Die Spitalsentlassungen seit 1998

Diese Zahlen finden sich in einer der Datenbanken der Statistik Austria. Sie zeigen uns, wie viele Entlassungsfälle es pro Jahr in den Krankenhäusern gab. In Dem Fall sind das die Patienten, die das Spital lebend verlassen haben. Das sind NICHT Menschen, die als solche gezählt werden können, weil hier auch Personen darunter sind, die mehr als einmal in diesem Jahr im Spital waren. Auffallend sind mehrere Tatsachen:

  • 1998 gab es etwa 2,2 Millionen Entlassungen aus Österreichs Spitälern.
  • Diese Zahl stieg bis 2007 auf etwa 2,7 Millionen an.
  • Danach blieb sie lange Zeit stabil zwischen 2,7 und 2,8 Millionen Entlassungen.
  • Ab 2017 SANKEN diese Zahlen ab, 2019 waren es nur mehr 2,5 Millionen.
  • 2020, das Jahr, in dem unser Gesundheitssystem angeblich gefährdet war, war das Jahr mit den wenigsten Entlassungen seit 1998 – es waren weniger als 2,1 Millionen.
  • Danach stiegen die Zahlen wieder an, 2023 lagen sie zum ersten Mal wieder über dem Niveau von 1998.

Bei Patienten, die im Spital verstorben sind – also Entlassungsart „gestorben“ – ist die Sache anders: Das sind jeweils immer einzelne Personen, aber auch die können davor im selben Jahr mehrmals im Spital gewesen sein. Die Fakten:

  • 1998 verstarben knapp über 43.600 Menschen in Österreichs Spitälern, auch 1999 waren es fast genau gleich viele.
  • Nach 2000 waren es deutlich weniger – Die Zahlen blieben bis 2014 meist unter 40.000.
  • 2015 waren es zwar nicht so viele wie 2000 oder davor, aber doch deutlich mehr als in den gut zehn Jahren vorher.
  • Von 2016 bis 2019 stiegen die Zahlen jedes Jahr leicht an.
  • 2020 waren es erstmals mehr als 1998, am meisten Menschen im Spital verstorben seit 1998 sind allerdings 2022 und 2021. Auch 2023 waren es fast genau gleich viele wie 2020.

Interessant ist auch noch ein Vergleich bei den verschiedenen Altersgruppen, die frei zugänglich sind (die 5-Jahres-Gruppen können nur mit kostenpflichtigem Abo abgerufen werden):
Links sehen wir immer die Entlassungen, rechts die Todesfälle im Spital. Während die Zahlen bei den Menschen unter 45 Jahren grundsätzlich rückläufig waren bei den Entlassungen bis 2019, sind sie bei den 45-64-Jährigen und den Menschen ab 65 oft gestiegen bis 2014. Danach kommt auch dort der bei den Gesamtzahlen zu sehende Abfall bis 2020. Bei den Menschen ab 15 gingen die Zahlen im Jahr 2020 um etwa 17 bis 17,5% zurück. Bei den Kindern und Jugendlichen bis 14 war der Rückgang viel markanter: Fast ein Viertel weniger an Entlassungen spricht für sich! Danach stiegen die Zahlen vor allem bei den Jüngsten und ältesten stark an.

Die Todesfälle zeigen bei den jüngeren Altersgruppen keine Auffälligkeite im Jahr 2020 – der Anstieg stammt mehr oder weniger nur von der Altersgruppe 65+, obwohl es auch bei den 45-64-Jährigen einen Anstieg gab, der erfolgte aber vom Jahr mit den niedrigsten Zahlen „seit Beginn der Messgeschichte“ (1998).
Was in den letzten Jahren sonst noch auffällt sind, sehr hohe Zahlen bei den 45-64-Jährigen im Jahr 2021 und erhöhte Zahlen bei den 15-44-Jährigen in den Jahren 2021 und 2022.

Fazit

Entlassungszahlen dürfen nicht verwechselt werden mit Bettenauslastung und sind auch keine Zahlen, die Aufschluss darüber liefern, wie viele Menschen im Spital waren, da hier all jene, die mehrmals eingeliefert und entlassen wurden, einzeln gezählt werden.
Trotzdem fällt auf, dass diese Zahlen seit 2017 rückläufig waren und es nie zuvor so einen extremen Rückgang bei den Entlassungen gab wie im Jahr 2020. Was seither auffällt (noch ohne Zahlen zu 2024, die kommen erst viel später im Jahr) ist, dass die Zahlen wieder steigen.
Was die Menschen betrifft, die im Spital verstarben, so gab es niemals seit 1998 mehr Todesfälle als 2022. Auch 2021 waren es mehr als 2020 – 2023 ist etwa auf dem gleichen Niveau wie das Jahr, in dem bei uns die Pandemie ausgerufen wurde.