Alte und neue Besen – Teil 1

Ich räume gerade ein wenig in meiner Datei auf, in der ich alle Daten der Pandemie seit März 2020 dokumentiere. Dabei kommen mir auch „alte“ Grafiken unter, die ich durchaus wieder einmal herzeigen möchte. Heute in „Teil 1“ geht es dabei um die früher so genannte Absonderungs-Dauer.

Lange Zeit wurden Menschen, die positiv getestet wurden, für eine bestimmte Zeit abgesondert, also zuhause isoliert. Das hat NICHTS mit der „Quarantäne“ von Kontaktpersonen zu tun, die es auch einmal gab.

Bis zuletzt war es so, dass – vor allem ohne „Freitesten“ – viele laut den offiziellen Empfehlungen des BM für Gesundheit 10 Tage lang zuhause in Absonderung bleiben mussten, bevor sie wieder als genesen galten und raus durften. Vor vielen Wochen sind mir dabei Unterschiede bei den Altersgruppen aufgefallen, die in in Grafiken erfasst habe – in dem Fall ab Mai 2022.

Die Menschen über 70 Jahren

Hier sehen wir die älteste beim Landes-Dashboard erfasste Gruppe von Menschen – alle, die mindestens 71 Jahre alt sind. Zwei Sachen fallen auf:

  1. Die „Welle“ Anfang August, als plötzlich viele Personen länger als 10 Tage als „aktiv positiv“ geführt wurden. Das hat damit zu tun, dass es offenbar nach Inkrafttreten der neuen „Verkehrsbeschränkungs-Verordnung“ fast keine neuen Genesenen mehr gab. Ob das an einem logistischen Problem lag, ob niemand daran gedacht hat, diese Personen wieder auszutragen oder ob es nur eine Woche „Urlaubsvertretung“ gab, die nicht wusste, was da passiert? Ich weiß es nicht. Fakt ist, dass ich gleich Anfang August immer wieder darauf hingewiesen habe und dass die Sache am 12. August korrigiert wurde.
  2. Das zweite was auffällt: Abgesehen von der „August-Verwirrung“ gab es bei dieser Altersgruppe nur ZWEI TAGE, an denen Menschen länger als 10 Tage in Absonderung waren – das war Ende Mai.

Die 61-70-Jährigen

Die für mich von Anfang an kurioseste Altersgruppe waren die Menschen im Alter von 61 bis 70 Jahren. Darunter gibt es nämlich (fast) immer 20 Jahrgänge in einer Gruppe, darüber sind dann alle zusammengefasst… egal, es ist, wie es ist.

Wenn wir diese Grafik betrachten, sehen wir auch hier abgesehen vom August-Fehler nur weniger Tage mit einem Plus (also Menschen, die länger als 10 Tage als aktiv Positive galten): drei Anfang Mai, und einen am Ende des Wonnemonats.

Die 41-60-Jährigen

Bei den Menschen im Alter von 41 bis 60 sieht es etwas anders aus:

Plötzlich sind es viele Tage vor dem August, nämlich 44, an denen Menschen mehr als 10 Tage aktiv positiv – damals also abgesondert – waren.

Die 21-40-Jährigen

Und bei den jungen Erwachsenen? Wie sieht es da aus?

Es sind nur mehr 27 Tage, an denen es mehr Menschen gab, die WENIGER als 10 Tage in Absonderung waren. Und auch nach der Korrektur des „Augustfehlers“, der hier mit 232 Menschen pro 100.000 DEUTLICH am höchsten ist am 11. August, gab es weitere Tage, an denen Menschen TROTZ der neuen Regelung mit der Verkehrsbeschränkung LÄNGER als 10 Tage als aktiv Positive galten!

Die Menschen unter 21 Jahren

In der einzigen Altersgruppe, in der 21 Jahrgänge zusammengefasst sind, sieht es noch einmal auffälliger aus:

Nur an 22 Tagen seit dem 1. Mai gab es ein Minus, sprich mehr Menschen, die bereits vor Ablauf der 10 Tage als Genesene galten. Und seit dem 24. Juli gab es KEINEN EINZIGEN TAG!

Das heißt: Obwohl seit dem 1. August alle nach 5 Tagen Verkehrsbeschränkung wieder als Genesene gelten können/sollten, wenn sie symptomfrei sind, wird das bei dieser Altersgruppe überhaupt nicht so gemacht – im Gegenteil – ein guter Teil der positiv Getesteten ist LÄNGER ALS 10 TAGE aktiv positiv in Vorarlberg!

Ob das daran liegt, dass (vor allem in dieser Gruppe) alle symptomatisch sind? Das kann ich nicht glauben.
Ob es daran liegt, dass in dieser Gruppe weder eine große Lobby dahinter steht, noch Arbeitgeber, die „ihre Leute“ wieder an der Arbeitsstätte haben wollen? Möglicherweise…
Offensichtlich muss es viele Eltern geben, die hier entweder nicht urgieren oder machtlos sind, wenn es darum geht, ihre Kinder als Genesene registriert zu haben – wie es bei den Großeltern offensichtlich „automatisch“ passiert.

FAZIT

Auch hier sind wieder einmal die Jüngsten unter allen die, die offensichtlich „anders“ im Sinne von „schlechter“ behandelt werden. Denn dass es so ist, dass Kinder wirklich alle über 10 Tage hinaus symtomatisch sind, kann ich ebensowenig glauben, wie dass das umgekehrt bei den Menschen über 70 gar nie vorkommt…
Jetzt wäre es interessant zu wissen, wer aufgrund welcher Kriterien wann wen von einem „aktiv Positiven“ zu einem „Genesenen“ machen darf…