Ob Inzidenzen sinnvoll sind, oder nicht, sei dahingestellt. Wer sich allerdings zur Zeit die Inzidenzen anschaut in Vorarlberg und das sogar bei den einzelnen Ortschaften tut, dem muss etwas auffallen im Bregenzerwald, vor allem im so genannten „Vorderwald“:
Der Landesspitzenreiter kommt von dort. Lingenau liegt derzeit mit 2.541 klar voran im Ländle. Nur Dünserberg (siehe dazu mein Facebook-Eintrag von dieser Woche) liegt ebenfalls über 2.000 – mit nur EINEM Abgesonderten.
In Lingenau sind es immerhin 35 Personen, die derzeit einen gültigen Absonderungsbescheid haben laut Landes-Dashboard. Und diese Inzidenz bedeutet ja nichts anderes, als dass 2,541% aller Lingenauer und Lingenauerinnen in den letzten 7 Tagen einen Test gemacht haben, der positiv ausfiel.
Was war es nun aber, dass neben Lingenau vor allem auch die Zahlen in Hittisau, Doren, Krumbach, Sulzberg und Sibratsgfäll so stark steigen ließ?
Ein Blick auf die Abgesonderten in Vorarlberg laut AGES zeigt, dass die Zahlen fast nirgends mehr wirklich ansteigen. AUSSER (leicht) bei den Menschen im Alter von 15-24 und stark bei den Menschen von 25-34 Jahren – zudem sind wohl auch die 35-54-Jährigen noch leicht betroffen…
Jetzt könnte sich jemand die Frage stellen, ob es in Lingenau oder der Umgebung zuletzt etwas gegeben hat, das vermehrt Menschen zwischen 20 und 50 Jahren angezogen hat? Da war doch etwas… nur: ist das wirklich wichtig?
Sinnvolle Fragen
Sinnvoller wäre die Frage, wie viele der derzeit 2.608 Abgesonderten in Vorarlberg der Hilfe eines Arztes bedürfen. Wir wissen, dass heute 40 davon in einem der Landeskrankenhäuser untergebracht sind, zwei davon auf den Intensivstationen. Allerdings wissen wir auch, dass von diesen 40 maximal 16 wirklich wegen Covid aufgenommen wurden. 16 von 2.608 sind 0,6% aller aktiv Positiven.
Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, Covid so zu behandeln wie fast jede andere Krankheit in Österreich sonst auch? Denn sonst laufen wir Gefahr, dass wir bald einmal jede Krankheit so behandeln wie Covid!