Der erste „Wochenbericht“
Vor einer Woche habe ich mich entschieden, die Tagesupdates (Ausnahmen bestätigen die Regel) bleiben zu lassen und auf einmal die Woche umzusteigen. Vielleicht geht sich damit auch das Ziel aus, nicht über 750 zu kommen? Dann wäre spätestens mit Ende Schluss mit den Berichten. „Allerdings ist nur in Deutschland (Anm.: und Österreich) eine solche Verbissenheit und Moralisierung des politischen Diskurses selbst nach dem Ende der Pandemie festzustellen…“ stand diese Woche in einem Artikel in der NZZ – fällt jemand was auf dabei? Da steht „NACH DEM ENDE“… – offensichtlich haben das viele Staaten bereits begriffen, hoffen wir darauf, dass auch weitere deutschsprachige folgen!
Solange ich also Wochenberichte mache, werde ich die Struktur meiner Nachrichten ein wenig umstellen. Die „Good News“ bleiben erhalten, allerdings nicht als Aufzählung. Da ich sowieso versuche, das Gute herauszuheben, verpacke ich es in andere Strukturen. Denn wenn ich nur mehr einmal die Woche Zahlen präsentiere, dann nehme ich verschiedene Themen heraus – manche bieten sich aufgrund der Zahlen an, andere weil sie grad auffallen… lassen wir uns überraschen!
Die Todesfälle
Seit dem letzten Bericht am 27. April sind offiziell zwei Menschen an oder mit C19 verstorben. Alle, die bei mir mitlesen, wissen, dass das bedeutet, dass sie unter diese Definition fallen:
„In diese Statistik können Personen, die direkt an den Folgen der Viruserkrankung selbst oder „mit dem Virus“ (an einer potentiell anderen Todesursache) verstorben sind, fallen.“ (BM für Gesundheit)
BM für Gesundheit
Eine Person verstarb am 27. April, war weiblich und mindestens 85 Jahre alt und lebte in Bregenz. Die zweite Person verstarb am 28. April, war männlich, 75-84 Jahre alt und lebte in Dornbirn. Das heißt seit 5 Tagen gab es KEINE offiziellen C19-Todesfälle mehr!
Interessant ist der Vergleich der „Gesamtzahlen“ in Sachen an und mit C19 Verstorbene in Vorarlberg: Laut Dashboard des Landes waren es 543 Menschen aus 64 Gemeinden in Vorarlberg – das heißt, in einem Drittel der Ortschaften gab es noch nie einen C19-Todesfall bis dato.
Vier davon hatten übrigens nie einen Wohnsitz in Vorarlberg und werden trotzdem bei uns gezählt!
Auch laut Seite des BM für Gesundheit hatten wir bisher 543 C19-Verstorbene im Ländle.
Wenn wir jedoch das Dashboard der AGES bemühen (das ebenfalls vom BM für Gesundheit befüllt wird), dann waren es bereits 633 – ein Plus von mehr als 17%. Obwohl diese Fälle alle am 20. April „umetikettiert“ worden sind, sind sie bisher weder beim Dashboard des Landes noch auf der Seite des BM für Gesundheit aufgetaucht. Sollten sie das tun und dann natürlich auch den entsprechenden Gemeinden und Altersgruppen zugeordnet werden, werde ich euch informieren.
Wobei: die Altersgruppen sind bereits bekannt: eine Person (♂) war 45-54 Jahre alt, sechs (2 ♂, 4♀) in der Altersgruppe 55-64, 15 waren im Alter von 65-74 Jahren (9♂, 6♀), 37 waren 75-84 Jahre alt (22♂ und 15♀) und die restlichen 34 (18♂ und 16♀) mindestens 85 Jahre alt. Das heißt, dass mindestens 71 der 94 „neuen“ Fälle beim Land in die Altersgruppe „Menschen ab 71 Jahren“ fallen werden. Das sind mind. 74% aller Um-Meldungen (ich nenne sie so, weil sie ja nicht „neu“ sind, sondern nur jetzt anders gezählt werden.
Die Spitalszahlen
Vor einer Woche lagen noch 9 Personen mehr in Vorarlbergs Spitälern als heute. Damals waren zwei davon auf der Intensivstation, heute ist es laut Krankenanstalten nur mehr eine. Das ist ein Rückgang um 25% in den Normalbetten und 50% auf der Intensivstation. Da unterscheiden sich übrigens die Zahlen der Krankenanstalten und die des Landes, wo es derzeit KEINE C19-IntensivpatientInnen gibt (ich vertraue da her auf die Originalquelle).
Wichtig: 80% aller C19-PatientInnen sind NICHT WEGEN Covid aufgenommen, sondern der positive Test war nur ein Nebenbefund.
Was den Immunstatus der Personen betrifft gibt es eine Änderung der Darstellung. Wie ich schon vermutet habe, wird „aus Gründen des Datenschutzes“ nicht mehr dargestellt, was mit der Person auf der Intensivstation ist. Von den Menschen im Normalbett wind 78,3% so genannten „Vollimmunisierte“. Von den anderen 5 PatientInnen wissen wir nur, dass sie eben das nicht sind – ob sie jedoch gar nicht geimpft, teilgeimpft, noch nicht lange genug geimpft, schon lange nicht mehr geimpft sind oder ob auch Genesene darunter sind ist nicht bekannt.
Bei den MitarbeiterInnen gibt es KEINE mehr, die in Quarantäne sind (das war seit Anfang April nur mehr jeweils eine Person an den Berichtstagen). In Absonderung (also positiv getestet) sind noch 35 Personen – das sind 0,58% aller MitarbeiterInnen. Seit Anfang November waren es nur in der ersten Jänner-Woche 2022 weniger.
Die positiv Getesteten
Im Laufe dieser Woche wurden laut Dashboard des Landes 1.268 Personen positiv getestet. Das sind 451 weniger als es vor einer Woche waren im selben Zeitraum. Vor zwei Wochen waren es in sieben Tagen sogar knapp mehr als doppelt so viele.
Sehr wohl erfasst werden hier auch die positiven Tests der einzigen Altersgruppe, die immer noch einmal in der Woche verpflichtend getestet werden: Die Schulkinder Vorarlbergs. Deren Tests jedoch werden NICHT mit erfasst bei den Zahlen am Dashboard…
Die Tests
… und das verfälscht natürlich die Bilanz in Sachen der positiv Getesteten. Denn „offiziell“ gab es in den letzten 7 Tagen nur mehr knapp unter 5.500 PCR-Tests. Zum Vergleich: Ende März gab es noch TÄGLICH mehr Tests als jetzt in einer Woche.
ALLERDINGS gab es alleine letzte Woche fast 28.000 PCR-Tests an Vorarlbergs Schulen! Das sind fast genau 5 Mal so viele, wie beim Rest der Bevölkerung. „Gefunden“ wurden dabei 25 Positive, das sind 0,09% aller Getesteten oder 1 von 1.112 Personen.
Bei den „anderen Tests“ gab es 1.235 Positive auf 5.441 Tests – das entspricht fast 23% aller PCR-Tests oder einem von 4,4 Tests!
Wenn wir alle PCR-Tests zusammenzählen (also die in der Schule und die in den Teststationen), dann waren 3,8% aller Tests positiv, oder einer von 26.
Wer jetzt sagt: „Das kann nicht sein“, dem empfehle ich folgende Überlegung: Wie viele Menschen würden wir wohl finden, wenn nächste Woche ALLE VorarlbergerInnen einmal zum PCR-Test gehen MÜSSTEN (ausgenommen diejenigen, die in den letzten 60 Tagen positiv waren, denn die dürfen in den Schulen auch nicht getestet werden!)?
Ich tippe eher auf 0,09% unter allen als auf 23%… 😉
Heute ist der erste Tag, an dem es wieder einmal mehr als 1.000 PCR-Testungen gab im Land seit dem Dienstag vergangene Woche. Warum die Testungen wieder mehr werden? Vielleicht liegt es daran, dass die Betriebstestungen nun nicht mehr separat erfasst werden? Zumindest steht das so nachzulesen auf der Seite des BM für Gesundheit:
„Aufgrund der aktualisierten Österreichischen Teststrategie wird die Testplattform für die Einmeldung und Ausstellung der betrieblichen Testergebnisse mit Ende April eingestellt. Die Betriebstestungen werden somit mit Stichtag 1. Mai nicht mehr aktualisiert.“
Die Gemeinden ohne neuen positiven Test findet ihr auf der Vorarlberg-Karte in grün…heute sind es 43.
Die Abgesonderten
Bei den Abgesonderten handelt es sich ja nicht um die „gefundenen Positiven“, sondern um jene, die mit Stand heute derzeit zuhause in Isolation bleiben müssen – unabhänigig davon, ob sie Symptome haben oder nicht. Alles klar?
Vor einer Woche waren das 1.192 Menschen, heute sind es 973. Wer oben genau mitgelesen hat, merkt: Obwohl vor einer Woche in den sieben Tagen davor mehr als 450 Menschen MEHR positiv getestet worden sind, haben wir heute nur knapp 200 Menschen weniger in Absonderung.
Oder anders gesagt: In den letzten 5 Tagen gab es 931 positive Tests – jede Person, die MEHR abgesondert ist als diese 931 will oder darf nicht nach fünf Tagen wieder das Haus verlassen.
In 24 Gemeinden gibt es auch heute wieder weniger Abgesonderte als gestern. Weitere 38 haben heute die gleich hohen Zahlen wie gestern. Das sind zusammen fast zwei Drittel aller Gemeinden!
Siebzehn Gemeinden (+7 im Vergleich zu vor einer Woche) haben heute keinen einzigen Abgesonderten mehr: Bizau, Blons, Dalaas, Damüls, Düns, Dünserberg, Kennelbach, Lech, Lingenau, Lorüns, Möggers, Röns, St. Anton, St. Gerold, Stallehr, Übersaxen und Warth.
Die Inzidenz
Die Inzidenz lag vor einer Woche bei 395, heute liegt sie bei 310 – das ist ein Minus von 21,5%. Natürlich sieht das inzwischen nicht mehr so dramatisch aus, wie zu Zeiten, als wir noch viele Tausende Abgesonderte hatten. Die Inzidenz sinkt jedoch immer noch weiter, und das im Grunde genommen seit dem Höchststand am 15. März, als wir einen einzigen Tag über 4.000 lagen in Vorarlberg. Seit damals ist sie also um mehr als 90% gesunken!
Es gibt derzeit im Land ELF (+3 im Vergleich zu vor einer Woche) Gemeinden mit einer Inzidenz von Null. Am längsten trifft das auf Dünserberg zu, wo es schon 37 Tage lang keinen neuen Fall mehr gab!
Bei den Bezirken hat jener Bezirk die Nase vorn, der zu Zeiten des Höchststandes die höchsten Werte aufzuweisen hatte: Im Bezirk Bludenz liegt die Inzidenz unter 230!
Bei den Regionen haben wir bereits eine mit einem Wert unter 100 – im Klostertal mit Lech liegt die Inzidenz bei nur mehr 60!
Die Genesungen
Nur mehr wenige 100 Genesungen fehlen, damit es in Vorarlberg mehr als 200.000 Genesungen gibt. Das entspricht dann schon mehr als der Hälfte aller EinwohnerInnen zu Beginn der Pandemie im März 2020!
Nur mehr in 5 Gemeinden entspricht die Zahl der Genesungen weniger als 40% aller EinwohnerInnen. In 38 (+4) Gemeinden sind es schon mehr als 50%!
Noch ein paar Zahlen:
+ 11,46% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz von Null.
+ 35,42% aller Gemeinden in Vorarlberg haben eine Inzidenz unter 200.
+ Der Bezirk Bludenz hat eine Inzidenz von 229,16 (-13,84) – das entspricht 149 Fällen in den letzten sieben Tagen. Morgen fallen 17 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Dornbirn hat eine Inzidenz von 282,09 (-12,03) – das entspricht 258 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 40 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Feldkirch hat eine Inzidenz von 316,02 (- 0,90) – das entspricht 350 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 57 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Der Bezirk Bregenz hat eine Inzidenz von 366,77 (- 5,86) – das entspricht 501 Fällen in den letzten 7 Tagen. Morgen fallen 80 Fälle aus den Zahlen heraus.
+ Heute sind es 981 Menschen, die sich in Vorarlberg nach einem positiven C19-Test in Absonderung befinden. 50 Menschen (5,10%) davon sind länger als 5 Tage in häuslicher Isolation!
Die Fakten aus Vorarlberg:
– Testanzahl heute: 1.004 PCR-Tests bzw. 2.465 Tests insgesamt (ohne Schultests).
– Neue aktiv Positive: 211, das sind im Vergleich zu gestern -10 und im Vergleich zum 7-Tages-Schnitt +30.
– Neue Genesene: 170, das ist eine Veränderung um -16 im Vergleich zu gestern und -41 im Vergleich zum Wochenschnitt.
– Abgesonderte gesamt: 981 laut Land, das sind +41 seit gestern. (AGES-Zahl von gestern: 1.217)
– Es liegen heute 23 (+1) Personen in einem Normalbett und 1 (+/-0) Personen auf der Intensivstation mit einem positiven Test auf Covid – 80% aller C19-PatientInnen sind laut Krankenanstalten Betriebs GmbH NICHT WEGEN C19 im Spital aufgenommen worden!
– 0,24 % der – oder eine(r) von 409 – in Vorarlberg lebenden Menschen sind derzeit in Absonderung.