Noch einmal Zahlen zu Wahlen

Jetzt habe ich mir auch die gesamtösterreichischen Zahlen angesehen nach Auszählung der Wahlkarten:

Allgemeines

Der Anteil der NichtwählerInnen war in Vorarlberg am höchsten. Fast 44% der wahlberechtigten VorarlbergerInnen gingen NICHT wählen und haben auch nicht mittels Wahlkarte abgestimmt. Das sind relativ gesehen 60,54% mehr NichtwählerInnen als in NÖ, wo nur 27,37% nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten.

Interessant ist auch ein Blick auf die abgegebenen Stimmen: Davon waren recht unterschiedliche Anteile ungültig: Im Burgenland war es mehr als jede 30. Wahlberechtigte, in Vorarlberg wählte nur etwa jeder 90. Wahlberechtigte ungültig.

Der Wahlsieger

Alexander Van der Bellen war und bleibt Bundespräsident in Österreich.

Das ist die Verteilung der Stimmen – Alexander Van der Bellen schafft 55,44% aller abgegebenen Stimmen.

Auch auf meiner „Grafik der Wahrheit“ schafft er die relative Mehrheit der Stimmen – es gab MEHR Menschen, die ihm ihre Stimme gaben, als es Menschen gab, die NICHT wählen gegangen sind. Insgesamt schenkten mehr als 36% der Wahlberechtigten dem nun wiedergewählten Bundespräsidenten ihre Stimme.

Am meisten Stimmanteile der abgegebenen Stimmen konnte Van der Bellen in Wien erreichen, am wenigsten in Kärnten.

Bezogen auf ALLE Wahlberechtigten bekam er ebenfalls in Kärnten am wenigsten Unterstützung – nicht einmal jeder dritte Wahlberechtigte in Kärnten wählte VdB. Am meisten Unterstützung gab es – berechnet auf ALLE Wahlberechtigten – in Salzburg, wo 38,76% aller Wahlberechtigten VdB wählten.
Das bedeutet, dass im Burgenland, in NÖ, OÖ und Salzburg mehr Menschen Van der Bellen wählten als es Nichtwähler gab. In allen anderen Bundesländern war die Zahl der NichtwählerInnen die größte Gruppe. Insgesamt ergibt das dann ein Plus von 1,32% für Van der Bellen-WählerInnen im Vergleich zu den NichtwählerInnen. Viele Parteien wären bei Landtags- oder Nationalratswahlen mehr als nur froh über so ein Ergebnis!

Eine interessante Grafik habe ich noch zu Van der Bellen: Im Vergleich zu den BP-Wahlen 2016 hat er nur im Burgenland und in Salzburg zulegen können in Sachen Stimmen. Sonst gab es überall weniger Stimmen als vor sechs Jahren. Am größten waren die Verluste in Wien und Vorarlberg.
Im Schnitt bekam VdB 7,01% WENIGER an Stimmen als 2016.

Die Wahlverlierer

Hier noch der Vollständigkeit halber die Zahlen der anderen Kandiaten – in absteigender Reihenfolge, was die Stimmanteile betrifft und immer „nur“ berechnet auf die abgegebenen Stimmen:

Walter Rosenkranz schnitt in Kärnten am besten ab und am schlechtesten in Wien.

Dominik Wlazny hingegen punktete am meisten in Wien und am wenigsten in Salzburg.

Tassilo Wallentin konnte im Burgenland am meisten Stimmen einfahren und am wenigsten in Vorarlberg. Das wurde heute im ORF dem Anteil der Krone-LerserInnen zugeschrieben – was ich durchaus in Frage stelle, weil demnach die Krone in Kärnten und der Steiermark am zweit- und drittmeisten gelesen werden müsste und in Tirol doppelt so viel wie in Vorarlberg. Außerdem würde der dort zitierte Marktanteil der Krone von über 30% im Burgenland bedeuten, dass nicht einmal jede(r) dritte Krone-LeserIn ihn gewählt hat, in Vorarlberg wären 3% von nicht einmal 6% aber die Hälfte aller Krone-LeserInnen…

Gerald Grosz gewann in Kärnten am meisten Stimmen und am wenigsten in Wien – also so wie Walter Rosenkranz.

Michael Brunner Erreichte in Vorarlberg sein bestes Ergebnis mit mehr als 3% der Stimmen – das sind fast doppelt so viele Stimmanteile wie im Burgenland.

Und Heinrich Staudinger erreichte in OÖ und NÖ genau 1,96% aller abgegebenen Stimmen – im Burgenland reichte es nicht einmal für jede 100. Stimme – Nur in Tirol und Vorarlberg erreichte der Waldviertler Fabrikant mehr Stimmen als es ungültige Stimmen gab – in allen anderen Budnesländern waren die ungültigen Stimmen mehr.