Die Pandemie – Rückblick, Teil 10

Vorbemerkung

750 Updates gab es von mir seit März 2020 – davon waren sieben Wochen-Updates, die anderen alle zum jeweiligen Tag. Zeit umzustellen auf „Rückblicke“…

Die Datenquellen sind wie immer bei den Grafiken angegeben!

Worum geht es?

Heute geht es um Vorarlberg als Beispiel für die gesamte „Pandemiezeit“. Wir schauen uns dabei einige Grafiken an, die den Verlauf der Pandemie darstellen:

Die Abgesonderten

Auch wenn sie oft als „Infizierte“ bezeichnet werden. Am Dashboard der AGES steht, was sie wirklich sind: „aktiv Positive“, also Menschen, bei denen ein Test Reste oder Teile des Virus nachweisen konnte. Ich nenne sie auf der Grafik „Abgesonderte“.

Wir sehen mehrere „Wellen“. Die erste im Frühjahr 2020, eine zweite im Herbst 2020, eine Frühjahrswelle 2021, einen Anstieg im Herbst 2021 VOR der Deltawelle, die Deltawelle ab November 2021, die Omikron-Doppelwelle ab dem Jahreswechsel 21/22 und jetzt die „Sommerwelle 2022“. Wer GENAU hinschaut, erkennt übrigens, dass diese Sommerwelle bereits wieder zurück geht in den letzten Tagen.

Den Höchststand an Abgesonderten gab es in der zweiten Omikronwelle mit fast 22.000 Menschen in Vorarlberg, die gleichzeitig in Absonderung waren.

Interessant ist auch diese Darstellung, wo die Altersgruppen umgekehrt (unten die ältesten und oben die jüngsten Altersgruppen) dargestellt werden. Dadurch sehen wir, dass der Großteil der Abgesonderten in der Omikronwelle unter 35 Jahre alt war. Außerdem ist gut zu erkennen, dass bi zum Herbst 2020 die Altersverteilung ganz anders war als danach. Damals – als nur bei Verdacht auf eine C19-Erkrankung PCR-Tests durch Mediziner durchgeführt wurden, waren phasenweise bis zu 80% der Abgesonderten mindestens 55 Jahre alt. Andererseits war der Anteil an jungen Menschen bis 35 nie größer als letzten Sommer, wo man nur mit PCR-Tests die Nachtgastronomie besuchen durfte. Damals waren 75% aller Abgesonderten unter 35 Jahre alt.

Die offiziellen C19-Todesfälle samt der Umetikettierung

Am 20. April 2022 wurden seitens der AGES österreichweit mehr als 3.000 Todesfälle aus den Jahren 2020 und 2021, die zuvor NICHT als C19-Verstorbene gegolten hatten, „umetikettiert“. Das betrifft auch fast 100 Fälle aus Vorarlberg – die bis heute weder bei den offiziellen Zahlen de Ministeriums für Gesundheit noch beim Dashboard Vorarlbergs zu finden sind.

Diese Grafik zeigt gut das Verhältnis dieser offiziell als „Nachmeldungen“ bezeichneten Ummeldungen:

Wenn wir folgende Grafik betrachten, dann sind diese Ummeldungen bereits enthalten.

Vom Verlauf her fällt auf, dass es zwei Tage gab mit 10 offiziellen C19-Todesfällen, was bedeutet, dass sie der Definition des BM für Gesundheit entsprechen:

In diese Statistik können Personen, die direkt an den Folgen der Viruserkrankung selbst oder „mit dem Virus“ (an einer potentiell anderen Todesursache) verstorben sind, fallen.

https://info.gesundheitsministerium.gv.at/infektionslage

Weiters ist gut zu erkennen, dass der Großteil der Menschen die an oder mit dem Virus verstorben sind, im Herbst 2020 verstarb.

Wenn wir diese zwei Grafiken zusammen betrachten, erkennen wir sofort, dass – bezogen auf die Zahl der Abgesonderten – die Zahl der Todesfälle sehr stark zurück gegangen ist.

Interessant ist auch noch diese Grafik: sie zeigt die Altersverteilung der Fälle. Wir sehen, dass anfangs mehr als 50% und seit Herbst 2020 ca. 40% aller Verstorbenen mindestens 85 Jahre alt waren. Und so gut wie immer waren mindestens 75% älter als 75 Jahre.

Wenn wir uns nun noch anschauen, wie viele Prozent der jeweiligen Altersgruppe bisher offizielle C19-Todesfälle waren, dann sieht das so aus:

Fast 3% aller Menschen ab 85 Jahren stechen hier stark heraus. Das ist eine(r) von 35 Menschen in dieser Altersgruppe – in genau 2 Jahren und 3 Monaten. Bei den 75-84-Jährigen ist es schon nur mehr eine Person von 119, bei den 65-74-Jährigen eine von 320 und bei den bei 55-64-Jährigen eine von 1.370. Bei den 5-14-Jährigen und den 35-44-Jährigen sind es eine von 50.000 Personen, sonst gibt es unter 45 Jahren gar keine Todesfälle.

FAZIT

Für mich die wichtigste „Botschaft“ in diesem Rückblick ist etwas, das ganz neu ist: Die „Sommerwelle“ ist derzeit entgegen der Schlagzeilen rückläufig in Vorarlberg.

Vielleicht ärgert das auch einige, die den Rückgang gerne einer bereits wieder eingeführten Maskenpflicht zuschreiben wollen? Dazu erlaube ich mir noch eine Bemerkung: NIEMAND wird derzeit daran gehindert, dass er/sie eine Maske trägt. Darum verwundert es mich schon, dass der Kurier gestern behauptet, dass „die Mehrheit“ eine Rückkehr der Maskenpflicht wünscht. Wäre dem so, dann müssten doch auch jetzt schon mindestens die Hälfte aller Menschen auch dort eine tragen, wo es keine Pflicht – wie fast überall in Europa – mehr gibt.

Alles andere war schon bekannt und sollte all jene, die Angst haben, beruhigen. Die Gefährlichkeit von Covid ist stark gesunken – und auch wenn es dazu hier keine Grafiken gibt heute: Auch in den Krankenhäusern ist es ruhig. Vor allem, wenn wir berücksichtigen, dass von 5 C19-PatientInnen 4 nicht WEGEN Covid im Spital liegen, sondern nur bei oder vor der Aufnahme positiv getestet worden sind.