25 bis 34 Jahre und aus Au

Die SchülerInnen sind’s NICHT!

Schauen wir uns doch einmal die Altersverteilung der in Vorarlberg Abgesonderten Menschen an (Stand 12. Mai, neue Daten habe ich keine).

Wir erkennen hier zwei Sachen: Erstens ist die Altersgruppe, die am prozentuell am meisten betroffen ist, die der 25-34 Jahre alten Menschen. Allerdings sind alle im Alter von 5 bis 84 Jahren in einem Bereich, der von 0,20% bis 0,31% geht. Nur die Kleinkinder (0,12%) und die Menschen über 84 Jahren (0,15%) haben deutlich weniger Anteil an den Abgesonderten.
Zweitens – und das ist wichtig – werden derzeit 57% aller SchülerInnen (ausgenommen sind nur jene, die in den letzten 60 Tagen positiv getestet worden sind und alle, die wegen einer anderen Erkrankung die Schule nicht besuchen) einmal die Woche getestet. In allen anderen Bevölkerungsgruppen zusammen kommen wird nicht einmal auf 2,8%, was den Anteil der Tests betrifft!
Das bedeutet: Wir testen die SchülerInnen etwas mehr als 20 Mal so viel wie den Rest der Bevölkerung und TROTZDEM sind die in diesen Altersgruppen „gefundenen“ Positiven WENIGER als bei den anderen Altersgruppen! Leider kann ich mangels Daten dazu nicht sagen, welche der anderen Altersgruppen wie oft getestet wird. Ich bezweifle jedoch, dass die 25-34-Jährigen fast 26% mehr getestet werden wie die 45-54-Jährigen (so groß ist der Unterschied der „Entdeckten“ zwischen den beiden Altersgruppen).

Regionale Unterschiede

Wenn wir die einzelnen Bezirke anschauen, so wird sofort sichtbar: der Bezirk Bludenz liegt immer am niedrigsten, der Bezirk Bregenz am höchsten.

Und wenn wir die heutige Karte mit allen Gemeinden anschauen, sehen wir:

Die zwei Orte, in denen derzeit mehr als 1% aller EinwohnerInnen abgesondert sind, sind Warth und Au – letzteres hat immerhin 1.805 EW. So gesehen (siehe Überschrift) kommt der „typische“ positiv Getestete derzeit aus Au und ist zwischen 25 und 34 Jahre alt.

FAZIT

Auch wenn wir die Zuordnung zu EINEM Ort und EINER Altersgruppe durchaus mit einem Augenzwinkern sehen können. Eines zeigt die Analyse wirklich: Die Schultestungen führen NICHT dazu, dass die dort durchgetesteten Altersgruppen MEHR Abgesonderte aufweisen. Das lässt nur zwei Schlüsse zu: Entweder sind die Tests dort bzw. deren Ausführung oder Auswertung zu schlecht oder die Altersgruppe ist DEUTLICH weniger stark involviert in das derzeit stagnierende „Infektionsgeschehen“.
Beides würde nur eine logische Forderung nach sich ziehen: Lassen wir die Schultestungen bleiben! Vielleicht findet sich eine andere Verwendung für die schon in den Schulen und Ländern lagendernden Tests? Denn derzeit ist ja dem Ministerium für Bildung folgendes wichtig:

„Da es für das nächste Schuljahr eine Neuausschreibung der PCR-Tests benötigt, ist es dem Ministerium wichtig, die Testreserven in allen Bundesländern aufzubrauchen.“

sinngemäß aus einem Schreiben an die Schuldirektionen in Vorarlberg

P.S.: Wenn wir das auf ganz Österreich umlegen, kommt Vergleichbares heraus. Hier müsste die Überschrift lauten: 35-44 Jahre und aus Wien oder dem Burgenland.