.

Niederösterreich

In NÖ verliefen die „Frühjahrswellen“ beide in etwa im Schnitt Österreichs. Welle zwei war mit 6 Fällen pro 100.000 EW und Woche sehr moderat im Vergleich zum Schnitt und der zweitniedrigste Wert aller Bundesländer.
Derzeit versterben im Schnitt nicht einmal 0,5 Menschen pro 100.000 EW und Woche, das ist weniger als vor einem Jahr. Die Tendenz ist gleichbleibend.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 76,1 Jahren.

Oberösterreich

OÖ lag bei Welle 2 leicht unter und bei Welle zwei leicht über dem Schnitt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern gab es dort zweimal eine Spitze. Welle drei verlief ziemlich genau im Österreich-Schnitt.
Derzeit verstirbt im Schnitt in OÖ etwa 1 Person pro 100.000 EW und Woche. Das ist deutlich über dem Schnitt – bei zuletzt sinkender Tendenz.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 80,3 Jahren.

Salzburg

Salzburg lag in Sachen Todesfälle bei Welle 1 knapp unter dem Schnitt. Bei Welle zwei gab es einen der höchsten Werte von Österreich mit 11 Fällen pro Woche und 100.000 EW. Welle drei war wieder unter dem Schnitt
Auffallend ist die Situation bei „Welle 4“, wo es erstens extrem auf und ab geht zurzeit und zweitens mit mehr als 1 Fall pro Woche und 100.000 EW deutlich mehr Todesfälle passierten als im Schnitt. Zuletzt war die Tendenz wieder stark steigend.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 80,5 Jahren.

Steiermark

Die Steiermark hatte nach Kärnten die zweitstärkste zweite Welle von allen Bundesländern.- in zwei Wochen erreichte der Wochen-Wert 14 Todesfälle pro 100.000 EW. Auch Welle 1 und Welle 3 lagen knapp über dem Schnitt.
Da auch derzeit etwas mehr als 0,5 Menschen pro Woche und 100.000 EW versterben, ist die Steiermark das einzige Bundesland, in dem die Werte IMMER über dem Österreich-Schnitt liegen.– die Tendenz zurzeit ist leicht steigend.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 76,8 Jahren.

Tirol

Tirol hat – wie bei allen anderen Werten auch – bei Welle 1 die höchsten Zahlen. Mit über 4 Menschen pro Woche und 100.000 EW verstarben dort mehr als doppelt so viele Menschen wie im Österreich-Schnitt. Welle 2 verlief dann nur knapp über dem Schnitt und Welle drei war unterdurchschnittlich.
Derzeit gibt es – nach einem kurzen Anstieg vor 4 Wochen – kein nennenswertes Sterbegeschehen in Sachen C19 in Tirol. Das war auch 2020 so um diese Zeit.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 86,8 Jahren, das ist der höchste Wert Österreichs.

Vorarlberg

Vorarlberg hatte im ersten Pandemiejahr in Welle 1 knapp unter- und in Welle zwei knapp überdurchschnittliche Sterbezahlen.
Im zweiten Pandemiejahr ab März 2021 ist eigentlich keine wirkliche „Welle“ mehr erkennbar, weder bei Welle 3 noch bei Welle 4. Somit ist das Ländle bisher 2021 am besten durchs Pandemiejahr gekommen im Vergleich aller Bundesländer, was die Todesfälle betrifft.
Derzeit gibt es – nach einem kurzen Anstieg vor 4 Wochen – kein nennenswertes Sterbegeschehen in Sachen C19 in Vorarlberg. 2020 gab es so um diese Zeit einen ersten kleinen Anstieg.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 79,2 Jahren.

Wien

Wien ist wieder anders – zwar nicht bei Welle 1, da verliefen die Sterbefälle ziemlich genau im Schnitt. Bei Welle 2 gab es nirgends sonst niedrigere Werte als in der Bundeshauptstadt. Dafür war Welle 3 deutlich höher als der Schnitt, wenn auch nicht die höchste.
Derzeit versterben in Wien im Schnitt knapp unter 1 Person pro Woche und 100.000 EW – das ist über dem Schnitt, bei zuletzt sinkender Tendenz.
Der errechnete Altersdurchschnitt der Verstorbenen seit dem 1. September 2021 lag bei 73,3 Jahren.

2 thoughts on “Epidemischer Jahresvergleich #3

  1. Vielen Dank für die Arbeit und Mühe! Ohne Deine Zahlen würde ich die Corona-Welt noch weniger verstehen….

  2. Das erinnert eher an die Wellen, wenn sie – bevor sie auf den Strand treffen – immer mehr abflachen und sich „verlaufen“. Also das sind eher „Wellerln“ und keine Welle. Ich bin der Meinung, das Ding ist gegessen, Österreich sollte endlich die Maßnahmen zurücknehmen und zur Normalität zurück kehren.

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