Die Sache mit den Mittwochsmeldungen

Ich bin ja kein…, aber…

Wer von Euch mag diese Satzanfänge auch so gerne wie ich? Heute hätte ich ihn fast verwendet… eben nur fast!

Ich habe früher auch einige Zeit als freier Mitarbeiter bei der Zeitung geschrieben. Mir war wichtig, dass ich Sachen von allen Seiten beleuchte, dass ich auch den Hintergrund betrachte und die Ursachen für etwas zu ergründen versuche.

Schauen wir also einmal auf den heutigen Vollmond-Tag (um 16:57 war es soweit). Wahnsinn, was da abgeht, oder? Zahlenrekorde der Superlative! Spitzenwerte, die es seit MONATEN nicht mehr gab. Die SCHLAG-ZEILEN künden davon, suchen nach Erklärungen (oder auch nicht). Was steckt denn dahinter?

1. Wie schon letzte Woche und auch davor schon öfters sei hier noch einmal betont: Die AGES-Zahlen vom Dienstag sind eigentlich die Zahlen vom Montag (woher sollen die sonst schon um 14 Uhr die Zahlen haben?) und über diese Zahlen wird dann meister erst am MITTWOCH in den Zeitungen berichtet.
   Jetzt können wir darüber spekulieren, warum diese Zahlen immer am Mittwoch (also eigentlich am Montag) so hoch sind.
   • KÖNNTE daran liegen, dass es Bereiche gibt, in denen am Wochenende gar nicht gearbeitet wird. (Beispiel: Keine Genesenen auf Vorarlbergs Dashboard am Samstag)?
   • Oder es wird zwar gearbeitet, jedoch ohne Zahlen weiterzuleiten (also zB im Krankenhaus arbeiten zwar diejenigen, die mit den PatientInnen zu tun haben, aber die Meldungen der Zahlen erfolgen erst am Montag)?
   • Verschwörungs-Anhänger werden vermuten, dass das Absicht ist, weil die Coronakommission immer die Dienstagszahlen heranzieht für die Beurteilung der Situation. Vielleicht ist es aber auch umgekehrt und die Coronakommission macht das absichtlich so, weil sie wissen, dass die Zahlen am Dienstag immer besonders hoch sind?

Wir wissen es nicht!  Also bleiben wir bei den Fakten, die wir erheben können.

1. Vielleicht hilft es, wenn wir uns die einzelnen Bundesländer genauer anschauen – ich habe hier alle für die letzten 30 Tage erfasst in Sachen „positive Tests“ (Quelle = AGES). Natürlich sind für den Vergleich alle pro 100.000 EW gerechnet und die Achsenwerte auf den höchsten Wert hin nivelliert, damit wir gleich sehen, wo „viel los“ ist.
   

1. Was zeigt uns der „Vollmond-Bundesländer-Vergleich“?
   • Oberösterreich ist das Bundesland mit den höchsten Zahlen, auch Salzburg hat „mehr“ zu bieten. Der heutige Spitzenwert stammt aus OÖ mit 78 positiven Tests PRO 100.000 EW. Das ist auch der höchste Wert der gesamten Zeit im gesamten Bundesgebiet seit dem 1. September.
   • OÖ und Kärnten fallen auf, weil gerade heute EXTREM erhöhte Werte im Vergleich zu den letzten Tagen und Wochen herausstechen. Was kann die Ursache dafür sein, dass die Zahlen jeweils etwa doppelt so hoch sind wie zuletzt? Sind das vielleicht Nachmeldungen? Riesige Cluster?
     Wir wissen es nicht!
   • Auch die Steiermark, Salzburg und das Burgenland haben sich den Vollmond zum „Tag mit dem höchsten Zahlen seit dem 1. September“ gemacht. Liegt es gar am Erd-Trabanten? zieht der bei vollem Gesicht die Fälle an?
     Wir wissen es nicht!
2. Schauen wir uns zuletzt noch die Altersgruppen (österreichweit) an – vielleicht finden wir hier den Ursprung? Auch hier sind die Zahlen wieder auf 100.000 Menschen gerechnet, damit wir die Gruppen vergleichen können.
   

1. Was fällt auf?
   • Ganz klar: DIE Zahlen-Hochtreiber-Gruppe ist schnell identifiziert: Es sind – WELCH ÜBERRASCHUNG – die Kinder und jugendlichen zwischen 5 und 15 Jahren. Also die Gruppe, die (außer in Vorarlberg) derzeit dreimal die Woche getestet wird auf Teufel komm raus. Da kann es kaum ein Schlupfloch für einen einzigen asymptomatischen Fall mehr geben. Mit 60 Fällen pro 100.000 Menschen ist hier heute (und für den gesamten Zeitraum) bei den Altersgruppen der höchste Wert zu finden. Das ist eine von 1.667 Personen.
     Endlich eine Antwort: Die am besten und ausführlichsten getestete Gruppe liefert die meisten Fälle!
   • Wenn ich mir diese Gruppe allerdings genauer anschaue, kriegt meine Stirn Dauerfalten: Gerade HIER, wo die Meldungen besonders leicht auf die Woche aufzuteilen wären, kommen doch GANZ EINDEUTIG jeden DIENSTAG (siehe oben) die bei WEITEM meisten Fälle herein. Nur zu der Zeit, als noch nicht alle Schule hatten, sind die Fallzahlen am Dienstag nicht mindestens doppelt so hoch wie am Montag…
     Wieder eine Frage gelöst: Die Zahlen der Pflichtschüler werden am Dienstag „gestapelt“ eingetragen.
   • In Summe ebenfalls viele positive Test steuern die Menschen von 15 bis 54 Jahren bei, wobei die Werte mit zunehmendem Alter sinken.
     Die einen werden sagen: Das liegt and er Schutzwirkung der Impfung! Die anderen werden sagen: Das liegt daran, dass die Vollgeimpften nicht mehr zum Test gehen und dadurch kaum mehr positive Tests möglich sind… Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem?
   • Die einzige Gruppe, die permanent weniger als 10 Fälle pro 100.000 EW hat, sind die Kleinkinder bis 5 Jahre.
     -> Forderung: last die Kleinkinder in Ruhe!
   • Bei den Menschen ab 55, wo ca. 98% der bisherigen Todesfälle zu beklagen waren, lagen die Werte bis auf die letzten 7 Tage auch immer unter 10 – allerdings steigen sie dort merklich an – und heute liegen ALLE diese Gruppen über 10.
     Das macht mir Sorgen in der Altersgruppe, in der mehr als 80% schon Vollgeimpfte sind!

FAZIT
Wir wissen nicht viel – könnten jedoch viel mehr wissen, wenn wir genauere Daten haben könnten – ich bleibe dabei: Ich will Altersgruppen, Geschlecht und Impfstatus bei allen relevanten Zahlen (alle Tests, alle Positiven, alle Hospitalisierten und ICU-PatientInnen und alle Todesfälle). Erst DANN werden wir viele Fragen wirklich beantworten können!

Meine Standard-Erinnerung: BITTE bleiben wir alle respektvoll – keine parteipolitischen Aussagen, keine Diffamierungen, kein Lagerdenken, kein „aber die anderen machen das auch“, keine (Ab-)Wertungen und bitte auch keine Video-Links und Texte mit roten Rufzeichen bei mir – ich werde Kommentare zulassen, allerdings nur durch Freigabe meinerseits und für Leute, die ich schon freigegeben habe (spätere Rücknahme der Freigabe bei Respektlosigkeit nicht ausgeschlossen).

DANKE!

Positive News des Tages

Good news 1: Heute gab es den zweiten Tag in Folge keinen Todesfall einer zuvor positiv auf das C19-Virus getesteten Person in Vorarlberg.

Good news 2: Was für Rätselfreunde: Heute am Nachmittag (Vollmond?) verschwanden nicht nur 1.551 Vollgeimpfte vom Dashboard des Landes, sondern auch drei aktiv Positive und eine genesene Person!

Good news 3: Übersaxen erhält heute eine lobende Erwähnung als Gemeinde mit einem Rückgang bei den Abgesonderten um 25% (von 4 auf 3! 😊

Good news 3: Weiterhin sind Vorarlbergs Intensivstationen nur zu 5,76% mit positiv auf C19 getesteten PatientInnen belegt – das sind 3 Personen.

Good news 4: Auch heute sinkt die Zahl der C19-PatientInnen in den Normalbetten. Kommt es morgen wieder zu einem Rückgang, ist die Gesamtzahl der positiv getesteten PatientInnen  erstmals seit dem 12. August wieder einstellig!

Good news 5: Heute sind „alten Männer“ das Maß aller Dinge in Sachen niedrige Inzidenzen: 33 bei den über 84-Jährigen und 36 bei den 65 bis 74- und den 75-84-Jährigen.

Good news 6: Vorarlberg bleibt (nach AGES-Werte) in Sachen Inzidenz mit 105 (+15) Nummer eins in Österreich vor dem Burgenland (111/+3) und Wien (153/+10). OÖ ist weiter Schlusslicht und hat einen Wert von 297 (+31).

Good news 7: Bei den 5- bis 14-Jährigen hat uns das Burgenland (151/-4) wieder überholt- wir bleiben Zweiter mit 163 (+22) WEIT vor allen anderen. OÖ hat als Schlusslicht eine Inzidenz von 620 und Salzburg liegt bei 553!

Good news 8: FÜNF Orte in Vorarlberg haben seit mindestens 50 Tagen keinen positiven Fall mehr beheimatet: Dünserberg (314), Warth (180), Schröcken (119), St. Gerold (73) und Schnepfau (57). Als nächste Gemeinden kann in 7 Tagen Blons dazu kommen.

Noch ein paar Zahlen:

+ 34,38% aller Gemeinden (mehr als ein Drittel) in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.

+ 42,71% aller Orte in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 50.

+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von  171,79 (+35,60) – das entspricht  111 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 7 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von   86,97 (- 2,20) – das entspricht   79 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 9 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von  121,25 (+ 8,21) – das entspricht  133 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 24 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von   97,78 (+ 8,09) – das entspricht  133 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 17 Fälle aus den Zahlen heraus.

+ Heute sind es 653 Menschen, die sich in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test in Absonderung befinden. 68 (10,4%) davon sind theoretisch schon länger als 10 Tagen in Absonderung.

Die Fakten aus Vorarlberg:

– Testanzahl heute: 599 PCR-Tests bzw. 10.687 Tests (ohne Wohnzimmer- und Schultests).

– Neue aktiv Positive: 90, das sind im Vergleich zu gestern -19 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt +24.

– Neue Genesene: 31, das ist eine Veränderung um -10 im Vergleich zu gestern und – 6 im Vergleich zum Wochenschnitt.

– Abgesonderte gesamt:  653 laut Land, das sind +59 seit gestern. (AGES-Zahl von gestern: 618)

– Es liegen heute 7 (-1) Personen in einem Normalbett und 3 (+/-0) Personen auf der Intensivstation.

–    0,16 % der – oder eine(r) von  613 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind derzeit in Absonderung

Für die Tierfoto-Fans bleiben wir bei den Babygadsen.