Der dritte Wochenbericht
Zum dritten Mal gibt es Zahlen zur abgelaufenen Woche – wie letzte Woche schon am Dienstag. StammleserInnen wissen, dass das in Österreich seit Monaten der Tag mit den höchsten Zahlen ist. Da ich jedoch immer die ganze Woche anschaue, tut das weniger zur Sache.
Zur Erinnerung: Solange ich Wochenberichte mache, werde ich die Struktur meiner Meldungen ein wenig umstellen. Die „Good News“ bleiben erhalten, allerdings nicht als Aufzählung. Da ich sowieso versuche, das Gute herauszuheben, verpacke ich es in andere Strukturen. Denn wenn ich nur mehr einmal die Woche Zahlen präsentiere, dann nehme ich verschiedene Themen heraus – manche bieten sich aufgrund der Zahlen an, andere weil sie grad auffallen… lassen wir uns überraschen!
Die Spitalszahlen: 100%
Seit letzter Woche ist die Zahl der C19-PatientInnen um genau 33% zurück gegangen. Bei den Normalbetten ist sie auf die Hälfte gesunken, bei den Intensivbetten auf das Dreifache gestiegen.
Das klingt dramatisch, es sind jedoch heute 3 anstatt einem Patienten. Nur an VIER Tagen (im Oktober) gab es seit dem 13. August 2021 weniger C19-Fälle im Spital als heute! Auch damals lagen 3 auf der Intensivstation und 7 im Normalbett.
Was den heutigen Tag noch mehr zu einem zahlenmäßig besonderen macht? Zum ALLERERSTEN Mal überhaupt sind ALLE C19-PatientInnen vollimmunisierte Menschen.
Das gab es vorher zwar schon einmal bei den Intensivbetten, jedoch noch nie insgesamt!
Bei den MitarbeiterInnen gibt es keine Person, die in Quarantäne ist. In Absonderung (also selbst positiv getestet) sind noch 18 Personen – das sind zusammen 0,3% aller MitarbeiterInnen. Seit 21. Oktober 2021 waren das nicht mehr weniger.
Die Todesfälle: NULL
Seit dem letzten Bericht am 10. Mai ist offiziell kein Mensch mehr an oder mit C19 verstorben. Das letzte Mal acht Tage lang keinen Todesfall an oder mit C19 gab es Ende August/Anfang September 2021!
Die „Umettiketierung“ der Todesfälle, die auf der AGES-Dashboard-Seite am 20. April vollzogen wurde, hat es übrigens immer noch nicht ins Vorarlberger Dashboard oder auf die Seite des BM für Gesundheit geschafft. Aber wer wird schon kleinlich sein, es handelt sich ja nur um 90 Personen, das ist gerade einmal ein Unterschied von 16,5%!
Die positiv Getesteten: minus 14%
Im Laufe dieser Woche wurden laut Dashboard des Landes 992 Personen positiv getestet. Das sind fast genau 14% weniger als in der Vorwoche.
Wer zur Zeit die Medien genau verfolgt bei den spärlichen Meldungen zu Covid, stolpert immer wieder über Meldungen wie „der Rückgang wurde gestoppt“ oder „die Zahlen gehen kaum mehr zurück“. Da sind wir wieder beim Problem des Bezuges: Ende März etwa sanken die Zahlen im Laufe eines Tages um mehr als 1.000 Fälle. Damals gab es jedoch auch noch fast 20.000 Abgesonderte.
Heute haben wir noch 623 Abgesonderte (12 Uhr) – das entspricht dann heute einem Rückgang von etwa 30 Fällen (gestern und vorgestern hatten wir jeweils ungefähr 100!).
Lasst mich das Ganze mit Tennis vergleichen: Zu behaupten, dass der Rückgang gestoppt ist, wäre, wie wenn wir uns über einen Tennisspieler, der sich von Platz 100 auf Platz 10 verbessert hat innerhalb eines Monats, aufregen, weil er nun „nur mehr einen Platz gut gemacht hat“, wenn er die Nummer 9 der Welt ist.
Schauen wir uns doch einmal die Zahlen der letzten 7 Tage auf die Altersgruppen verteilt an: Wir sehen, dass die Menschen im Alter von 21-40 Jahren die meisten neuen Positiven aufweisen, dann folgen die 41-60 Jahre alten Personen.
Prozentuell am stärksten betroffen sind ebenfalls die 21-40-Jährigen, danach sind es jedoch die 61-70-Jährigen, von denen es viel weniger gibt – darum sind die 120 neuen „Fälle“ 0,26% aller Menschen in diesem Alter. Und selbst die Menschen ab 71 sind mit 0,22% stärker betroffen als die Menschen bis 20 Jahre mit 0,20%. Und letztere werden – dank der unsinnigen Schultestungen – mehr als 20 Mal so oft getestet wie der Rest der Bevölkerung!
Die Tests: Woher stammen 1,2%?
Heute ist in den VN zu lesen
„Niedrige Positivrate
Vorarlberg Nachrichten vom 17.5.2022
Seit Montag besteht zudem ein reduziertes Testangebot, weil die Landesteststraßen in Feldkirch und Bezau mit Dornbirn und Nüziders zusammengelegt wurden. Das geringe Infektionsaufkommen, die Positivrate bei PCR-Tests beträgt nur noch 1,2 Prozent, rechtfertige diese Maßnahme.“
Ganz ehrlich: Ich verstehe nicht, woher diese Zahl kommt. Wenn wir nämlich anschauen, wie viele der PCR-Tests zur Zeit positiv sind (laut Landes-Dashboard), dann kommen wir auf ganz andere Werte:
Es sind (sogar im 7-Tages-Schnitt, um „Ausreißertage“ abzufangen) immer ungefähr 25% der Tests positiv – das ist in etwa das ZWANZIGFACHE der kolportierten Zahl (also kann es auch kein Kommastellenfehler sein).
Wenn wir die Schultests mitzählen, waren es letzte Woche 33.557 PCR-Tests. Die 992 „neuen Positiven“ wären davon 2,95% – also immer noch mehr als doppelt so viele wie die 1,2 Prozent.
In der ganzen Schweiz waren übrigens in den letzten zwei Wochen 20,5% aller PCR-Tests positiv und in Liechtenstein 39,3%.
Und wenn wir schon bei unseren westlichen Nachbarn sind: da wurden in 14 Tagen 135.902 Tests (Anitgen UND PCR) durchgeführt. In Österreich gab es im gleichen Zeitraum 3.980.721 Testungen – das sind mehr als 29 Mal so viele.
Und während bei den SchweizerInnen im Zeitraum 2. bis 8. Mai (neuere Daten gibt es nicht) der Anteil der Tests von Menschen unter 20 Jahren 9% aller Tests betrug (und zB die Menschen über 80 drei Mal so oft getestet wurden wie die Menschen von 10 bis 19), betrug alleine der Anteil der Schultestungen (also NICHT alle Menschen unter 20!) in Österreich 46% aller Testungen – dabei fehlen hier noch die Schultests aus Wien bei den Zahlen!
Die Gemeinden ohne neuen positiven Test (16 Uhr gestern bis 12 Uhr mittags heute – nachmittags kommen in den letzten Tagen nur wenige Tests dazu) findet ihr auf der Vorarlberg-Karte in grün…heute sind es 51, obwohl es heute mehr neue positive Tests gab als in den letzten beiden Tagen.
Die Abgesonderten: minus 19%
Bei den Abgesonderten handelt es sich nicht um die „gefundenen Positiven“, sondern um jene, die mit Stand heute derzeit zuhause in Isolation bleiben müssen – unabhängig davon, ob sie Symptome haben oder nicht.
Vor einer Woche waren das 771, heute sind es nur mehr 623. Das ist ein Rückgang um 19% – fast gleich viel wie vor einer Woche.
In 23 Gemeinden gibt es heute weniger Abgesonderte als gestern. Weitere 52 haben heute die gleich hohen Zahlen wie gestern. Das sind zusammen mehr als drei Viertel aller Gemeinden!
Zwanzig Gemeinden (+3) haben heute keinen einzigen Abgesonderten mehr: Blons, Brand Doren, Dünserberg, Eichenberg, Klösterle, Krumbach, Langen, Laterns, Lorüns, Raggal, Schnepfau, Schnifis, Schröcken, Schruns, St. Gerold, Stallehr, Thüringerberg, Viktorsberg und Warth.
Die Inzidenz: minus 14%
Die Inzidenz lag vor einer Woche bei 282, heute liegt sie bei 242 – das ist ein Minus von 14% (5% mehr Rückgang als vor einer Woche!). Heute sinkt sie am meisten (muss so sein, weil es letzte Woche mehr neue Fälle gab als in den 13 Tagen davor und allen danach!). Die Tendenz bleibt also weiterhin sinkend, und das im Grunde genommen seit dem Höchststand am 15. März, als wir einen einzigen Tag über 4.000 lagen in Vorarlberg. Warth und Au sind die einzigen Orte mit einer Inzidenz über 1.000 – Warth bei keinem einzigen Abgesonderten – eine weitere Absurdität unserer „Infektionspolitik“!
Es gibt derzeit im Land dreizehn (+1 im Vergleich zu vor einer Woche) Gemeinden mit einer Inzidenz von Null. Am längsten trifft das auf Stallehr zu, wo es schon 27 Tage lang keinen neuen Fall mehr gab!
Bei den Bezirken ist Bludenz mit 165 weiter der niedrigste in Sachen Inzidenz, fast halb so hoch wie Bregenz.
Bei den Regionen haben wir noch eine über 250 – den Bregenzwerwald mit dem Kleinwalsertal (411). Die südlichen Talschaften liegen alle bereits unter 200.
Die Genesungen: mehr als 50%!
Die Zahl der Genesungen ist seit dieser Woche höher als die Hälfte aller EinwohnerInnen mit Stand 31. März 2022 in Vorarlberg!
Nur mehr in 2 Gemeinden fehlen, dann trifft die Tatsache oben auch auf mindetens 50% aller Gemeinden zu! Nur mehr in drei Gemeinden entspricht die Zahl der Genesungen weniger als 40% aller EinwohnerInnen. In 46 (+5) Gemeinden sind es schon mehr als 50%!
Noch ein paar Zahlen:
+ 13,54% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.
+ 45,83% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 200.
+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von 164,56 (-21,53) – das entspricht 107 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 12 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von 240,54 (-15,31) – das entspricht 220 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 46 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von 214,90 (-42,44) – das entspricht 238 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 37 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von 301,61 (-13,91) – das entspricht 412 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 85 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Heute sind es 623 Menschen, die sich in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test in Absonderung befinden. 15 Menschen (2,41%) davon sind sogar schon vor ablauf von 5 Tagen aus der häuslichen Isolation entlassen worden!
Die Fakten aus Vorarlberg:
– Testanzahl heute: 748 PCR-Tests bzw. 1.540 Tests insgesamt (ohne Schultests).
– Neue aktiv Positive: 148, das sind im Vergleich zu gestern +68 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt + 6.
– Neue Genesene: 157, das ist eine Veränderung um -34 im Vergleich zu gestern und – 6 im Vergleich zum Wochenschnitt.
– Abgesonderte gesamt: 623 laut Land, das sind -9 seit gestern. (AGES-Zahl von 8. Mai: 922 )
– Es liegen heute 7 (-5) Personen in einem Normalbett und 3 (+1) Personen auf der Intensivstation mit einem positiven Test auf Covid – 80% aller C19-PatientInnen sind laut Krankenanstalten Betriebs GmbH NICHT WEGEN C19 im Spital aufgenommen worden!
– 0,15 % der – oder eine(r) von 644 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind derzeit in Absonderung.