Vorbemerkung
Die Zahlen stammen bei diesen Grafiken alle von der AGES bzw. von BM für Gesundheit.
Vielleicht kann sich noch jemand an den vergangenen Herbst erinnern, als die damalige Regierung den „Stufenplan“ für den Winter 2021/2022 vorgestellt hat? Damals wurde verkündet, ab wie vielen C19-PatientInnen in den Intensivstationen welche Maßnahmen ergriffen werden. Die Werte, die dafür herangezogen wurden, hätten uns diesen Winter – WENN er denn ähnlich verlaufen wäre wie der vergangene – für lange Zeiten die schärfsten Maßnahmen (Stufe 3) beschert. Etwas später wurde dann der Plan noch einmal um 2 Stufen erweitert. Auch hier war im Vergleich mit dem Vorwinter die höchste Stufe im Vorjahr schon erreicht worden. Schlussendlich wurde der Stufenplan – ähnlich wie im Jahr 2020 die „Ampel“ nie wirklich so umgesetzt wie angekündigt.
Wäre dem so, dann müssten bereits alle Maßnahmen wieder aufgehoben sein in Zeiten von Omikron, denn seit etwa Mitte Jänner sind die Zahlen unter die Schwelle für „Stufe 1“ gefallen. TROTZ seit Anfang Jänner in die Höhe schießende Zahlen bei den Abgesonderten.
Vorwort 2: Die Grafiken
Eine Grafik, die es für alle Bundesländer in der Form gibt, zeigt folgendes: Wir sehen in gelb die Belegung der Intensivstationen mit C19-PatientInnen (wichtig: wir wissen NICHT, wer davon WEGEN C19 dort liegt und wer MIT – sprich wegen etwas anderem aufgenommen wurde und dann dort positiv getestet). Die lila Säulen zeigen an, wie viele andere PatientInnen in Österreichs Spitälern auf den Intensivstationen betreut werden.
Die grünen Säulen oben zeigen den offiziell gemeldeten Stand an freien Intensivbetten an, der – außer in Wien – überall so an das BM für Gesundheit gemeldet wird und in die Datenbanken der AGES eingespeist wird.
Die Striche, die quer durch die Grafik laufen, zeigen Schwellenwerte an. Bei der Österreich-Grafik zeigen sie die 5 Stufen, bei den Bundesländern Prozentwerte.
Rechts oben steht immer der aktuelle Stand in Sachen Gesamt-Betten-Kapazität. Diese ändert sich teilweise, da zB in Vorarlberg „wegen Corona“ von 52 Betten auf 68 erweitert wurde. Auch diese Zahl stammt aus dem aktuellen Datenmaterial der AGES.
Vorwort 3: Und der Impfstatus und andere Daten?
Leider sind gibt es keine Angaben zu anderen wichtigen Daten, wie die Altersgruppen, Vorerkrankungen oder auch dem Impf-Status der PatientInnen. Ausnahme bildet hier Vorarlberg, wo dreimal in der Woche ein Bericht von der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H. erscheint, in dem zumindest angegeben wird, wie viele der PatientInnen „voll immunisiert“ sind und wie viele nicht. Leider heißt „nicht“ in dem Fall, dass die vollkommen Ungeimpften und auch die Menschen, die teilgeimpft sind, zusammen gefasst werden.
Ebenfalls keine offiziellen Angaben gibt es, ob und wie viele Genesene auf den Intensivstationen liegen. Hier gab es nur einmal einen Presseartikel von Prim Univ-Prof Dr Rudolf Likar, zuständig für die Intensivbetten in Kärnten, der – noch vor Omikron – erklärte, dass es keine Genesenen auf den Intensivstationen gebe.
Grafik 1, 2 und 3: Österreich
Vorneweg eine Grafik, die ich nur für Österreich gemacht habe. Diese zeigt die Situation in den Normalbetten an. Ganz unten in dunkelgelb sehen wir die Belegung der Betten mit PatientInnen, die zum Zeitpunkt der Aufnahme positiv auf C19 getestet waren oder wurden (wie oben geschrieben: mit oder wegen C19 ist unklar!). grau sind die anderweitig belegten Betten angegeben, grün sind die freien Betten und die zwei Blöcke oben zeigen Betten in der Spezial- und Langzeitversorgung an, von denen natürlich AUCH einige mit C19-PatientInnen belegt sein könnten. Was wir gut sehen ist, wie viele Betten es gibt und wie wenige davon mit positiv auf C19 getesteten Menschen belegt sind.
Die zweite Grafik – die bei den Bundesländern fast gleich aussieht – zeigt uns den aktuellen Stand. Rechts zeigen die Zahlen noch an, wie viele Betten es explizit brauchen würde, um die jeweiligen Prozentwerte zu erreichen von 10, 15 oder 20%. Die gelbe Zahl zeigt den aktuellen Stand an mit C19-PatientInnen belegten Betten derzeit.
Für Österreich gibt es noch eine dritte Grafik, welche auch die Inzidenz laut AGES zeigt. Interessant ist hier auch der „Abstand“ zwischen dem Höchststand der Inzidenz und dem der Belegung auf den Intensivstationen. Bei Welle 2 im Herbst 2020 waren es 12 Tage, bei Welle 3 im Frühjahr 2021 knapp mehr mit 15 Tagen, bei der Delta-Welle im vergangenen Herbst waren es 14 Tage. Einen „Höchststand“ bei der Omikron-Welle suchen wir vergeblich bis jetzt – auch wenn es so aussieht, als wäre der Inzidenz-Höchststand schon vor 8 Tagen erreicht worden…
Grafik 4: Wien
Wie schon letztes Jahr nach dem Jahreswechsel fällt Wien auch 2022 dadurch auf, dass die Belegungszahlen DEUTLICH über dem Österreich-Schnitt liegen. Derzeit sind knapp weniger als 15% belegt mit C19-PatientInnen – in keinem anderen Bundesland sind die Werte so deutlich über der 10% Marke.
Grafik 5: Vorarlberg
Wie schon letztes Jahr nach dem Jahreswechsel fällt Vorarlberg im Gegensatz zu Wien durch niedrige Werte auf nach dem Jahreswechsel. War es 2021 so, dass dabei auch die Fallzahlen sehr niedrig waren, ist es dieses Mal nicht so und TROTZ sehr hoher Fallzahlen gibt es nur wenige C19-PatientInnen auf den Intensivstationen – zur Zeit sind es exakt 7,4%.
Auch auffallend im Ländle ist der hohe Anteil an freien Intensivbetten – ich vermute, dass die zusätzlich aufgestellten Betten demnächst wieder reduziert werden.
Grafik 6: Tirol
Auch in Tirol war die „Frühjahrswelle 2021“ weniger stark ausgeprägt. Derzeit liegt die Zahl der C-19-Patientinnen knapp an der 10% Schwelle.
Grafik 7: Die Steiermark
In der Steiermark, dem Bundesland mit den viertmeisten EW in Österreich, liegt der Wert schon länger und SEHR deutlich unter der 10% Marke. In der Steiermark gibt es laut offiziellen Angaben derzeit etwa 6 Mal so viele freie Betten wie es von C19-PatientInnen belegte Betten gibt auf den Intensivstationen.
Grafik 8: Salzburg
Bei Salzburg fällt auf, dass es vor allem in der Delta-Welle“ vergangenen Herbst zu starken Belastungen kam von fast 40%. Dafür ist die Situation aktuell sehr entspannt mit knapp über 5% Belegung.
Grafik 9: Oberösterreich
In keinem anderen Bundesland gibt es einen besser „erkennbaren“ Anstieg in den letzten Tagen als in OÖ. Als „markant“ würde ich ihn jedoch nicht bezeichnen. Noch immer liegt die Zahl klar unter der 10%-Schwelle, die einmal für die „Stufe 1“ definiert wurde.
Grafik 10: Niederösterreich
NÖ hatte wie Wien die höchste Auslastung im vergangenen Frühjahr bei Welle 3. Derzeit liegt die Zahl klar unter der 10%-Schwelle, wenn auch weniger als bei anderen Bundesländern.
Grafik 11: Kärnten
Ähnlich wie Salzburg hat auch Kärnten die stärkste Belegung im vergangenen Herbst bei der „Delta-Welle“ gehabt – hier war es sogar noch ausgeprägter. Derzeit zeigt die Kurve bei Werten unter 10% eindeutig noch immer sinkende Tendenz an.
Grafik 12: Das Burgenland
Im einwohnermäßig kleinsten Bundesland – und dem mit der höchsten Impfquote – liegt die Belegung derzeit ziemlich genau bei 10% der Betten – mit sinkender Tendenz. Wie in NÖ und Wien hatte auch das Burgenland die höchste Auslastung im vergangenen Frühjahr bei Welle 3.