Ein „Flashback“
Heute gibt es ausnahmsweise einmal ein „Tagesupdate“ wie früher – es ist das 753. Mai seit Beginn der Pandemie.
Ich bin mir noch nicht sicher worüber ich mich mehr wundere: Darüber, dass es offensichtlich immer noch so viele Menschen gibt, die sich testen lassen – heute gab es zum zweiten Mal seit dem 17. Juli wieder mehr als 1.000 PCR-Tests im Land.
Oder darüber, dass die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr so hoch sind, ohne dass wirklich „viel“ darüber berichtet wird. Interessanterweise wissen die meisten Menschen, denen ich begegne, auch gar nicht, dass die Inzidenzen wirklich wieder so hoch sind.
Vielleicht liegt das jedoch auch daran, dass zwar die „Fallzahlen“ hoch sind, es aber trotzdem bei den entscheidenden Zahlen, nämlich den Menschen im Spital und den Menschen, die als offizielle C19-Todesfälle versterben, KEINE wirklich nennenswerten Zahlen gib, über die berichtet werden kann. Schon gar nicht, wenn wir bedenken, dass laut offiziellem Covid-Register derzeit von 5 SpitalspatientInnen mit positivem Test 4 nicht WEGEN Covid im Krankenhaus sind, sondern nur „mit“ Covid, also als Nebendiagnose positiv getestet.
Daher ist es in meinen Augen auch eher unerheblich, welche Definition nun dem „ausreichend“ oder „nicht ausreichend“ Immunisiertenstatus der PatientInnen zugewiesen wird. Denn dass die „nicht Ausreichenden“ alle Ungeimpfte wären, dieser Mythos ist wohl inzwischen überall widerlegt. Das Covid-Register von Österreich zeigt uns ja inzwischen, dass von ALLEN PatientInnen mit positivem Test derzeit in den Spitälern mehr als 53% einen „abgelaufenen Impfschutz“ haben. Weitere 23% haben einen ausreichenden Impfschutz (davon mehr als 90% mindestens drei Impfungen) und die Gruppe, die neben 2% „Unbekannten“ noch übrigbleibt, ist wieder keine „Ungeimpfte“, sondern solche mit „keinem (ausreichenden) Impfschutz“ – das heißt, dass „keine Impfung erfolgt ist ODER Fristen bis zur angenommenen vollständigen Wirkung der Impfung noch nicht erreicht wurden“. Warum dies nicht getrennt wird, ist mir ein Rätsel.
Und obwohl die Kurven (abseits der Spitäler) derzeit rasant steigen, versuche ich auch heute „Good news“ zu finden:
Die guten Nachrichten des Tages
Good news 1: In den letzten 40 Tagen gab es – trotz der Tatsache, dass wir 2022 immer mehr „Positive“ hatten als 2021, nur zwei offiziell an oder mit C19 Verstorbene. Eine Person war männlich und 75-84 Jahre alt, die andere weiblich und mindestens 85. Die Zweitgenannte lebte in Hohenems und war zum Zeitpunkt des Todes als „genesen“ geführt in den Daten.
Good news 2: In Vorarlbergs Spitälern lagen in den letzten 61 Tagen (also seit August) nie mehr als 3 positiv getesteten PatientInnen auf der Intensivstation. Erst ab dem Zeitpunkt, wo es mindestens 5 sind, ist rechnerisch EINE Person dabei, die wirklich WEGEN Covid dort liegt (siehe oben: 22% mit Hauptdiagnose).
Good news 3: Ebenfalls seit erstem August sind die Zahlen der positiv getesteten PatientInnen auf der Normalstation nie höher als 35 gewesen. Wir rechnen wieder: Das bedeutet (statistisch gesehen) nie mehr als 8 PatientInnen, die mit Erstdiagnose Covid im Spital liegen im Normalbett.
Good news 4: Wir haben trotz einer Landesinzidenz von über 700 immer noch Ortschaften mit Inzidenz Null: In Lorüns, Schröcken und Warth wurde in den letzten sieben Tagen KEINE Person positiv auf C19 getestet.
Good news 5: Obwohl die Inzidenz heute insgesamt stark ansteigt, gibt es im Klostertal und Montafon einen Rückgang der Zahlen.
Good news 6: Wenn wir uns die Gesamtinzidenz der letzten beiden Jahre ab Mitte Oktober anschauen, so sehen wir, dass der Anstieg, den es letztes Jahr im Herbst gab, dieses Jahr schon jetzt stattzufinden scheint. Warum ich das gut finde? Weil solche „Wellen“ (mit Ausnahme der Omikron-Doppelwelle meistens ca. 10 bis 14 Wochen gedauert haben und die Welle dann vielleicht schon VOR dem Advent wieder vorbei ist. Übrigens war die „Sommerwelle 2022“ bis jetzt noch höher als die jetzige.
Good news 7: Die Gemeinden ohne neuen positiven Test heute findet in der Vorarlberg-Karte in grün…es sind 19 – das ind in etwa 20% aller Gemeinden.
Good news 8: In allen Bezirken liegt die Inzidenz unter 1.000, am niedrigsten im Bezirk Dornbirn mit 555.
Good news 9: Die Zahl der Gemeinden ohne einen einzigen Verkehrsbeschränkten liegt bei 6: Lorüns, Lech, Warth, Schröcken, Sibratsgfäll und Eichenberg.
Good news 10: Die Zahl der Gemeinden, in der die Anzahl der Genesungen mehr als 60% der EinwohnerInnen entspricht, ist auf 18 gestiegen. Nur mehr ZWEI Gemeinden haben weniger als 45% – St. Gallenkirch und St. Anton. In fast 91 % aller Gemeinden entspricht die Zahl der Genesungen mehr als der Hälfte der EinwohnerInnen.
Noch ein paar Zahlen:
+ 3,13% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.
+ 7,29% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 200.
+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von 884,33 (+ 3,08) – das entspricht 575 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 67 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von 555,44 (+37,18) – das entspricht 508 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 48 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von 913,76 (+15,35) – das entspricht 1.012 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 120 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von 576,14 (+66,62) – das entspricht 787 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 82 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Heute sind es 2.260 Menschen, die in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test als “aktiv Positive“ gelten.
Die Fakten aus Vorarlberg:
– Testanzahl heute: 1.014 PCR-Tests bzw. 1.768 Tests insgesamt.
– Neue aktiv Positive: 486, das sind im Vergleich zu gestern -46 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt +64.
– Neue Genesene: 246, das ist eine Veränderung um -103 im Vergleich zu gestern und -49 im Vergleich zum Wochenschnitt.
– Aktiv Positive gesamt: 2.260 laut Land, das sind +240 seit gestern. (AGES-Zahl von gestern: 2.157)
– Es liegen heute 35 (+/-0) Personen in einem Normalbett und 3 (+/-0) Personen auf der Intensivstation mit einem positiven Test auf Covid. Fast 80% aller C19-PatientInnen sind laut Covid-Register Österreich NICHT WEGEN C19 im Spital aufgenommen worden!
– 0,56 % der – oder eine(r) von 178 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind heute so genannte Verkehrsbeschränkte.