Wie viele C-19 PatientInnen liegen im Krankenhaus bzw. dürfen im KH liegen
Heute gibt es einen Artikel im Kurier, in dem der Physiker Dieter Süß in einem theoretischen Zahlenmodell vorrechnet, wie die Verteilung der PatientInnen im Krankenhaus zu sehen ist.
Ich wurde gebeten, dies „nachzurechnen“. Das tue ich hiermit – und ich kann klar sagen: Er hat recht.
Allerdings geht er dabei von folgender Annahme aus: 90% von der Gruppe an Menschen, die ins Spital kommen/müssen als C19-PatientInnen, sind vollgeimpft.
Ich habe das Ganze etwas ausgeweitet und rechne noch andere Beispiele – mit der einen Annahme als „gesetzt“, dass die 90%ige Schutzwirkung der Impfung so stimmt. Diese Angabe wurde ja meines Wissens nicht mit „RisikopatientInnen“ als Datenbasis gemacht, sondern mit sehr vielen Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und solchen MIT und auch OHNE Risiko. Wir belassen es jedoch bei dieser Annahme und verändern nur die Impfquote und schauen, was passiert:
95% Impfquote
Bei 95% Vollgeimpften wäre das Verhältnis so, dass auf zwei Vollgeimpfte ein Teil- oder Ungeimpfter kommt. Diese Quote ist jedoch wahrscheinlich nicht einmal für die Hochrisikogruppen realistisch.
80% Impfquote
Realistischer ist wohl eine 80%ige Quote, wie wir sie in Österreich bereits ab einem Alter von 45 Jahren erreicht haben. Dann wären 71% der PatientInnen un- oder teilgeimpft.
72,45% Impfquote
Bei 72,45% Durchimpfungsrate – das entspricht derzeit laut BM für Gesundheit der Impfquote bei dem Teil der Bevölkerung, der über 12 Jahre ist und geimpft werden DARF, hätten wir 79% Un- oder Teilgeimpfte unter den PatientInnen – also auf einen Vollgeimpften kämen etwa 4 Un- oder Teilgeimpfte.
64,08% Impfquote
Und wenn wir die aktuelle Impfquote laut Bundesministerium für ALLE ÖsterreicherInnen nehmen, sieht es so aus: 15% der PatientInnen wären dann Vollgeimpfte.
Diese Rechnung ist leider hinfällig und daher „vergebene Liebesmüh“.
Solange verschiedene Alterskohorten und Risikoprofile in einen Topf geworfen werden, ist die Aussage dieser Zahlen sehr sehr dürftig.
Ich habe eher das Gefühl man will möglichst viele Kinder & Jugendliche „impfen“, damit die Effektivität besser ausschaut, da man bei diesen Kindern dann behaupten kann, die wären wegen der „Impfung“ gesund geblieben. In Wahrheit hat deren „Impfung“ keinerlei Effekt auf die Hospitalisierungsrate, und schon gar nicht auf die Verbreitung (ausser vlt. negativ, wie Evaluierungen an Schulen in Israel zeigten). Bis mindestens 30 kann man sich das sparen, ich denke sogar bis 50 oder 60. Erst dann beginnt diese „Impfung“ einen Sinn zu machen. Und nur diese Alterskohorten sollten genauer beobachtet (und „geimpft“) werden (so sie das selbst möchten).
Aber stimmt die Aussage von Herrn süß denn nicht nur dann, wenn 100% von den ungeimpften – in dieser von ihm genannten risikogruppe – hospitalisiert werden müssen?
Er vergleicht ja bei den 1000 personen die 90% geimpften = 900P und die 10% ungeimpften = 100P
Vergleicht dann aber dank impfeffizienz von 90% die erkrankten 90 geimpften (10%) und die erkrankten 100 ungeimpften (100%)
Da bin ich heute morgen schon drüber gestolpert und freu mich grad, hier darüber zu lesen und nachfragen zu können :-))
Karu das „Problem“ ist, dass es mehrere variable Größen gibt: Erstens die Impfquote und zweitens die Impfeffektivität. Um zu rechnen, muss ich eine von beiden als gegeben annehmen um die andere ausrechnen zu können. Der Herr Süß nimmt, wenn ich es richtig verstanden habe, die Impfeffektivität von 90% als fix an und rechnet damit die Impfquote aus.
Nun könnte man das dann auch so ausdrücken: Wenn wir also 90% Schutzwirkung haben, dann müssen wir bei denen, die positiv ins Krankenhaus kommen, bereits eine Durchimpfungsrate von 90% haben, damit die hohen Zahlen an Geimpften erklärbar sind.
Wenn ich es umgekehrt rechne und sage, ich habe zB eine „fixe“ Durchimpfungsrate der impfbaren Bevölkerung (weil die unter 12-Jährigen spielen nun wirklich keine große Rolle bei den C19-KrankenhauspatientInnen), dann kann ich eine Impf-Effektivität berechnen. Die liegt dann zB derzeit in Vorarlberg bei 70%.
Wenn ich die Impfquoten-Zahl auf ALLE in der Bevölkerung ausdehne, wie es derzeit am Dashboard in Vorarlberg angegeben ist, dann habe ich nur einen Impfschutz von 54%…
Ist alles eine Sache der Definition, was fix ist…
Da kommt bei mir aber die Frage auf warum wir in Vorarlberg eine derzeitige Auslastung an vollimmunisierten von ca. 30% haben, was bei einer Impfquote von 80% der Fall sein müsste. – Könnte es nicht hierzu interessant sein, welche Rolle die Durchseuchung in Vorarlberg spielt.
Sg Andi
Lieber Oliver,
Vielen lieben Dank, dass du meiner Anfrage so schnell nachgekommen bist. Nun sind die Angaben im Artikel für mich verständlicher.
Wenn ich nun alles richtig verstanden habe, dann müsste der Anteil geimpfter Personen, die stationär behandelt werden mit der derzeitigen Impfquote bei 15% liegen. Im Artikel wird jedoch von einer realen Quote von derzeit 40% Geimpften gesprochen. Im Artikel im Kurier steht dazu:
Der Prozentsatz von aktuell rund 40 Prozent geimpften Patienten in Spitälern „ist genau der Prozentsatz, den man im Best-Case-Szenario mit einer Impfeffizienz von 90 Prozent erwartet.“
Das heißt, Herr Süß geht von einer nicht existenten Impfquote von 90 % aus und rechtfertigt damit den aktuellen Anteil von 40% Geimpften in stationärer Coronabehandlung. Das ist dann einfach nicht richtig interpretiert oder liege ich da falsch? Da liegt es doch eher Nahe, dass der 90%ige Impfschutz in der Realität nicht stimmt, oder?
Liebe Grüße,
Elisabeth
Es kann darüber diskutiert werden, ob nur Leute aus der „Risikogruppe“ ins Spital kommen und diese bereits eine deutlich höhere Impfquote hat… das ist allerdings eine Annahme und nicht real zu beweisen…
Die Werte beziehen sich auf Primärdiagnose Covid oder bloß positiv Getestete?
Und: danke für Ihre vielen interessanten Artikel
Die Werte beziehen sich auf die Leute, die vom KH als C19-Patienten geführt werden. Ich muss mich darauf verlassen, dass diese korrekt sind.