Heute kam – vermeintlich – eine gute Nachricht: Die Jahresabrechnung unseres Stromverbrauchs. Wir haben eine Gutschift und unser Abbuchungsbetrag sinkt um einiges, mehr als 13,5% weniger werden es sein.
Anhand unseres Tarifs (Tag-/Nachtstrom, seit 2021 Ökostrom) habe ich vor einigen Monaten schon einmal eine genauere Aufschlüsselung der Tarife versucht. Heute belasse ich es bei einer einfachen Grafik, die den Kern des Problems, das immer noch da ist, zeigt:
Im Jahr 2018 lag für unseren Tarif das Mittel zwischen Tag- und Nachtstrom bei 10 bis 11 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Seit damals ist er bis 2023 zuerst stark, dann exorbitant gestiegen. Wenn wir jetzt nur die graue Fläche betrachten, dann ist das zwar Geschichte und seit April diesen Jahres etwa wieder gleich wie Anfang 2023. Das Problem ist, dass das nur möglich ist, weil das Land Vorarlberg einen „Sonderrabatt“ gewährt pro kWh. Ohne diesen (grün eingezeichnet), läge der Preis derzeit bei etwas mehr als 21 Cent pro kWh – was fast doppelt so viel ist wie vor vier Jahren.
Auch wenn wir diesen Sonderrabbat, der ja als solcher auch wieder weg fallen kann, berücksichtigen, ist der Strompreis in Vorarlberg – der einer der günstigsten österreichweit ist – derzeit etwa 40% höher als vor fünf Jahren – das sind gut 10% mehr, als die Inflation seit damals ausmacht.
Fazit
Die Wahlen sind geschlagen im Ländle. Allerdings stehen nächstes Jahr noch die Gemeinderatswahlen an. WENN danach beschlossen wird, dass die „Sonderrabatte“ wieder weg fallen, dann steigt der Strompreis für Kunden auf einen Schlag um 45% an. Wenn dann auch noch der Stromkostenzuschuss des Bundes wegfällt und/oder die Energiekostenpauschale, dann wird es für manche im Land wohl wortwörtlich „dunkel werden“.
Die Praxis erinnert miche in wenig an den einen oder anderen Mobilfunkanbieter, welcher zuerst mit sehr hohen Rabatten auf die Grundpreise Kunden anlockt und dann nach einigen Monaten diese wieder streicht – mit verheerenden Auswirkungen auf die Endsumme der Rechnungen.