Derzeit gibt es allerorts einen „Rückblick“ anlässlich der Ausrufung einer Pandemie vor fünf Jahren. Mein beitrag dazu ist eine Seite aus meinem Buch „3 Jahre Corona Schlagzeilen“, das wir vor nicht ganz zwei Jahren im Eigenverlag produziert haben. In diesem – dank der tollen Hilfe von Anna Delia d’Errico grafisch so gelungenen – Buch gibt es auch jede Menge Beiträge von Gastautoren aus den verschiedensten Bereichen. Es ist immer noch hier erhältlich und liefert gerade heute, wo sich so viele in den Medien befragte Experten immer noch im Narrativ „wir wussten es nicht besser“ oder „der einzige Fehler war, dass wir nicht gut vorbereitet waren“ ergehen, einen guten Einblick in viele Schlagzeilen, aber auch viele Analysen.

Diese Seite zeigt die von uns ausgewählten Schlagzeilen aus dem Zeitraum vom 23. März 2020 bis zum 5. April 2020 – also von heute weg genau 14 Tage vor 5 Jahren. Dazu ein paar Bemerkungen zu einzelnen dieser Titel:
Die Schlagzeile vom 25. März war genau eine jener, die mich damals vor fünf Jahren bewogen hat, in täglchen Postings die Zahlen und vor allem deren Darstellung zu relativieren und kritisieren. Denn dass die USA mit mehr als 320 Mio EW mehr „Fälle“ aufweist als Italien mit knapp 60 Mio, war wohl jedem klar, der nur halbwegs positiv durch den Volksschulstoff in Mathematik gekommen ist.
Am 27. März meldeten die Vorarlberger Nachrichten den ersten Corona-Todesfall in Vorarlberg. Bis zum 5. April sollten es dann bereits sieben offizielle Todesopfer sein – damals, vor fünf Jahren wurden bis zu diesem Zeitpunkt allerdings erst 4 solche Todesfälle gezählt – die anderen wurden später nachträglich für diesen Zeitraum gelistet. Unten finden wir eine Aufteilung auf die damals verfügbaren Altersgruppen dieser 7 Todesfälle: 58% davon waren 85 Jahre und älter, weitere 28% zwischen 75 und 84 Jahren und die restlichen 14% zwischen 65 und 74 Jahren.

Erst ein halbes Jahr später begann dann die wirkliche Zeit der Dashboards: Ab dem 7. Oktober gab es Zahlen der AGES zu den einzelnen Tagen. Das heißt anfangs wurden nur die „Zahlen des Tages“ präsentiert und keine Rückschau über deren Verlauf. Nur wer sich diese Daten jeden Tag herunterlud, konnte daraus auch einen Einblick in den Verlauf gewinnen. Am 8. Oktober wurden die Zahlen wie folgt dargestellt: Aus den 7 Todesfällen an und mit Covid waren 24 geworden (bis zu einer Korrektur etwa zweieinhalb Jahre später im April 2022, da waren es dann plötzlich 31!).

Der Anteil der verstorbenen Menschen, die mindestens 85 Jahre alt waren zum Todeszeitpunkt und die als offizielle Covid-Todesfälle gezählt wurden, betrug damals 63% – also fast zwei Drittel waren DEUTLICH älter als das durchschnittliche Sterbealter. Offizielle Todesfälle unter 65 Jahren gab es immer noch keine. Wir können also zusammenfassen: Bis Anfang Oktober 2020, nach mehr als einem halben Jahr offizieller Pandemie, war klar, dass der Großteil der Verstorbenen 85 Jahre und älter war – das hat sich bis zum Ende der Pandemie nicht wirklich verändert: das Durchschnittsalter lag in Mitteleuropa in den meisten Ländern klar über 80, meist um die 82 bis 83 Jahre. Was nicht in den Zahlen steht: die meisten davon waren Menschen mit Pflegestufe und ganz viele davon Insassen von Pflegeeinrichtungen.
Am 31. März berichtet die „Welt“ über Abwassertests in den Niederlanden – schon damals war also klar, dass Virenfragmente auch in Abwasserproben gefunden werden könnten. Diese Alternative zu den späteren Massentestungen hat sich allerdings nie durchgesetzt – bis zum Ende der offiziellen Pandemie.
Die ausgesuchten Schlagzeilen von Anfang April 2020 sprechen damals schon von „verlorenen Schülern“ (2. April), von den nur später in Österreich und Deutschland verpflichtend vorgeschriebenen FFP 2-Masken (4. April), von Millionen an „Medienförderungen“ (3. April) und einer „Welle der Überwachung“ (5. April).
Fazit
Schon im Frühjahr 2020 – und auch später im Herbst 2020 – musste jedem, der sich mit den Zahlen beschäftigte, klar sein, für wen C19 gefährlich werden konnte. Daran konnte auch später die Tatsache nichts ändern, dass alle, die 4 Wochen nach einem positiven Test auf Virenfragmente – der übrigens auffallend schnell verfügbar war! – verstarben, automatisch als offizielle Pandemieopfer gezählt wurden.
Und auch das Wording des „Corona-Leugners“ wurde schon im Frühjahr 2020 benutzt, wie die Schlagzeile der FAZ vom 30. März zeigte. Weniger genau genommen wurden Relativierungen und korrekte Darstellung von Zahlen.
Nicht ins Buch geschafft haben es viele andere Schlagzeilen, wie etwa auch eine aus dem Spiegel, wo darüber geschrieben wurde, dass Menschen, die bereits Antikörper gegen Coronaviren entwickelt haben, in Zukunft ohne Einschränkungen unterwegs sein könnten – das Thema „Genesene“ wurde ja spätestens mit Beginn der Impfungen vollkommen unterdrückt.
Wer sich weitere Schlagzeilen aus den drei Jahren, in denen Österreich wie auch Deutschland offiziell im „Pandemie-Modus“ unterwegs war – im Gegensatz zur Schweiz, wo nach zwei Jahren wieder „Schluss“ war – kann sich das Buch hier bestellen.