#690 – Nicht immer ist „viel“ gleich viel wie viel

Die „Wand der Genesenen“ im Februar 2022

Heute habe ich mir die „Genesenen-Wand“ vom 11. Februar genauer angesehen. Fakt ist: Beim Land fielen an einem Tag fast 10.000 Abgesonderte (= neue Genesene) auf einmal aus den Daten. Das war auch bei den Altersgruppen-Daten der AGES so. Dort wurden die Daten dann am Tag danach „korrigiert“ und die extrem vielen Fälle wurden auf den Zeitraum von ca. eineinhalb Monaten „verteilt“. Da ich die Daten jedoch tagesaktuell abfrage un speichere, zeigen sie immer den Wert des entsprechenden Tages in Sachen „Einmeldungen“ an.

Heute habe ich daher nachgesehen, auf welche Altersgruppen sich diese Genesenen wie verteilt haben. Denn ich wäre davon ausgegangen, dass es bei ALLEN Altersgruppen anteilsmäßig zu den gleichen Reduktionen bei den Abgesonderten gekommen ist. Dem ist aber nicht so! Damit diese Grafiken besser in Relation zueinander gesetzt werden können, haben alle dieselbe Skalierung (bis 25%) und alle zeigen den PROZENTANTEIL der Altersgruppe an, die in Absonderung war.

  • Die Menschen bis 25: Wir sehen sofort, dass es nirgends eine Altersgruppe war, bei der so viele Menschen in Absonderung waren wie bei den „PflichtschülerInnen“ wie ich diese Gruppe immer nenne. Am Spitzentag just vor der „Genesenen-Wand“ waren fast 25% aller Menschen zwischen 5 und 14 Jahren in Vorarlberg in Absonderung – also jede(r) 4. PflichtschülerIn! Und einen Tag später waren es nur mehr etwa 15%!
    Eigentlich noch eklatanter ist der Rückgang bei den Kleinkindern bis 5: Da sank der Anteil von etwa 8% auf etwa 4% ab – also eine Reduktion auf die Hälfte! Auch bei den Menschen zwischen 15 und 24 Jahren gab es erstens sehr viele Abgesonderte (fast 17,5%) vor dem 11. Februar und dann einen „Einbruch“ um etwa 5%.
  • Die Menschen von 55 bis 85: Hier sinken die Werte der Abgesonderten innerhalb der Altersgruppen auf unter 10%. Interessant wird es, wenn wir die 55-64 Jahre alten Menschen mit den Kleinkindern vergleichen, wo etwa gleich viele abgesondert waren vor dem 11. Februar. Es fällt SOFORT auf, dass der Rückgang bei den Kleinkindern DEUTLICH größer war als bei den Menschen rund ums Pensionsalter.
    Bei den Menschen von 65 bis 84 gibt es kaum große Unterschiede zwischen den beiden „roten“ Altersgruppen. Nie waren die Werte über 5%, der Rückgang war nur noch eine kleine Stufe, die kaum auffällt.
  • Die Menschen über 85 Jahren: Was auffällt, ist, dass hier wieder MEHR Menschen aus der Altersgruppe in Absonderung waren als etwa bei denen von 85 bis 84 Jahren. Und – ähnlich wie bei den 55-64-Jährigen gab es eher einen kleinen „Spitz“ vor dem 11. Februar und kein „Plateau“ wie bei den Menschen, die altersmäßig dazwischen lagen.

FAZIT: Es sieht so aus, als wäre die „Abgesondertenkorrektur“ – also der starke Zuwachs der Genesenen am 11. Februar eher eine Korrektur bei den Jungen und Jüngsten gewesen. Das heißt, die Gruppen, die (siehe aktuelle Pressemeldungen) am meisten unter den Maßnahmen leiden mussten, waren auch die, die einfach in der Absonderung – oder auch nur bei den Meldungen dazu? –  „vergessen“ wurden – warum auch immer?

Die Wand schrumpft weiter

Zurück zum heutigen Tag: Die Zahl der Menschen, die vor Ablauf der 10-Tages-Frist aus der Absonderung entlassen wurden, ist heute wieder gestiegen im Vergleich zu gestern: 2.073 Menschen mussten nicht bis zum 10. Tag warten, um wieder „raus“ zu dürfen.
Das und die Tatsache, dass die Zahl der neuen positiven Tests pro Tag zwar heute die höchste seit einer Woche war, aber niedriger als die Zahl der Menschen, die vor 10 Tagen in Absonderung mussten, sorgt dafür, dass die Zahl der Abgesonderten weiter sinkt.

Altersgruppen-Inzidenzen-Entwicklung: (Fast) ALLES SINKT!

Auch bei der Entwicklung der Inzidenzen der einzelnen Altersgruppen im Vergleich zu vor einer Woche gibt es eine eindeutige Abwärtsbewegung: ALLE Altersgruppen außer einer haben sinkende Zahlen. Nur die Männer im Alter von 75-84 Jahren sind ungefähr 1% im Plus. Am meisten gesunken sind die Wert erwartungsgemäß bei der Gruppe, bei der während der Schulzeit jeder Asymptomatische gefunden wird, weil die Massentestungen drei- oder viermal in der Woche stattfinden: Bei den „Pflichtschülern“ (5-14 Jahre) sanken die Werte um 39%, bei ihren weiblichen Alterskolleginnen um 35%.

Ortschaften: Warth klettert weiter hinauf

Die in Sachen EW zweitkleinste Gemeinde – Warth – bleibt vorne, wenn es um hohe Inzidenzen geht: 8.140 (+1.163). Dahinter folgen Schnifis (5.425), Lech (5.176), Lingenau (5.135) und Eichenberg (4.578).

Todesfälle

Zu den gestern Verstorbenen gibt es noch einen Nachtrag in Sachen Alter und Geschlecht: Von einem Fall fehlten die AGES-Daten noch – es handelte sich dabei um eine Frau im Alter von 75-84 Jahren.

Positive News des Tages

Good news 1: Heute gab es keine neuen Todesfälle beim Dashboard des Landes.

Good news 2: Die Inzidenz sinkt nun schon den fünften Tag in Folge. Innerhalb dieser Zeit ist sie um mehr als 600 gesunken. Bei der AGES sinken die Zahlen auch seit dem 13. Februar durchgehend – allerdings fehlt dort immer der letzte Tag. Die Reduktion dort macht inzwischen fast 700 aus – ist also größer als die beim Land.

Good news 3: Während heute 0,43% aller Menschen aus Vorarlberg über ein positives Testergebnis informiert wurden, bekamen gleichzeitig 0,54% – also deutlich mehr – den Status als offiziell Genesene. Inzwischen haben wir mehr als 105.800 Menschen, die zumindest einmal einen Genesenen-Status in Sachen C19 bekommen haben!

Good news 4: Heute gute Zahlen aus den Spitälern Vorarlbergs zu melden. Wir können uns darüber freuen, dass die Zahl sowohl auf den Intensivstationen als auch im Normalbett gesunken ist. Mit nur mehr 3 PatientInnen auf den Intensivstationen sind 4,4% aller verfügbaren Intensivbetten mit C19-PatientInnen belegt. Niemand weiß, wie viele der C19-PatientInnen generell WEGEN C19 dort liegen und wie viele bei der Aufnahme positiv getestet wurden – Zahlen aus anderen Ländern lassen darauf schließen, dass auch bei uns zwischen 40 und 60% NICHT wegen einer schweren Covid-Erkrankung dort aufgenommen werden.

In Sachen Impfstatus (Zahlen in Klammer sind Veränderung zu vorgestern) sieht es so aus: Die Zahl der Vollgeimpften unter allen C19-PatientInnen liegt derzeit bei 44,3% (-1,4%). Bei den Normalbetten liegt dieser Wert bei 46,1 (-0,7%). Auf den Intensivstationen ist keine Person vollgeimpft (-25%).

Good news 5: Fünf Gemeinden (+2) haben eine Inzidenz unter 1.000: Bürserberg, Dünserberg, Lorüns, Röns und Thüringerberg.

Good news 6: 58 Gemeinden (-19) haben heute weniger Abgesonderte als gestern – ihr erkennt sie auf der Vorarlberg-Karte an der grünen Farbe!

Good news 7: Acht Orte (-10) im Land hatten heute KEINE positiv Getesteten zu vermelden: Blons, Damüls, Laterns, Lorüns, Schnepfau, St. Anton, St. Gerold, und Thüringerberg.

Good news 8: ALLE Regionen des Landes haben heute eine sinkende Inzidenz: Am größten ist der Rückgang im Großen Walsertal (-175), das als ERSTE Region wieder den Sprung unter die Inzidenz von 2.000 schafft heute!

Good news 9: ALLE Bezirke vermelden wieder sinkende Zahlen: Am stärksten ist der Rückgang in Bludenz mit -100.

Good news 10: Die 13.451 Abgesonderten heute sind der niedrigste Wert seit dem 25. Jänner!

Good news 11: Die 2.169 neuen Genesenen sind der dritthöchste (wenn wir den 11. Februar außer Acht lassen sogar der zweithöchste) an einem Tag seit Pandemiebeginn!

Noch ein paar Zahlen:

+ 0,00% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.

+ 0,00% aller Orte in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 50.

+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von 2.385,81 (-100,37) – das entspricht 1.545 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 255 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von 2.248,94 (-76,94) – das entspricht 2.046 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 342 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von 2.216,94 (-76,23) – das entspricht 2.443 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 372 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von 2.269,53 (-79,20) – das entspricht 3.095 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 505 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Heute sind es 13.451 Menschen, die sich in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test in Absonderung befinden. 2.073 (15%) davon sind theoretisch bereits vor Ablauf von 10 Tagen aus der Isolation entlassen worden!

Die Fakten aus Vorarlberg:

– Testanzahl heute: 9.440 PCR-Tests bzw. 14.165 Tests insgesamt (ohne Schultests).

– Neue aktiv Positive: 1722, das sind im Vergleich zu gestern +862 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt +385.

– Neue Genesene: 2169, das ist eine Veränderung um +618 im Vergleich zu gestern und -812 im Vergleich zum Wochenschnitt.

– Abgesonderte gesamt: 13.451 laut Land, das sind -447 seit gestern. (AGES-Zahl von gestern: 13.409)

– Es liegen heute 76 (-1) Personen in einem Normalbett und 3 (-2) Personen auf der Intensivstation.

–  3,35 % der – oder eine(r) von   30 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind derzeit in Absonderung. (Nicht miterfasst – weil die Zahlen nirgends veröffentlicht werden – sind dabei alle Menschen, die als Kontaktpersonen zuhause bleiben müssen.)