Heute bin ich auf ein Facebook-Posting von Martin Sprenger gestoßen. Es geht dabei um den Umgang der Medien mit Impf-Nebenwirkungen (hier). In einem der vielen Kommentare weist jemand auf die offizielle Seite der BASG hin, wo es Zahlen und Berichte gibt zu den in Österreich gemeldeten Nebenwirkungen. Ich habe mir den neuesten Bericht durchgeschaut und bin dabei auf folgenden Absatz gestoßen:
„Prinzipiell ist bei Meldungen vermuteter Nebenwirkungen die zu erwartende Hintergrundinzidenz zu berücksichtigen, also gesundheitliche Ereignisse, die unabhängig von Arzneimitteln bzw. Impfungen auftreten: Beispielsweise beträgt dieser Erwartungswert der Zahl der Todesfälle eine Woche nach Impfung bei Risikopersonen im Alter von 80 Jahren und älter 3,5 pro 1000. Basierend auf dieser sogenannten Hintergrundinzidenz ist mit einem Todesfall pro 290 Personen dieser Altersgruppe innerhalb einer Woche, unabhängig von einer Impfung, zu rechnen.“
https://www.basg.gv.at/fileadmin/redakteure/05_KonsumentInnen/Impfstoffe/Bericht_BASG_Nebenwirkungsmeldungen_27.12.2020-31.10.2022_BTVI.pdf
Ich finde die Überlegung durchaus schlüssig – denn wir vergessen generell gerne, dass Menschen sterben. Allerdings ändere ich jetzt diesen Text eigenmächtig ein wenig – dann liest sich das alles so:
„Prinzipiell ist bei Meldungen vermuteter Todesfälle nach positivem Covid Test die zu erwartende Hintergrundinzidenz zu berücksichtigen, also gesundheitliche Ereignisse, die unabhängig von Erkrankungen oder Arzneimitteln auftreten: Beispielsweise beträgt dieser Erwartungswert der Zahl der Todesfälle in vier Woche nach positivem Test bei Personen im Alter von 85 Jahren und älter mindestens 17,2 pro 1.000 bei Frauen und 20,1 pro 1.000 bei Männern. Basierend auf dieser sogenannten Hintergrundinzidenz ist mit einem Todesfall pro 50 (♂) bzw. 58 (♀) positiv getesteten Personen dieser Altersgruppe innerhalb von vier Wochen zu rechnen.“
Ich habe das für alle Altersgruppen berechnet anhand der Sterbezahlen der Jahre 2002 bis 2019, also der letzten 18 Jahre vor Covid:
Das kommt dabei heraus:
- Bei den männlichen Kleinkindern unter 5 Jahren machen die zu erwartenden Todesfälle innerhalb von 4 Wochen nach positivem Test mehr als doppelt so viele Verstorbene aus, als an oder mit Covid tatsächlich verstorben sind.
- Bis zum Alter von 25 Jahren ergibt sich überall eine „Negativbilanz“ in Sachen Covid-Todesfälle, außer bei den 5-14-jährigen Burschen, wo es statt der zu erwartenden 2,8 Todesfälle 3 waren.
- Bis zum Alter von 55 waren immer mindestens 2 von 5 Todesfällen im bereich der „Hintergrundinzidenz.
- Selbst bei den 55-64-Jährigen entsprechen in etwa ein Viertel (♂) bzw. ein Drittel (♀) aller offiziellen C19-Todesfälle den innerhalb von 4 Wochen nach einem positiven Test zu erwartenden Todesfällen.
- Insgesamt wären mit dieser Berechnung etwa 17% ALLER C19-Todesfälle solche gewesen, die zur „Hintergrundinzidenz“ zu zählen sind. Das entspricht 3.659 der offiziellen C19-Verstorbenen.
FAZIT
Offensichtlich ist es legitim, bei Todesfällen nach Impfungen von einer zu erwartenden „Hintergrundinzidenz“ zu sprechen, weil es ja durchaus Menschen gibt, die generell versterben innerhalb einer gewissen Zeit.
Wenn dem so ist, dann darf ich das auch für die Covid-Todesfälle berechnen, oder? Und dann wird noch einmal deutlich klar, dass es bis zum Alter von 25 praktisch keine Coid-Todesfälle gegeben hat, wenn ich so argumentiere wie das BASG bei den Impf-Nebenwirkungen.
Es bleiben für mich viele Fragen offen bei dem BASG-Bericht:
- Warum wird beim BASG-Bericht nirgends aufgelistet, wie ALT die 301 Menschen waren, die in Österreich als Todesfälle „in zeitlicher Nähe zu einer Impfung“ gemeldet wurden?
- Wieso wird als Beispiel für die „Hintergrundinzidenz“ nur die Altersgruppe der Menschen ab 80 angeführt? Gab es keine gemeldeten Todesfälle in den Altersgruppen darunter, wo die „Hintergrundinzidenz“ deutlich geringer ist?
Wenn wir zum Beispiel den einen angeführten Todesfall einer 12-15 Jahre alten Person heran ziehen, wo „die Todesursache nicht abschließend geklärt werden konnte“: Dort ist die Wahrscheinlichkeit, dass das ein „Hintergrundinzidenz-Fall“ war 0,018% (♀) bzw. 0,022% (♂). - Und was heißt „zeitliche Nähe“? Wenn wir das Zitat zur Hintergrundinzidenz oben lesen, könnten wir vermuten, dass das nur für Fälle gilt, die innerhalb einer Woche versterben…
- Warum ist bei den 301 Todesfällen die „Aufklärungsquote“ so vernichtend klein? Nur 61 Fälle werden als „geklärt“ angeführt, wobei das bedeutet, dass bei 7 Fällen aufgrund einer Obduktion die Impfung ausgeschlossen werden konnte, bei 20 Personen eine Covid-Erkrankung die Todesursache gewesen sein soll, und bei 34 „schwerwiegende Vorerkrankungen“ bestanden, „welche vermutlich todesursächlich“ waren.
- Auch bei den 602 PatientInnen, bei denen die Nebenwirkungen lebensbedrohend waren, sind nur 189 „wiederhergestellt“ und alle anderen sind immer „noch in Abklärung“ bzw. konnten keine Informationen eingeholt werden.
- Letzte Frage: Im Bericht steht: „Seit dem Bericht vom 08.10.2021 werden alle Informationen zu Impfdurchbrüchen auf der Internetseite der AGES veröffentlicht.“ Ein Link führt auch auf die Seiten der AGES – nur gibt es dort auf der Seite, auf die wir kommen, KEINE Infos – und wenn wir bei der Suchfunktion „Impfdurchbrüche“ eingeben, erscheint folgende Info: