„Factsheet Coronavirus Hospitalisierungen“ nennt sich ein PDF, das seit 6. April 2021 immer wieder von der „Gesundheit Österreich GmbH“ herausgegeben wurde. Darin wird angeführt, wie viele PatientInnen österreichweit mit positivem Test im Spital in den Intensivstationen und Normalstationen lagen.
Mir persönlich sind Versionen mit folgendem Datenstand bekannt:
- 6. April 2021
- 6. Juli 2021
- 30. August 2021
- 8. Oktober 2021
- 11. November 2021
- 27. Jänner 2022
- 13. Mai 2022
- 11. Juli 2022
- und 5. September 2022 (immer noch abrufbar auf der Seite des Gesundheitsministeriums hier)
Es gab also im Jahr 2021 ab April fünf mir bekannte Versionen. Die Abstände zwischen den Papieren sind recht willkürlich: Zuerst gab’s ein Update nach 3 Monaten, dann nach weniger als 2 Monaten, dann folgten zwei quasi im Monatstakt.
Im Jahr 2022 gab es nur mehr vier Versionen, die erste davon am 27. Jänner 2022, dann folgte fast 4 Monate später die nächste, wieder zwei Monate später eine dritte und die letzte dann wieder zwei Monate später. Danach – also seit Juli 2022, was die darin enthaltenen Daten betrifft – gab es keine weiteren Zahlen dazu.
„Interessant“ sind die Zeiträume, für die es im Anhang der Texte auch Tabellen gibt. So dauert die erste Periode von Jänner 2020 bis Februar 2021, dann folgt eine von März bis Juni 2021. Der dritte Abschnitt umfasst Daten von Juli 2021 bis Dezember 2021 und der vierte von Jänner 2022 bis Juli 2022. Danach gibt es KEINE DATEN mehr und auch keine Berichte.
Wenn wir auf dieser Grafik mit den Intensivbelegungen laut AGES die „Wellen“ ausmachen, so dauerte der erste Berichtsbereich bis in die dritte Welle hinein. Warum dann eine Phase quasi nur eine „Dreiviertelwelle“ erfasst, ist mir nicht klar. Die dritte Phase umfasst dann die vierte Welle und die letzte Periode erstreckt sich bis in die Mitte der „Sommerwelle 2022“.
Bei den Normalbetten-Zahlen sieht es zwar etwas besser aus, ergibt aber für mich ebenfalls wenig Sinn – Lösung siehe weiter unten!
Eine interessante Angabe findet sich in „Tabelle 4“ im letzten verfügbaren Dokument vom September 2022: Da werden nämlich bei den IntensivpatientInnen mit positivem Test für den Zeitraum Jänner bis Juli 2022 65% von allen unter „Covid als Nebendiagnose“ angeführt. Das bedeutet, dass von Jänner bis Juli 2022 (laut Covid-Register hat sich dieser Trend danach noch verstärkt) nur etwa jede dritte positiv getestete Person auf der Intensivstation WEGEN Covid im Spital behandelt wurde. Von den anderen zwei Dritteln war ca. bei jedem siebten Fall die Hauptdiagnose „Covid-assoziiert“.
Über den gesamten Zeitraum seit 2020 lag der Anteil an positiv getesteten PatientInnen mit Hauptdiagnose Covid im Burgenland mit nur 44% am niedrigsten – am höchsten war er in Tirol mit 67%.
Bei einem Versuch, die einzelnen Versionen noch zu vergleichen auf ihre Inhalte bin ich wohl auf die „Erklärung“ für die seltsamen Zeiträume gestoßen:
Interessant daran ist, dass diese hier dargestellten Zahlen deutlich höher sind, als die von der AGES angegebenen Werte der Spitalsbelegungen (sichtbar in den Grafiken weiter oben, die ich auf Basis der AGES-Daten erstellt habe).
Ob das daran liegt, dass die Daten anders erfasst werden oder dass bei der GÖG mehr Patienten erfasst sind, weiß ich nicht. Die Basis für die GÖG Daten sind laut Angaben im Dokument
…“primär zum Zweck der Leistungsvergütung erhoben und enthalten keine über die ICD-10 Codierung hinausgehenden Informationen etwa zum Infektions- oder Impfstatus oder zu klinischen Parametern der Patient:innen….“
Seite 2 von „Factsheet COVID-19 Hospitalisierungen“, Datenstand 5. September 2022
P.S.: Falls jemand noch weitere Versionen dieses Papiers hat/findet, die einen anderen Datenstand bieten als die, die ich oben angeführt habe, freue ich mich über eine Info/Datei dazu! Danke!