Der siebte Wochenbericht
750 – ich habe irgendwann einmal angekündigt, dass ich nach 750 nicht mehr weitermachen will mit den „Tages-/Wochenupdates“. Jetzt ist es also so weit – ich habe 750 Mal einen Bericht zum Tag oder zur Woche verfasst – dazu kommen noch unzählige andere Aufbereitungen, Texte, Grafiken und Wahrnehmungen rund um die Covid- und andere Zahlen.
Zum ersten Mal seit Februar 2021 haben wir wieder einmal eine SCHULwoche, in der es „angeblich“ keine verpflichtenden Testungen mehr gab. Was dabei übersehen wird: alle ungeimpften Lehrpersonen sind weiterhin verpflichtet, sich dreimal die Woche zu testen und einer davon muss ein PCR-Test sein. Denn meines Wissens wurde diese Anordnung nie offiziell zurückgenommen. Dazu kommen noch die ca. 80.000 SchülerInnen in den „Sentinelschulen“, die meines Wissens weiter spucken, gurgeln oder spülen dürfen…
Und jedes Mal, wenn es an einer Schule irgendwo einen positiven Test gibt, werden die Antigentests, die noch zuhauf an den Schulen herumliegen, eingesetzt, um „sicherheitshalber“ alle anderen zu testen. Die Umsetzung obliegt dann wohl den Schulleitungen…
Auch mein siebter Wochenbericht wird an einem Dienstag geschrieben – traditionell der Tag mit den höchsten Zahlen innerhalb der Woche.
Und irgendwie ist es schon seltsam: Wir hatten jetzt zuletzt steigende Zahlen. Vor 3 Wochen lagen die Zahlen von Dienstag bis Montag immer zwischen 58 und 97. Vor 14 Tagen am Dienstag gab es dann erstmals über 100 – und die Zahlen bewegten sich die nächsten 7 Tage zwischen 86 (= einziger Tag unter 100) und 143. In der Vorwoche gab es am Dienstag „nur“ 171 (nach dem Pfingstwochenende war der Mittwoch der stärkste Tag) – danach gab es zwischen 163 und 255 positive Tests am Tag. Und gestern Abend sagte ich noch zu jemand: „Wenn die Zahlen morgen nicht massiv steigen, hat der Anstieg ein Ende.“
Siehe da: Heute haben wir schon 290 neue Fälle (vor dem 16-Uhr-Update, die Chance auf 3000 ist also durchaus gegeben) und die Inzidenz steigt weiter an. Interessantes Detail am Rande: Natürlich werden auch die höchsten Testzahlen meistens am Dienstag gemeldet. Heute waren es 911 PCR-Tests. So viele hatten wir nicht mehr seit dem 4. Mai, also seit sechs Wochen!
Fragen
Warum ist die Pandemie in manchen anderen Ländern offiziell „beendet“?
Wieso gibt es seit Wochen keine Zahlen mehr von den Normalbetten aus Norwegen, Schweden oder auch Ungarn?
Warum wird bei uns etwas, das anderswo nie oder nur ganz kurz im Jahr 2020 Thema war (Schultestungen, Maskenpflicht), bereits jetzt als „neue Normalität“ oder etwas, das „spätestens im Herbst“ wiederkommt, bezeichnet?
Warum ist es nur schlimm, wenn Jugendliche sich aus anderem Grund diskriminiert fühlen, aber „neue Normalität“ wenn Suizidversuche oder -gedanken und der Bedarf an psychiatrischer Behandlung unter anderem wegen der Maßnahmen mehr werden?
Die Spitalszahlen: 0% oder 71% oder 83%?
28,5% der C19-PatientInnen in Vorarlbergs Spitälern ist mit heutigem Stand „nicht vollimmunisiert“. Wie immer wissen wir nicht, ob darunter Menschen sind, die KEINE Impfung haben, weil auch jede Person, deren Impf-Status „abgelaufen“ ist zu dieser Gruppe zählt. Und diese Gruppe wird derzeit jeden Tag größer – seit kurzem ist die Zahl der Menschen mit aufrechtem Impf-Zertifikat unter 60% gesunken!
Heute habe ich dankenswerterweise sogar genaue Infos aus den Spitälern bekommen. Die zwei Personen, die derzeit als C19-Patient auf der Intensivstation liegen, gelten beide als NICHT „vollimmunisiert“. Von den 12 Menschen auf der Normalstation, die einen positiven C19-Test hatten, sind zehn „Vollimmunisierte“ – des entspricht 83,33%.
Insgesamt sind damit 71,43% der C19-PatientInnen „vollimmunisiert“ – und wir wissen, dass eine positiv getestete Person in den Spitälern Vorarlbergs zu 80% NICHT (wie sonst überall bei jedem positiv getesteten Menschen kolportiert) WEGEN Covid im Spital behandelt wird.
Seit letzter Woche ist die Zahl der C19-PatientInnen um zwei gestiegen. Das heißt, dass – laut Angaben der Krankenanstalten Betriebs-GmbH derzeit 2 bis 3 Personen mit der Hauptdiagnose Covid im Spital behandelt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies auf beide IntensivpatientInnen zutrifft ist also 25%.
Bei den MitarbeiterInnen gibt es wieder mit 24 Personen, die wegen einem positiven Test nicht arbeiten dürfen, sechs mehr als vor einer Woche. Das sind zusammen 0,4% aller MitarbeiterInnen.
Die Todesfälle: NULL
In den letzten 37 Tagen gab es laut offiziellen Angaben in ganz Vorarlberg EINEN einzigen Todesfall an oder mit Covid. Dieser passierte vor genau 14 Tagen. Wenn wir die Angaben zu den PatientInnen in den Spitälern auf die Todesfälle umlegen, dann werden derzeit wohl auch dort 80% der nach einem positiven Test Verstorbenen nicht AN sondern MIT C19 verstorben sein.
Auch in OÖ, Salzburg und Tirol gab es in den letzten 7 Tagen keinen einzigen Todesfall an oder mit Covid!
Die Tests: PLUS 53%
Letzte Woche lag der 7-Tages-Schnitt (OHNE SCHULTESTS) bei den PCR-Tests noch bei 395 Tests. Heute liegt er mit 604 um mehr als 50% höher. Aus 4.227 PCR-Tests wurden somit 1.486 positive Personen ermittelt- das ist eine Positivenrate von 35,15% – mehr als jeder dritte Test schlägt also positiv an!
Die Gemeinden ohne neuen positiven Test (heute von 16 Uhr gestern bis 16 Uhr heute – also ein „richtiger“ 24-Stunden-Wert) findet ihr auf der Vorarlberg-Karte in grün…heute sind es 30 – das sind 31,25% aller Gemeinden!
Die positiv Getesteten: plus 70%
Im Laufe dieser Woche wurden laut Dashboard des Landes 1.492 Personen positiv getestet. Das sind ungefähr 70% MEHR als in der Vorwoche. Interessant ist dabei die Aufteilung auf die Altersgruppen:
545 der 1.492 Personen waren zwischen 41 und 60 Jahren alt – das sind deutlich mehr als ein Drittel der Positiven (letzte Woche waren es knapp unter einem Drittel). Dann folgen die 21-40 Jahre alten Personen (423).
Interessant ist, dass bis auf wenige Tage seit Oktober 2020 immer mehr Frauen als Männer positiv getestet werden!
Prozentuell am stärksten betroffen sind ebenfalls die 41-60-Jährigen (0,47%) und die 21-40-Jährigen (0,41%), danach sind es die 61-70-Jährigen. Die Menschen über 70 Jahren (0,26%) und die Menschen unter 21 Jahren (0,27%) sind wie die letzten Wochen schon die am wenigsten positiv Getesteten. Das heißt, dass auch ohne die Schultestungen der Anteil der Jüngsten gering bleibt.
Die Abgesonderten: plus 52%
Bei den Abgesonderten handelt es sich nicht um die „gefundenen Positiven“, sondern um jene, die mit Stand heute derzeit zuhause in Isolation bleiben müssen – unabhängig davon, ob sie Symptome haben oder nicht.
Vor einer Woche waren es 646 Abgesonderte, heute sind es 981. Das ist ein Anstieg um fast 52%.
In 19 Gemeinden gibt es heute weniger Abgesonderte als gestern – in zwei davon wurde die jeweils letzte Person in die „Freiheit“ entlassen. Weitere 26 haben heute die gleich hohen Zahlen wie gestern. Das sind zusammen mehr als 47% aller Gemeinden!
Auch die Zahl der Orte OHNE Abgesonderte ist gesunken: 14 Gemeinden (-10) haben heute keinen einzigen Abgesonderten mehr – ihr findet sie grün auf der Karte – damit sind fast 15%aller Vorarlberger Gemeinden coronafrei.
Die Inzidenz: plus 60%
Die Inzidenz lag vor einer Woche bei 227, heute liegt sie bei 364 – das ist ein Plus von knapp über 60%.
Wer sich die einzelnen Orte in Sachen Inzidenz ansieht, entdeckt heute sechs Gemeinden über 1.000 (vorletzte Woche hatte nur Fraxern knapp über 900, letzte Woche war Dünserberg mit 694 voran). Allerdings bedeutet das nur in den meisten dieser Orte nur ganz wenige neue Fälle, weil sie so wenig EinwohnerInnen haben: Dünserberg hatte zwei positive Tests in sieben Tagen, Warth drei, Eichenberg fünf, Silbertal und Möggers immerhin 10 und Hohenweiler 16 Positive. Wenn etwas auffällt, dann höchstens die Tatsache, dass drei der sechs Gemeinden am äußersten nördlichen Rand Vorarlberg liegen, wo am kommenden Wochenende ein Motorsportereignis stattfinden wird.
Es gibt derzeit im Land zehn (-9 im Vergleich zu vor einer Woche) Gemeinden mit einer Inzidenz von Null. Am längsten trifft das auf St. Gerold zu, wo es schon 46 Tage lang keinen neuen Fall mehr gab!
Bei den Bezirken sind Bludenz, Feldkirch und Dornbirn alle knapp über 300, Bregenz liegt mit 443 deutlich höher – das liegt vor allem am Leiblachtal und dem nördlichen Rheintal.
Bei den Regionen hat sich viel geändert – auffallend ist vor allem das Montafon mit einer Inzidenz von 638. Unter 300 liegen der Walgau, das Klostertal mit Lech und der Bregenzerwald mit dem Kleinwalsertal.
Die Genesungen: Sechs über 60%?
In sechs Gemeinden entsprechen rechnerisch die Genesungen bereits mehr als 60% der EinwohnerInnen: Lech (84%), Warth (79%), Schoppernau (64,5%), Blons (64%), Übersaxen (61%) und Buch (60,07%). Nur in Mittelberg (38,2%), St. Anton i.M. (37,8%) und St. Gallenkirch (35,05%) sind es weniger als 40%. In 52 (+1) Gemeinden gibt es mehr Genesungen als die Hälfte der EW.
Noch ein paar Zahlen:
+ 10,42% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.
+ 23,96% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 200.
+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von 333,74 (+39,99) – das entspricht 217 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 30 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von 314,90 (+19,68) – das entspricht 288 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 60 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von 325,96 (+37,02) – das entspricht 361 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 64 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von 442,91 (+26,35) – das entspricht 605 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 95 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Heute sind es 981 Menschen, die sich in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test in Absonderung befinden.
Die Fakten aus Vorarlberg:
– Testanzahl heute: 911 PCR-Tests bzw. 1.609 Tests insgesamt (ohne Schultests).
– Neue aktiv Positive: 296, das sind im Vergleich zu gestern +133 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt +83.
– Neue Genesene: 202, das ist eine Veränderung um -3 im Vergleich zu gestern und +37 im Vergleich zum Wochenschnitt.
– Abgesonderte gesamt: 981 laut Land, das sind +94 seit gestern. (AGES-Zahl von 30. Mai: 911)
– Es liegen heute 12 (+2) Personen in einem Normalbett und 2 (+/- 0) Personen auf der Intensivstation mit einem positiven Test auf Covid – 80% aller C19-PatientInnen sind laut Krankenanstalten Betriebs GmbH NICHT WEGEN C19 im Spital aufgenommen worden!
– 0,24 % der – oder eine(r) von 409 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind derzeit in Absonderung.