Die Darstellung macht’s aus

Die Inflation… sie ist – seltsamerweise wie so oft im Jänner – „nach oben geschnellt“ – siehe hier. Unter anderem ist der böse Strom daran schuld (wer genau mitgelesen hat bei mir zuletzt, weiß, dass es nicht „der Strom“ sondern vor allem die NETZKOSTEN sind).

Wer sich bei der Statistik Austria die Daten zur Inflation ansieht, bekommt folgendes geliefert:

Wir sehen also, dass es vor 2021 (das Jahr, das als „normal“ dargestellt wird, weil es vor der extrem starken Inflation von 2022 und 2023 liegt) nur ZWEI Jahre gab, in denen die Inflation stärker war als 2024. Und der 5-Jahres-Schnitt lag noch nie auch nur annähernd so hoch wie zur Zeit.

Und eigentlich gibt es zwar manchmal eine „sinkende Inflation“, allerdings ist eine positive Inflationsrate immer noch ein ANSTIEG der Preise. Vielleicht sollte sie darum so dargestellt werden?

Demnach ist „alles“ ( = in der Inflationsrate Erfasste) seit 1996 um mehr als 60% teurer geworden als damals. Wirkt irgendwie anders so, nicht?

Das erinnert mich an die Jahre ab 2020 – da wurde nämlich etwas anderes so dargestellt: Alle Menschen, die innerhalb einer gewissen Zeit nach einem positiven Test auf Virenteile des Covoronavirus verstarben, wurden da gezählt und dann am liebsten so dargestellt – auch jene über 3.000 Verstorbenen, die im April 2022 NACHTRÄGLICH (bis ins Frühjahr 2020 zurück) zu Covid-Todesfällen erklärt wurden:

Im Buch „3 Jahre Corona Schlagzeilen“ (im Juni 2023 erschienen und immer noch hier versandkostenfrei erhältlich) habe ich mir erlaubt, diese Zahlen anders darzustellen, nämlich so, wie heute oft die Inflation dargestellt wird:

Sieht doch etwas anders aus, oder?

Zurück zur Inflation: Auf der Seite „finanz.at“ (hat nichts mit dem Finanzministerium zu tun meines Wissens) gibt es Daten bis 1970 zurück:

Das zeigt uns, dass die Preise für die Waren, die für die Inflationsberechnung herangezogen werden, sich seit damals fast verdreifacht haben. Wenn wir hier die Jahre einzeln betrachten, fällt einiges auf:

Es gab Mitte der Siebzigerjahre schon einmal eine deutlich höhere Inflationsrata als 2022 und 2023. Bis 1984 war auch der Fünfjahresschnitt höher als heute. Wirklich niedrig war die Rate vor allem ab 1996 – genau zu der Zeit, wenn die Daten bei der Statistik Austria starten…

Fazit

Solange eine „Inflation“ keine negativen Zahlen liefert, ist sie immer eine Steigerung der Kosten. Und je nachdem, womit ich sie vergleiche, ist eine „niedrige“ Inflation eventuell immer noch viel höher als sie es von 1995 bis 2020 meistens war. Und wenn wir dann Daten bis in die Siebzigerjahre zurück betrachten, dann war es damals mindestens gleich „schlimm“ wie heute in Sachen Teuerung. Unter 0 gesunken ist die Inflation übrigens im Jahresschnitt noch nie seit 1970.

Oft kommt es sehr auf die Darstellung solcher Zahlen an. Je nachdem, was ich „zeigen“ will, wird oft die eine oder die andere Art verwendet…