… und es ist Herbst!
Was bedeutet das? Dass zwei „Klassiker“ aufeinander treffen. Die Dienstage sind seit Monaten die Tage mit den „hohen Zahlen“ – die werden auch immer wieder präsentiert am Dienstagabend oder Mittwoch.
Und zudem ist heute der ERSTE Dienstag seit langer Zeit, an dem es vorher wieder kälter wurde. Die Infekte nehmen zu, wie mir gestern auch eine Ärztin erzählt hat – und zwar jede Art von Infekten, die mit der dunklen und kalten jahrezeit zu tun haben.
Und wenn wir jetzt noch eine dritte Zutat dazu nehmen, nämlich die „freiwilligen Tests“, die Eltern diese Woche zuhause mit ihren (Schul-)Kindern machen können, dann kommt das heraus:
Wir sehen auf einen Blick, dass dieser Dienstag ein „Highlight“ in Richtung positive Tests ist. Laut Landedashboard gab es von gersten 16 Uhr bis heute 16 Uhr gleich 317 neu positiv Getestete. Zuletzt mehr gab es am 21. Juli – als uns die „Sommerwelle“ noch im Griff hatte.
Was wir ebenfalls erkennen können, ist die Tatsache, dass ALLE Altersgruppen außer einer heute viele positive Tests abgeliefert haben. Nur die Menschen über 70 Jahren hatten weniger als 0,04% Positive heute, alle anderen um oder über 0,08%. Das ist doppelt so viel und doch wenig: 0,08% entsprechen einer Person von 1.250.
Die AGES hat etwas andere Zahlen: Laut Land gab es in den letzten 7 Tagen 1.222 neue positiv getestete Personen. Die AGES hat – ohne den Spitzentag von heute, dessen Zahlen uns erst morgen bekannt gegeben werden – für gestern schon 1.137 Tests innert einer Woche gemeldet – das sind genau 50 mehr, als es gestern beim Land gab.
Was uns die AGES-Zahlen genauer zeigen, sind die Altersgruppen:
Und da sehen wir, dass es – im Vergleich zur Vorwoche – vor allem Zuwächse bei den Kindern und SchülerInnen gab. Offensichtlich werden also wieder – wie schon im letzten Schuljahr – die SchülerInnen und Schüler „abgefischt“. Und was macht unser Nachbar, die Schweiz?
Ländervergleich
In der Schweiz läuft die Schule schon seit mehr als einem Monat. VOLLKOMMEN OHNE Tests oder andere Maßnahmen. Die Zahlen der Schweiz sehen im Vergleich zu Österreich so aus bis zur vergangen Woche:
Nicht mehr neue Positive.
Praktisch keine Testungen mehr…
Und nicht einmal mehr Todesfälle haben die Eidgenossen, obwohl es letzte Woche durch die „Todeszahlenkorrektur“ in Österreich eigentlich keine Zuwächse bei den Todesfällen gab.
Und bei den Zahlenvergleichen sieht es so aus: „Unentschieden“ (siehe oben!) bei den Todesfällen und einen klaren Überhang zugunsten der Schweizer bei den Tests (also weniger und damit auch weniger Kosten) und den neuen Positiven.
Aber vielleicht ist das ja nur so, weil die Schweizer nicht richtig suchen?
Da könnte diese Grafik helfen. Wir sehen in Blau die Inzidenzen der Bundesländer Österreichs. Dazu in orange die „Testhäufigkeit“: Während Wien Tests gemacht hat, die mehr als 41,5% der Bevölkerungszahl entsprechen, gab es in Salzburg nur 3,1% verglichen mit den Einwohnern.
Der Prozentanteil der positiven Tests ist gelb markiert und wir sehen, dass etwa NÖ, wo nach Wien am meisten getestet wurde, mit fast 19% positiven Tests eher vorne liegt, das Burgenland aber genauso wie Wien mit einem Wert rund um 5% nur bei jedem 20. Test ein positives Ergebnis hat.
Offensichtlich ist „viel Testen“ weder ein Garant für viele Positive noch für wenige…
Noch einmal zurück zur Schweiz: Dort werden die Tests wohl eher für das verwendet, wofür sie gedacht sind – zum Testen von symptomatischen Personen und um abzuklären, ob die Diagnose der behandelnden Ärzte stimmt.
In der Schweiz sind nämlich fast 40% der Antigenteste und etwa ein Drittel aller PCR-Tests positiv zur Zeit…
Wie sagte US-Präsident Biden diese Woche bei einem Interview in Detroit? „The pandemic is over…“
Nun, offensichtlich nicht überall…
P.S.: Die Spitalszahlen
Dienstag ist „Spitalszahlentag“ – derzeit ist einer von 5 positiv Getesteten PatientInnen „ausreichend immunisiert“ nach den Kriterien des NIG. Wie viele „nicht ausreichend immunisert sind“, können wir ausrechnen – allerdings wissen wir nicht, ob und wie viele sich darunter vollkommen Ungeimpfte, Teilgeimpfte, Unaufgefrischte, Genesene mit oder ohne Impfung befinden. Wo kämen wir denn hin, wenn es dazu genauere Zahlen gäbe, etwa sogar durch die Bundesregierung? Das wären ja dann fast Schweizer Verhältnisse!
Fakt ist auf jeden Fall: Die Intensivstationen haben derzeit KEIN Problem mit
Und auch wenn die Zahlen bei den MitarbeiterInnen in den Spitälern wieder leicht steigen: Auch diesbezüglich gibt es wohl keinen Grund zur Sorge!