Die offiziellen Daten

Heute möchte ich einmal nicht meine eigenen Daten präsentieren, sondern euch zeigen, was alles im offiziellen Covid-Register Österreichs steht.

https://datenplattform-covid.goeg.at/covid-19-register

Dieses wird von der Gesundheit Österreich GmbH befüllt, welche direkt dem Gesundheitsministerium untersteht. Im wissenschaftlichen Beirat (der GÖG) finden sich Namen wie Armin Fidler oder Gerald Gartlehner, welche sehr viel und oft in verschiedenen Medien zu sehen, lesen und hören sind und waren während der Pandemie.

Interessanterweise wurden letzte Woche sogar mehr als die angekündigte „regelmäßige, voraussichtlich wöchentliche, Aktualisierung der Website“ gemacht: Es gab neben dem Update von 5.10. auch eines am 9.10. – warum das so war, ist mir nicht bekannt.

Leider gibt es zwar viele Grafiken und auch Auswahlmöglichkeiten, die Daten dort anzusehen, aber KEINE Rohdaten dazu – das heißt, dass wir oft nur die Prozentanteile wissen, jedoch nicht, wie viele Menschen das nun sind.

Eine der wenigen Ausnahmen steht ganz oben auf der Seite: 20.020 Hospitalisierungen und 14.550 Transfers aus 80 Krankenanstalten wurden erfasst seit Jahresbeginn. Das bedeutet, dass die Transfers fast genau 42% der Daten aus Transfers von einem Spital in ein anderes stammen.
Als „C19-PatientInnen“ erfasst wurden dabei

  • Menschen, die wegen C19 aufgenommen wurden (also mit Covid-Symptomatik)
  • Menschen, die im Krankenhaus positiv getestet wurden – und damit NICHT wegen Covid aufgenommen
  • Menschen, die 14 Tage VOR der Aufnahme einen positiven Test auf C19 hatten

WICHTIG: Auf der Seite selbst steht, dass die Daten VOR Mai 2022 mit Vorsicht zu behandeln sind, unter anderem auch, weil da noch recht wenige Krankenanstalten eingemeldet haben!

Die Grafiken

Wo lagen die PatientInnen?

So sieht die erste Grafik aus. Wir erkennen, dass wohl von allen eingemeldeten PatientInnen anfangs des Jahres (Vorsicht weil vor Mai 2022 – siehe oben) noch mehr als 20% auf der Intensivstation lagen, ab Mai waren es wohl nie mehr über 10% – die Tendenz scheint weiter nach unten zu gehen.

Wenn wir nur die letzten 2 Monate anschauen, dann sehen wir, dass es wohl eher nur mehr 5% auf der intensivstation sind – die IMCU (die Beobachtungs-Stationen) machten im Sommer etwas mehr aus als zuletzt.

Die Altersverteilung

Zur nächsten Grafik:

Hier sehen wir die Altersverteilung der Fälle. Interessant finde ich dabei, dass alle Menschen UNTER 30 Jahren zusammengefasst sind und nicht wie bei den Personen zwischen 30 und 80 Jahren in Zehn-Jahres-Gruppen erfasst sind.
Wieder zur Erinnerung: Bis Mai 2022 sind die Daten noch mit Vorsicht zu genießen. Danach gab es offensichtlich nie mehr als 10% C19-PatientInnen, die unter 30 Jahre alt waren – das sind immerhin mehr als 44% aller Menschen in Österreich!
Umgekehrt stammten zuletzt mehr als 40% aller C19-PatientInnen aus der Altersgruppe ab 80 Jahren – das sind nicht einmal 6 Prozent aller in Österreich lebenden Menschen.
Anders gesagt: Das Risiko, als C19-Patient (unabhängig davon ob WEGEN Covid oder mit Covid!) im Krankenhaus zu liegen, ist für eine Person unter 30 Jahren mehr als 30 mal geringer als für eine Person über 80 Jahren.
Wir können es auch so ausdrücken: Es liegen mehr Menschen als C19-PatientInnen im Spital, die über 80 Jahre alt sind, als es C19-PatientInnen gibt, die unter 70 Jahre alt sind – wobei die Altersgruppe der unter 70-Jährigen fast 15 Mal so groß ist wie die der über 80-Jährigen.
Auch hier wieder ein Blick auf die Daten der letzten zwei Monate:

Wir sehen: Es gab immer mindestens 40% aus der Altersgruppe ab 80 Jahren und nie wirklich mehr als 20% aus der Altersgruppe unter 60 Jahren! Etwa 10% aller C19-PatientInnen waren unter 50 Jahre alt.

Wenn wir nun noch einen Blick auf die Altersverteilung mit Unterscheidungd er Geschlechter machen, sieht das Ganze so aus:

Wir erkennen bei den Daten für das gesamte Jahr, dass etwa 21% aller C19-PatientInnen weiblich und über 80 Jahre alt waren. Das ist die größte Gruppe – obwohl diese Gruppe nur 3,60% der Bevölkerung ausmacht. Ihre männlichen Alterskollegen machen etwa 17% der C19-PatientInnen aus – bei 2,24% Anteil an der Gesamtbevölkerung. Das heißt, dass die Männer ab 80 etwa 1,3 Mal so stark betroffen sind wie die gleichaltrigen Frauen.
Ebenfalls interessant ist, dass es hier nun doch eine Aufschlüsselung der Fälle unter 30 Jahren gibt. Demnach sind unter den männlichen Patienten unter 30 Jahren mehr Kinder im ersten Lebensjahr als es Patienten im Alter von 5 bis 20 Jahren oder auch 20 bis 29 Jahren gibt. Die Patienten unter 5 Jahren machen zusammen mehr Fälle aus, als alle von 5 bis 29 Jahren.
Bei den PatientInnen im gleichen Alter sind etwa gleich viele 20-29 Jahre wie es PatientInnen unter 5 Jahren gibt. 5-9-Jährige gibt es so gut wie keine.
Ebenfalls auffallend: Unter 10 Jahren sind mehr C19-PatientInnen männlich als weiblich, von 10 bis 39 Jahren ist es umgekehrt. Danach sind wieder die Männer in der Überzahl.

Ein Blick auf die derzeitige Situation zeigt ein anderes Bild:

Derzeit gibt es KEINE Kinder unter 10 Jahren im Krankenhaus, bis auf eventuell einen oder zwei Fälle von Mädchen unter 1 Jahr und Knaben im Alter von 5-9 Jahren.
Bei den über 80-Jährigen ist der Anteil jetzt noch einmal DEUTLICH größer: Mehr als 26% – also mehr als jeder vierte C19-Patient im Spital – ist weiblich und über 80 Jahre alt. Und mehr als 21% aller C19-Patienten im Spital sind männlich und aus dieser Altersgruppe.
Zusammen machen die über 80-Jährigen also wohl fast 50% aller C19-PatientInnen aus zur Zeit. Weitere 23% stammen aus der Altersgruppe der 70-79-Jährigen. Das macht zusammen dann fast drei Viertel aller C19-PatientInnen aus.

Hier gibt es noch eine Grafik zu sehen – sie zeigt den Belag der einzelnen Abteilungen für den gesamten Zeitraum seit Jänner 2022.

Was mir gleich auffällt, ist, dass es Unterschiede zwischen diesen Zahlen und der Gesamt-Statistik (zwei Grafiken weiter oben) gibt: So gibt es hier plötzlich keine weiblichen Fälle mehr im Alter von 5-9 Jahren. Vielleicht waren das so wenige, dass sie hier „unsichtbar“ werden?
Lassen wir einmal die IMCU-Zahlen außer acht, weil dort nur ganz wenige PatientInnen liegen. Der Unterschied zwischen Normalbett (rechts) und ICU (links) ist doch beträchtlich:

  • Es gibt auf der Intensivstation keinen einzigen Patienten im Alter von 5-9 Jahren und auch deutlich weniger Anteile an PatientInnen unter 5 Jahren als im Normalbett.
  • Fast keine der Frauen im Alter von 20-29 Jahren lag in einem Intensvibett – bei den Männern in dem Alter war der Anteil unter allen positiv getesteten Patienten etwa gleich hoch.
  • Während bei den Männern von 40 bis 79 Jahren der Anteil an den positiv Getesteten auf der Intensivstation höher war als im Normalbett, ist das bei den Frauen nur im Alter von 60 bis 79 Jahren so.
  • Der Anteil an männlichen C19-Patienten auf der Intensivstation ist in allen Altersgruppen höher als der der weiblichen.
  • Nur etwa 10% aller C19-PatientInnen auf der Intensivstation waren seit Jahresbeginn unter 50 Jahre alt. Weitere gut 10% waren zwischen 50 und 59 Jahren und etwa 20% zwischen 60 und 69 Jahren.
  • Das heißt, der Anteil der über 70-Jährigen auf den Intensivstationen war über 50%, in den Normalbetten lag er sogar über 60%.

FAZIT

Fürs erste soll dies genug sein – es sind so schon jede Menge Daten! Wir wissen nun also, dass der Großteil aller PatientInnen mit positivem Test seit Jahresbeginn über 70 Jahre alt war und dass keine 10% aller C19-PatientInnen auf der Intensivstation liegen.
Ich weiß von den Daten aus Vorarlberg, dass das vor einem Jahr noch etwa 20% waren und vor zwei Jahren bis zu 30%!

Wie es mit dem „primären Grund der Spitalsaufnahme“ aussieht und dem „Impfstatus“ der offizell mit C19 Hospitalisierten, werden wir uns ein anderes Mal anschauen.